Unterhausdebatte am Mittwoch in den Franckeschen Stiftungen: Wem gehört die Straße?

Unter dem Titel Wem gehört die Straße? gibt es am Mittwoch, 23. Oktober 2024, um 18 Uhr eine Unterhausdebatte im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen. Bürgerinnen und Bürger debattieren über Interessenskonflikte in der Verkehrswende und die Frage:
Menschenfreundliche, grüne und verkehrsberuhigte Zonen mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Leben in Städten angenehm. Darüber sind sich vermutlich alle einig. Doch die Diskussion über den Weg dorthin wird sehr kontrovers geführt: Es geht um eine veränderte Mobilität, um Tempo 30, Radwege, Spielstraßen, um den Ausgleich der Interessen aller Menschen, die sich in der Stadt und auf der Straße bewegen.
Sind wir bereit, das Autofahren zugunsten von Klima und Lebensqualität einzuschränken? Oder leidet der Einzelhandel womöglich zu sehr, wenn die Kunden nicht mehr mit dem Auto in die Stadt fahren können? Für Superblocks mit Spielplätzen und Rasen Parkplätze vermindern? Das Auto wird von Vielen für unverzichtbar gehalten. Wirtschaft und Bevölkerung haben aus ihrer jeweiligen Perspektive viele und sehr unterschiedliche Argumente und Emotionen.
Auch in Halle schlagen die Wogen in den Debatten um die Nutzung des öffentlichen Raumes immer wieder hoch. In vielen Stadtvierteln gibt es Parkplatzmangel, Fahrradfahren ist eine Herausforderung und Tempo 30 auf vielen Straßen gefällt nicht allen. Zur Rushhour sind die Hauptverkehrswege regelmäßig verstopft. Das Konzept zur autoarmen Altstadt wurde bei einem Bürgerentscheid vor drei Jahren abgelehnt. Seitdem haben Vertreter*innen aus dem Stadtrat, von Wirtschafts- und Umweltverbänden und der Stadtgesellschaft an einem »ganzheitlichen Mobilitätskonzept« gearbeitet, dass die Stadt zukunftsfähig machen soll und plant, wie die Menschen im Jahr 2040 in Halle unterwegs sein sollten.
Dieses Spannungsfeld wollen wir gemeinsam im Format der Unterhausdebatte ausloten. Machen andere Städte es besser? Was bringen Superblocks wie in Wien oder das Konzept der 15-Minuten-Stadt in Paris? Ginge so etwas auch bei uns?
Als Expertinnen und Experten sind eingeladen:
Christiane Lütgert Stadt Halle, FB Städtebau und Bauordnung, Abteilungsleiterin Beteiligt an vielen Stadtumbauprozessen der letzten Jahre, federführend beteiligt an der Neukonzeption des Marktplatzes.
Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens Technische Universität Dresden, Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr Er ist der überregionale Experte für Verkehrsplanung und Mobilitätskonzepte und war an Verkehrskonzepten in vielen Städten aktiv beteiligt, u.a. in Leipzig und Dresden.
Nils Horschick ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V. Als Vertreter der Autolobby, die sich mit alternativen Mobilitätskonzepten beschäftigt.
Ariane Jedlitschka SUPERBLOCKS Leipzig e.V. Als Bürgerin aktiv in Leipzig an den Superblocks in der Hildegardstraße beteiligt und verfügt über viel Erfahrung über gelingende Partizipation beim Stadtumbau.
Moderation: Kerstin Hoppenhaus und Kai Kupferschmidt, Wissenschaftsjournalist:innen
Es ist immer niedlich, wie Halle mit 200000 Einwohnern sich mit Wien oder Paris mit 2 oder 3 Millionen Einwohnern und dazu noch Millionen von Touristen vergleicht. Ist das Anspruchsvoll oder Größenwahn? Der Gang durch die Innenstädte und der Vergleich der 3 Städte gibt eine mögliche Antwort. Die endgültige Antwort gibt die Finanzkraft der Städte. Etwas kleinere Brötchen und andere Städte, da gibt’s schon in Deutschland bessere Vergleiche.
Leider ist die Uhrzeit nicht kommuniziert…..?
18:00 Uhr.
„Sind wir bereit, das Autofahren zugunsten von Klima und Lebensqualität einzuschränken?“
In Zeiten von Elektroautos Elektroautos ist die Klimakarten nicht mehr wirklich wirksam. Natürlich sollte der Umstieg auf Elektroautos beschleunigt werden.
