Trotz Regen: Fairtrade-Frühstück auf dem Marktplatz in Halle
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Fairtrade-Produkten selbst in normalen Supermärkten. Immer mehr Menschen achten beim Einkauf darauf, möglicherweise etwas Gutes zu tun. Die Stadt Halle ist seit einem Jahr „Fairtrade-Town“. Und um dieses Siegel zu verteidigen, müssen auch regelmäßig Veranstaltungen zum Thema stattfinden.
Am Samstagvormittag fand aus diesem Jahr auf dem Marktplatz ein „Faires Frühstück“ statt. Gereicht wurde die „Hallorke“, fair gehandelter Kaffee. Auch Tee und Säfte aus fairem Anbau gab es bei diesem Mitbring-Frühstück. Und trotz strömendem Regen waren doch einige Besucher gekommen, unter ihnen die Stadträte Ute Haupt und Wolfgang Aldag. Besucher konnten sich am Stand des Weltladens, der in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen feiert, über weitere Angebote aus dem fairen Handel informieren.
Die Kampagne Fair Trade Town wurde von Transfair Deutschland initiiert. Inzwischen beteiligen sich bundesweit über 200 Kommunen an dieser Kampagne. Auch unsere Landeshauptstadt Magdeburg hat sich auf den Weg in Richtung Fair-Trade-Town begeben. Um Fair-Trade-Town zu werden, muss eine Kommune 5 Kriterien erfüllen. Kriterien sind unter anderem, dass es einen Beschluss geben soll, bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Oberbürgermeisterbüro Fair Trade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel zu verwenden. Auch eine lokale Steuerungsgruppe wird eingefordert. Es muss Geschäfte mit fair gehandelten Produkten geben. Ebenso sollen in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen Fair Trade-Produkte verwendet und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt werden. Auch Berichterstattungen in lokalen Medien gehören zu den Kriterien.
Wer das Siegel Fairtrade für seine Produkte will, der muss einige Kriterien erfüllen. So müssen für die Rohstoffe und Produkte aus Afrika, Lateinamerika und Asien höhere Preise als auf dem Weltmarkt bezahlt werden, um so die beispielsweise auf Plantagen arbeitenden Menschen besser zu entlohnen. Hinzu kommen Auflagen zu Sozialstandards, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Allerdings: auch wenn Fairtrade draufsteht, muss das Produkt nicht zu 100 Prozent aus fair gehandelten Rohstoffen bestehen, sondern nur zu mindestens 20 Prozent. Das hatte auch schon das Magazin Öko-Test bemängelt. Es hat 72 Produkte, von Kaffee und Tee bis hin zu Bananen und T-Shirts, mit Fairtrade-Siegel untersucht. Nur 44 davon seien wirklich als fair zu bezeichnen, bilanzierte das Magazin. Denn Fairtrade ist vor allem eins: ein riesiges Geschäft. 5 Milliarden Euro betrug der Umsatz in Europa im Jahr 2013.
Fair-Trade wäre, wenn die EU Agrarprodukte aus Afrika ins Land lassen und keine subventierten Agrarprodukte nach Afrika schieben würde. Das bisschen Fair-Kaffee ist Kindergarten
Ich stimme zu. Aber einmal mehr kommt es im Moment eher darauf an, überhaupt ein Bewusstsein für gerechten Handel zu schaffen. Veränderungen im Lebenswandel gehen am leichtesten Schritt für Schritt, indem man klein anfängt.
Ich „subventiere“ die Aussage(n)! Zumal sie sich auf so viele andere Lebensbereiche übertragen lassen… 🙂
Sehe ich auch so!
Der Titel muss richtigerweise heißen: „Trotz Regens …“
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-dativ-ist-dem-genitiv-sein-tod-a-267725.html
Fair traden, fair diskutieren, fair für seine Überzeugungen kämpfen, fair andere Meinungen respektieren, fair mit seinen Mitmenschen und Kontrahenten umgehen, gehört zusammen.
Herr Overath mit 50 Mitarbeitern in Köln und viele Auditoren weltweit verdienen gutes Geld, die Weltverbesserer in Halle fühlen sich gut und ich konnte dem kleenen Ron zum Wochenende eine Freude machen. Wo man hinschaut: Win-Win.