Stadtwerke Halle pflanzen neue Bäume in Dölau und Lettin – Bürger können Standort-Vorschläge machen

Im halleschen Norden haben die Stadtwerke Halle (SWH) sechs neue Bäume gepflanzt. Zwei genügsame Stadtulmen und vier robuste Amberbäume wurden in Dölau und Lettin in den Boden gebracht. Nicht kleine Setzlinge, die auch möglicherweise nicht anwachsen. Bei der Pflanzung besitzen die Bäume bereits einen Stammdurchmesser von 18 Zentimetern und sind mehrere Meter groß. „Das bringt mehr für die CO2-Bilanz als viele Setzlinge“, sagt SWH-Projektleiter Peter Kolbert. Um das Anwachsen zu erleichtern, übernehmen die Stadtwerke Halle für die ersten zwei Jahre auch die Kosten für die Pflege und das Gießen. Die Pflanzung und anschließende fachgerechte Pflege übernimmt der Baumservice Halle. Dazu gehört auch ein sogenannter Erziehungsschnitt, um die Bäume an ihren Standort anzupassen. Bewässerungssäcke sorgen für eine ausreichende Wasserversorgung und drei Holzpfähle für eine stabile Baumverankerung.
Die veränderten Bedingungen infolge des Klimawandels machen vielen heimischen Bäumen zu schaffen. Denn nicht jede Baumart verträgt Wassermangel oder längere Hitzeperioden. „Die Stadtulme und der Amberbaum sind besonders stadtklimaverträglich und zählen deshalb zu den sogenannten Zukunftsbäumen. Sie vertragen das Stadtklima der Zukunft besser und bieten dem Klimawandel sozusagen die Stirn“, sagt SWH-Chef Matthias Lux. „In der Stadtforststraße in Dölau sorgen nun zwei Stadtulmen für angenehme Luftqualität. Dieser schöne, schmale Alleebaum gilt als sehr widerstandsfähig und genügsam. Er kann an vielen Standorten wachsen. Im Herbst färben sich seine Blätter auffällig gelb“, weiß Peter Kolbert, der beim Vorbeiradeln auf die Standort-Idee kam. „Auch in der Schiepziger Straße in Lettin pflanzten wir vier Amberbäume, die durch ihre wundervolle Wuchsform beeindrucken. Sie spenden im Sommer kühlen Schatten und bieten Insekten und Vögeln ein Zuhause. Im Herbst begeistern diese mittelgroßen Bäume mit ihrem markanten gelb-orange-roten Laubkleid.“
Bäume der Zukunft trotzen dem Klimastress
Um die Klimabäume in unserer Stadt möglichst lange zu erhalten, setzen die Stadtwerke Halle gemeinsam mit dem Grünflächenamt auch auf eine breite Artenvielfalt. Deshalb wird im Rahmen der Begrünungsaktion möglichst abwechslungsreich gepflanzt und die Entwicklung der neuen Bäume über die kommenden Jahre beobachtet. Etwa fünf Jahre braucht ein Baum, um sich an einen Standort anzupassen. Dabei sind unter anderem ausschlaggebend, wo der Baum hinwachsen „darf“, ob am Standort genug Grundwasser vorhanden ist oder sich in der Nähe eine Kanalisation befindet. Da es Bäume im Stadtgebiet schwerer als in weitläufigen Parks, Stadtwäldern oder ländlich geprägten Orten haben, pflanzen die Stadtwerke Halle seit 2021 jeweils im Frühjahr und im Herbst gezielt an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet verteilt neue Bäume. So sollen in den kommenden Jahren über 50 neue Bäume für frische Luft und für mehr Aufenthaltsqualität in unserer Stadt sorgen – zusätzlich zu den städtischen Programmen, privaten Initiativen und Ausgleichsmaßnahmen der Stadtwerke-Gruppe, etwa im Programm STADTBAHN Halle.
Schon 40 SWH-Bäume gepflanzt
Seit 2021 pflanzten die Stadtwerke in der Stadt verteilt bereits 40 Bäume im urbanen Umfeld aus 23 verschiedenen Arten. Als Auftakt wurden im März 2021 am Riebeckplatz zwei sieben Meter hohe Gleditschien gepflanzt. Im Herbst 2021 folgten zwei Bäume in der Großen Wallstraße, zwei am Helene-Stöcker-Platz, und je ein Baum in der Adam-Kuckhoff-Straße und in der Nordstraße in Lettin. Auch die Weinbergwiesen im Stadtteil Heide-Süd sind um einen Apfel-, Pflaumen- und Kirschbaum sowie zwei Birnenbäume reicher. Im Dezember 2022 pflanzten die SWH sechs neue Bäume: einen Amerikanischen Amberbaum in der Kurt-Tucholsky-Straße sowie zwei Kegel-Linden in der Lauchstädter Straße. Darüber hinaus vervollständigte die SWH mit drei weiteren Obstbäumen an den Weinbergwiesen die dort im März 2022 angelegte Streuobstwiese. Im Frühjahr 2023 folgten zwei Linden und eine Japanische Zelkove in der Nordstraße sowie zwei Säulenstieleichen in der Dorotheenstraße. Zudem bekam der Hallmarkt einen Amberbaum an die Stelle eines dort fehlenden Baums. Im Dezember 2023 wurden auf dem Spielplatz am Nordbad ein Südlicher Zürgelbaum und zwei Rosskastanien in die Erde gebracht. Im gleichen Monat folgten weitere sechs Obstbäumen im Hanfweg in Halles Osten. Mit den zwei neuen Stadtulmen in Dölau und den vier Amberbäumen in Lettin wachsen nun dank des Stadtwerke-Engagements zusätzlich schon 40 neue Bäume in Halle (Saale). Laut Lux seien die Pflanzungen Teil der Roadmap Klimaneutralität, mit der für Halle bis 2045 eine Klimaneutralität erreicht werden soll. Und die Bäume sollen dabei helfen, das CO2 zu binden.
