Stammzellenspender werden – Leben retten: Typisierungsaktion am Christian-Wolff-Gymnasium
Heute Morgen füllte sich die Aula des Christian-Wolff-Gymnasiums in Halle (Saale) für eine ganz besondere Veranstaltung: Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klassen informierten sich über die Arbeit der DKMS und konnten sich im Anschluss gleich vor Ort typisieren lassen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Dr. Fabian Mohs, Biologie-Lehrer am CWG, unter dem Motto „Wie habe ich die Chance Lebensretter zu werden?“
Durch die Thematisierung im Biologieunterricht kam Mohs darauf, doch mal zu schauen, ob man eine Typisierungsaktion in der Schule starten könne. Gemeinsam mit sechs Schülerinnen und Schülern aus seinem Bio-Grundkurs nahm er Kontakt zur DKMS auf, die tatsächlich ein eigenes Projekt für Schulen hat, und völlig unkompliziert wurde die Veranstaltung umgesetzt. Mohs ist die Stammzellenspende auch ein persönliches Anliegen, denn durch eine Krebserkrankung in seinem Bekanntenkreis, ist er direkt davon betroffen. Auch Schulleiter Andreas Slowik war von der Aktion sofort begeistert.
Eine Vielzahl der rund 150 Schülerinnen und Schüler waren extra früher aufgestanden, um vom Referenten der DKMS, Niklas Pfennig (19), zu erfahren, was Blutkrebs eigentlich ist, welche Auswirkungen die Krankheit auf den Organismus hat und welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Dann ging es auch schon direkt in das Thema Typisierung, worauf es hierbei ankommt und wie das Prozedere ist. So kann man sich bereits mit 17 Jahren registrieren lassen, wird aber mit seinen Daten erst mit 18 Jahren in die Datenbank aufgenommen. Das Höchstalter für eine Stammzellenspende beträgt 55 Jahre.
Niklas erzählte den Teilnehmenden aus erster Hand, wie seine eigene Typisierung und die folgende Stammzellenspende abliefen. Denn, was eher ein seltener Fall ist: Er passte schon kurz nach seiner Typisierung als Spender zu einem an Krebs erkrankten Mann aus den Niederlanden. Einige Eckdaten zum Empfänger der Spende erhält man immer, ebenso wie die Möglichkeit anonym mit diesem in Kontakt treten zu können. Je nach Datenschutzbestimmungen der beteiligten Länder gibt es auch weitere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Nach rund einem Jahr erhält man zusätzlich noch die Information, ob die Spende erfolgreich war.
Nach dem Vortrag von Niklas wurden dann Typisierungskits ausgelegt. Auch bei der Typisierung als Stammzellenspender hat seit einiger Zeit die Digitalisierung Einzug gehalten. Mit einem QR-Code beginnt für die Schülerinnen und Schüler die Reise als potenzieller Stammzellenspender. Nach dem Ausfüllen eines digitalen Formulars mit den persönlichen Daten führten die Teilnehmenden drei Wangenabstriche durch und verpackten die Stäbchen dann in einen Umschlag. Einfach und unkompliziert.
„Für Erkrankte ist die Stammzellspende oft die letzte Möglichkeit, die letzte Rettung. Daher bin ich vor allem sehr froh, dass sich bei der Registrierung eine Schlange gebildet hat und die Schülerinnen und Schüler so kurz vor Weihnachten noch etwas wirklich Gutes tun konnten.“, zeigte sich Mohs im Anschluss an die Veranstaltung erfreut. In der anschließenden Pause kamen zudem noch zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer und ließen sich ebenfalls typisieren.
Weitere Informationen zur Stammzellenspende und wie man selbst Spender werden kann, findet man auf der Internetseite der DKMS
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