Umweltschützer kritisieren Stadt-Pläne für Riebeckplatz
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) (AHA) kritisiert eine „weitere Privatisierung der Stadtentwicklung an Halles Riebeckplatz“. Anlass ist der geplante Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, den Oberbürgermeister Bernd Wiegand eingebracht hat und bisher in den Ausschüssen vertagt wurde.
„Ein möglicher Aufstellungsbeschluss in derartiger Form ist als eine Fortsetzung der diffusen und zersplitterten Entwicklung des Riebeckplatzes mit dem Verkauf der Flächen an die GP Papenburg Hochbau GmbH verbunden und bedeutet eine öffentliche Planung nach Vorstellung dieses privaten und in der Stadt Halle (Saale) stark privilegierten Unternehmens“, heißt es in einer Erklärung des AHA. Die Notwendigkeit für den Bau weiterer Parkhäuser, Büro- und Hotelgebäude sei umstritten.
Der AHA erklärt zudem, Wiegand wolle den Stadtrat dazu bringen einem Verkauf von Filetstücken am Ort im öffentlichen Eigentum an die GP Papenburg Hochbau GmbH zuzustimmen. „Auf Grund der prägenden Wirkung betreibt die Verwaltungsspitze der Stadt Halle (Saale) eine Privatisierung von Stadtplanung und –entwicklung am Riebeckplatz. Das Papenburg-Imperium hat sich im Stadtgebiet von Halle (Saale) nach Ansicht von AHA und Initiative „Pro Baum“ durch Mitwirkung und Profit an zahlreichen fragwürdigen Projekten hervorgetan.“ Da ist den Umweltschützern aber offenbar entgangen, dass die Grundstücke bereits an Papenburg verkauft wurden. Im Bebauungsplan geht es nur noch darum, welche Art der Nutzung dort entwickelt werden soll.
Papenburg sei in Halle zudem an vielen fragwürdigen Bauvorhaben beteiligt, erklärt der AHA und nennt dabei beispielsweise einen „übermäßigen Ausbau“ der Otto-Stomps-Straße und Fiete-Schulze-Straße, der Bau des Wohnviertels am Regierungspräsidium im Paulusviertel, den Ausbau des Gimritzer Damms sowie der Osttangente. „Mit all diesen Vorhaben waren bzw. sind Zerstörungen von natürlicher Umwelt und Landschaft, zum Beispiel in Form von Abholzungen von Bäumen und Flächenversiegelungen, verbunden“, so der AHA.
Die „Filetstücke“ lagern schon so lange, dass sie vergammelt sind. Sicherlich würde bei entsprechenden Angeboten die Stadt auch gern an andere verkaufen. Wird ja angepriesen wie Sauerbier, aber kaufen will keiner. Ach so ja, die Chinesen.
Wüßte auch ganz gern vom AHA, welches hallesche Bauunternehmen Kraft und Kompetenz hätte, Hoch- und Tiefbauten im Stadtgebiet zu erstellen.
Und Bauvorhaben werden wohl immer noch von Eigentümern und Bauträgern an Baufirmen erstellt. Da wäre wohl die „Fragwürdigkeit“ anderswo zu hinterfragen.
Fragwürdig ist vielmehr das Verhalten des AHA-Primus, der besser in seiner Behörde mal dafür sorgen sollte, nicht so viele Zahlen zu verschleiern und arbeitssuchenden Hallensern endlich eine menschenwürdige und existenzsichernde Arbeit zu verschaffen. Da hätte er gewiss und mehr Pontenzial, sich zu echauffieren…