Bitte um Mithilfe der Hallenser*innen
Um geeignete Orte zu finden, wo Bäume im urbanen Raum gepflanzt werden könnten, bitten Stadt und Stadtwerke die Hallenser*innen um Hinweise – am besten mit Foto – per Mail an die Adresse baumpflanzung@swh.de. Es hängt aber von vielen Rahmenbedingungen ab, ob an der Stelle wirklich Bäume gepflanzt werden können z.B. unterirdisch verlaufenden Leitungen.
„So sollen in den kommenden Jahren über 50 neue Bäume…“
Übernehmt euch nur nicht, Millionenkonzern SWH!
Boah, sind das alles Schaumschläger. Wie kann man nur so geil nach Aufmerksamkeit sein? Ich habe in den letzten Jahre einige Obstbäume gepflanzt, und da hat kein Hahn nach gekräht!
@Schöne neue Welt: Mir persönlich gefallen Obstbäume viel besser als diese sogenannten Stadtbäume. Eine Streuobstwiese bietet viel mehr für Insekten und Vögel als diese hier so hervor gehobenen Bäume. Es gibt genug Grünflächen in und um Halle (Saale), die sich für Streuobstwiesen eignen würden, dazu könnten die Einwohner so an kostenloses Obst kommen – aber das ist eben in der Verwaltung so nicht gewollt, andere Städte und Gemeinden in Deutschland sind da viel weiter und machen deswegen nicht so viel Lärm um 50 Bäume, die man in einem Jahr pflanzen will. Ich begrüße Ihre Baumpflanzaktion mehr als die der Stadt.
Sehe ich auch so. Wir brauchen auch ganz neue Wälder, bestehende dürfen nicht austrocknen und kaputtgewirtschaftet werden.
Während dieses Unternehmen pflanzt sterben noch viel mehr als diese 50 im selben Zeitraum an Hitzestress, ganz sicher, die Umweltkatastrophe ist bereits im Gang und das Ausreifen zu verhindern wird die Aufgabe der kommenden Generationen..meiner Meinung nur in einem echten Sozialismus möglich
Hierzu folgende Anmerkungen:
1. Bäume mit einem Durchmesser von 18 cm kosten schnell ein paar 1000 €, incl. Anlieferung mit LKW.
2. Stadtulme: Was ist das? Es gibt die Feld- und die Bergulme. Beide sind vom Ulmensterben betroffen. Die Flatterulme braucht an diesem Platz zu viel Wasser.
3. Amberbaum, Zelkove, Zürgelbaum und Gleditschie sind Endophyten und sollten nicht gepflanzt werden. Es gibt auch heimische „Klimabäume“. Der Feldahorn sei hier mal genannt. Heimisch bis Italien wird er auch bei einer Klimaerwärmung hier bestehen bleiben. Gleiches gilt für Elsbeere, Speierling, Wildbirne und viele andere.
4. Warum wird im Herbst und im Frühjahr gepflanzt? Optimal ist der Herbst, da der Boden dann noch warm ist und die Wurzeln wachsen. Das Anwachsen/Grün werden im Frühjahr gelingt dann besser. Ist das im Grünflächenamt nicht bekannt? Mei,mei,mei.
Nächstes Mal bitte vorausschauend denken und nicht sinnlos Geld verballern.
Mit Aktionismus, teuren Bäumen und teuren LKW-Transporten, sowie aufwändigen Pflanzarbeiten wird das Klima NICHT gerettet.
Was meinst du denn mit „Endophyten“? Wahrscheinlich Neophyten…?
Baumfreund
1000€…sorry ,völliger Quatsch. Für Privat kann das sein ,aber nicht gewerblich.
„Ulmus lobel“ ist eine sogenannte Stadt-Ulme ,kann sein dass Sie das nicht kennen…
Und was die Pflanzzeiten betrifft…grundsätzlich ist richtig ,ab Herbst bis ins Frühjahr werden Bäume gesetzt aufgrund des durchwachsenen Frühjahrs mit Sonne und viel Regen kann man Bäume jetzt noch setzen. Da wird schon in den Baumschulen aufgepasst! Insofern ist das alles ,aber kein „Geld verballert“
Endophyten sind Bäume eher nicht. Sicher sind Neophyten gemeint.
Der Amberbaum gehört aber auch eher nicht dazu, da er auch nicht zur Verwilderung neigt. Er ist zwar nicht heimisch, aber passt trotzdem hierher.
Der Amberbaum ist ein Neophyt, das gehört hier nicht her. Es sollten lieber seltene einheimische Arten gepflanzt werden. Endophyten sind Organismen die in Pflanzen leben, meist symbiotisch. Das hat hiermit nichts zu tun.
PS: Ob sich der Neophyt stark ausbreitet oder nicht ist erstmal irrelevant. Natürlich ist es besser, er bleibt lokal – ist aber trotzdem ein Neophyt und nimmt einheimischer Flora einen Platz weg. Auch kommen Insekten mit Neophyten oft nicht zurecht.