Umwelttag: Halle sagte „Coffe to go“-Bechern den Kampf an
Unter dem Motto „Mehrweg statt Einweg“ fand am Samstag auf dem Marktplatz in Halle (Saale) der traditionelle Umwelt- und Fahrradtag der Stadtverwaltung statt.
„Wir wollten ein Thema aufgreifen, mit dem man sich weitaus stärker auseinandersetzen muss“, sagte Umweltdezernent Uwe Stäglin. Man müsse sich die Frage stellen ob es richtig sein, seinen Kaffe in einem Becher zu bekommen, den man sofort danach wieder wegwirft. Stäglin sprach dabei das Thema Abfallvermeidung an. Aus diesem Grund verteilte die Stadt kostenlose Mehrweg-Becher an die Hallenser. Wie er sagte, entstehen in Deutschland pro Jahr 40.000 Tonnen Abfall durch „Coffee to go“-Becher. Der Andrang auf die Becher war groß, schon vor Eröffnung standen dutzende Hallenser Schlange.
Doch auch der Plastiktüte ging es an den Kragen. Die Hallesche Wasser- und Stadtwirtschaft ludt zum Tütentausch ein. Wer eine Plastiktüte abgab, bekam eine umweltfreundliche Baumwolltasche. Die Plastiktüten werden im Anschluss fachgerecht entsorgt und dem Recycling zugeführt.
Zahlreiche Stände waren aufgebaut. So gab es Beratung von der Verbraucherzentrale. Der ADFC stellte sich vor, die Grünen hatten einen Klima-Parcours aufgebaut. Informationen gab es auch zu den Themen Solar und Elektromobilität.
„Alles in allem liegen Einwegbecher in der Öko-Gesamtbilanz eigentlich um rund 20 Prozent vor Tassen oder Bechern aus Keramik. ABER: Es kommt eben auf den Gebrauch des Einzelnen an. Je seltener Keramikgeschirr gespült wird, desto günstiger fällt seine Ökobilanz aus – genauer gesagt, ab 5-maliger Verwendung ohne Spülen beginnen Mehrwegbecher umweltverträglicher zu werden.
Gleiches gilt natürlich auch für Einwegbecher: Durch mehrmalige Verwendung lässt sich ihre Ökobilanz weiter verbessern. Letztlich aber müssen wir uns fragen, wo unsere Prioritäten liegen. Möchten wir das Erdöl sparen, das die Produktion von Kunststoff nun einmal erfordert? Oder doch eher Energie und Wasser über den gesamten Lebenszyklus?“ TNO-Studie
Ich würde auch Tüten tauschen wollen. Ich mag die Einweg-Plastiktüten. Im Schnitt nutze ich 15 Stück pro Woche. Zudem sind sie einfach toll als Mülltüten danach.
Aber Kaffee ist natürlich etwas anders. Man trinkt einfach keinen Kaffee aus einem Papp- oder Plastikbecher. Dabei spielt die Umwelt keine Rolle, sondern der Geschmack und der Genuss.
„Genuss“ ist doch so ein Wort, was durch die Werbewirtschaft infationär für jeden Scheiß verwendet wird, um positive Assoziationen hervorzurufen (und die Indoktrination derer zeigt, die diesen Begriff unreflektiert verwenden). Wo bleibt denn bei einem Kaffee zum Mitnehmen, den man auf dem Weg (z. B. während man mit dem Auto genervt im Stau steht oder während man von einem Termin zum nächsten hetzt) aus einem Wegwerfbecher schnell hinterkippt, der „Genuss“?
„Wo bleibt denn bei einem Kaffee zum Mitnehmen, (…) aus einem Wegwerfbecher schnell hinterkippt, der „Genuss“?“
Lies nochmal den zweiten Absatz von sara. 🙂
Sorry, habe ich missverstanden, bzw. mich verlesen.
Einmal weniger das Auto benutzen, oder gar nicht in den Flieger steigen, und den hinterletzten Winkel der Erde besichtigen, bringen viel mehr, als zumeist recycelte Mülltüten oder coffe to go belasten.
Noch besser, ist an allen „Fronten“ einsparen.
Auch wenn man sich gar nicht aus dem Bett erhebt spart man schon Waschwasser und Zahnpasta. Dann fährt man nicht mit dem Bus oder der Tram, damit diese Unternehmen Sprit oder Strom sparen können. Laufen am Besten barfuß, dann werden auch Schuhe gespart.
Zum schluß komme ich mir vor wie in der alten DDR, dort wurde auch an jedem Ding gespart…
….und gelebt haben wir doch, Wilfried, obwohl, wenn wir ehrlich sind, hätten wir doch so einiges gerne gehabt, wie das eben so ist…