Eine Einschränkung des Autoverkehrs bedeutet für mich eine Einschränkung der Lebensqualität. So muss ich öfter aus beruflichen Gründen nach Magdeburg pendeln. Das geht zwar auch mit dem Zug, ist aber mittlerweile sehr gefährlich. Mein Auto bringt mich nicht nur schnell von A nach B, es bietet auch Schutz und steigert somit meine Lebensqualität.
Aber nicht die der anderen.
10010110,
neidische Minder-Leister sind für mich kein Maßstab. 🙂
Wer entscheidet denn, wer ein neidischer Minder-Leister ist und wer nicht? Du?
PaulusHallenser, deine gefühlte Unsicherheit sollte kein Maßstab für politisches Handeln sein. Statistisch betrachtet ist Autofahren weitaus gefährlicher als Zugfahren.
„deine gefühlte Unsicherheit“
Allwetterradler,
die gewaltsamen An- und Übergriffe im öffentlichen Raum haben nachweislich zugenommen.
„Statistisch betrachtet ist Autofahren weitaus gefährlicher als Zugfahren.“
Gewaltattacken in Autos gibt es de facto nicht, in ÖPNV sind sie an der Tagesordnung.
Gewaltattacken sind ja auch die allergrößte Gefahr für Verkehrsteilnehmer.
im ÖPNV schon ..
Ganz besonders dann, wenn Züge nicht oder verspätet fahren… LOL
Klar, wenn ich die ganzen Unfälle auf der A 14 gegen die Zugunfälle auf der Strecke Halle-Magdeburg gegenüber stelle, dann kann ich deine Meinung verstehen.
Warum musst du pendeln und kannst das nicht online erledigen? Bisschen Zahlenschleuderei. Oder schicken dich die „Kollegen“ an die Luft, weil sie die Nase voll von deinem Unfug haben?
„Klar, wenn ich die ganzen Unfälle auf der A 14 gegen die Zugunfälle auf der Strecke Halle-Magdeburg gegenüber stelle, dann kann ich deine Meinung verstehen.“
Sie haben meine Meinung eben nicht verstanden.
Mir geht es nicht um Zug- vs. Autounfälle. Mir geht es um Gewaltattacken in öffentlichen Verkehrsmitteln. Da ist es im Auto zu 100% sicherer, weil sich in meinem Auto zum Beispiel keine Bier-trinkenden HFC-Anhänger befinden.
„Warum musst du pendeln und kannst das nicht online erledigen?“
Weil ich unter anderem für ein internationales Unternehmen arbeite und persönliche Mandanten- und Mitarbeitergespräche deshalb unerlässlich sind.
„Oder schicken dich die „Kollegen“ an die Luft, weil sie die Nase voll von deinem Unfug haben?“
Nein, die freuen sich immer, wenn ich wieder da bin, denn mit richtigen Hallensern arbeitet es sich einfach am besten. 🙂
Solltest du wirklich für ein internationales Unternehmen arbeiten und die schicken dich tatsächlich zu persönlichen Kontakten, so würdest du sicher nicht an Wochenenden und mit der Regionalbahn fahren. Also wieder mal geschwindelt. Für wie blöd hältst du eigentlich deine Mitmenschen?
Und dann findest du Zeit für lustige Kommentare. You are the best 😀
„…Mir geht es nicht um Zug- vs. Autounfälle. Mir geht es um Gewaltattacken in öffentlichen Verkehrsmitteln. Da ist es im Auto zu 100% sicherer, weil sich in meinem Auto zum Beispiel keine Bier-trinkenden HFC-Anhänger befinden….“
Und auf der A14 wirst du von betrunkenen oder übermüdeten Lkw-Fahrern über den Haufen gefahren. Und Gewaltattacken unter Autofahrern sind auch kein so seltenes Phänomen.
Ich bin letzte Woche seit 3 Jahen das erste mal wieder mit dem Zug gefahren. Nie wieder. Rückfahrt ab 17.00 , für 3 Stunden. Zugausfälle wegen Vandalismus. Der nächste Zug war dann sehr voll, lautstarke Typen,. Ich war froh als ich aussteigen konnte. Ab sofort wieder Auto, egal wenn es länger dauert.
Dann erkläre mir bitte, wie vor Deinem Haus im Paulusviertel Platz für alle Autos aller Mietparteien (dann aber jeweils 2-3) ist.
„…Dann erkläre mir bitte, wie vor Deinem Haus im Paulusviertel Platz für alle Autos aller Mietparteien (dann aber jeweils 2-3) ist…“
Du wirst darauf keine Antwort bekommen. Das ist PaulusHallensers Strategie: Steile Thesen ins Netz posaunen, aber einfach nicht mehr antworten, wenn es mal konkret werden soll. Funktioniert leider, aber wenn alle Politiker so verfahren, kommt eben nur noch Mist zustande.
Es bräuchte auch noch jemanden, der sich mit (Stadt-)Soziologie und Konfliktmanagement beschäftigt und einen Ausweg aus den Konflikten erklären kann. Was macht einen lebenswerten Raum überhaupt aus? Wie nimmt man Skeptiker am besten mit, um notwendige und unabwendbare Veränderungen voranzubringen?
Verkehrswende darf kein Selbstzweck sein. Das muss psychologisch begleitet werden.
„Wie nimmt man Skeptiker am besten mit, um notwendige und unabwendbare Veränderungen voranzubringen?“
10010110,
wer entscheidet denn, was notwendige und unabwendbare Veränderungen sind und was nicht? Sie?
Die demokratische Mehrheit hat bei einem Bürgerentscheid gegen eine Behinderung des Straßenverkehrs in der Altstadt gestimmt.
„Das muss psychologisch begleitet werden.“
Das stimmt, denn manchen Autohassern ist leider nicht anders zu helfen.
Deine Angststörung vor Zugfahrten, Veränderung und anderen Dingen musst du endlich angehen. Du brauchst Hilfe, dringenst. Ich möchte einfach schnell von A nach B kommen, dass kann zu Fuß, mit Fahrrad, Auto, ÖPNV oder Helikopter sein. Mit deinem Elektroauto stehe ich auch nur im Stau und verbrauche kostenlos 12 qm allgemeine Fläche beim parken im Paulusviertel. Dein Parkplatz auf unserer Strasse sollte 150€/ Monat kosten. Die Stadt gehört allen, nicht nur deinem Auto und wenn du Geringverdiener beruflich nach Magdeburg fahren musst, solltest du deine Lebensentscheidungen mehr als kritisch hinterfragen.
Die Stadt gehört allen. Ja genau. Die Autos im Paulusviertel gehören zum allergrößten Teil den dortigen Bewohnern. Es gibt mit Sicherheit mehr Familien mit Auto als ohne. Machen sie mal ne Umfrage ob die alle ihr Auto abgeben wollen, nur deswegen weil sie Autos nicht mögen. Die Stadt gehört allen, nicht nur ihnen.
Die Stadt gehört aber auch nicht der „Mehrheit“ (ob nun gefühlt oder echt), sondern allen – auch denen ohne Auto. Warum sollten Leute mehr öffentlichen Raum beanspruchen dürfen, nur weil sie einen raumgreifenden Gegenstand besitzen? Darf ich auch den Straßenrand zum Abstellen meines Pferdes dauerhaft beanspruchen?
Warum nicht? Wer will dir das verbieten? Wenn du danach die Pferdeäppel beseitigst…?
Das mit dem Pferd? Es ist nicht verboten, also erlaubt. Ob es Tierschutzgerecht ist steht auf einem anderen Blatt und ist eine andere Frage. Zum Thema wer mehr öffentlichen Raum in Anspruch nehmen darf ist ein weites Feld. Demonstrationen, Hundebesitzer, Besucher von Parkanlagen, Fahrrad an der Laterne angeschlossen, Wäldern, Straßen,, Kultureinrichtungen fast umsonst, Bahnfahrten fast für lau. Alle diese Dinge kostenlos ist eigentlich ein hohes Gut und selbstverständlich wenn man es selbst nutzt, aber wehe irgendjemand nutzt mehr als man selbst, das geht gar nicht. Das muss weg, verboten werden… Heißt glaube ich Neid, Mißgunst und ist bei anderen eine schlimme Eigenschaft. Wie sagt der Volksmund: Mitleid kriegt man geschenkt, Neid und Steuern muss man erarbeiten.
Ziemlich viel Meinung, für so wenig Ahnung.
dem kann ich voll zustimmen
Der ÖPNV ist eine volkswirtschaftliche Mischkalkulation. Würde man ihn ohne Zuschüsse betreiben, müssten sich viele Menschen aus Kostengründen ein altes Auto zulegen und es ginge auf den Straßen gar nicht mehr voran (von Parkplätzen ganz zu schweigen).
Lieber Faktenprinz, fakt ist, das ich nur eine Aufzählung hatte, was so alles öffentliche Räume sind, nicht mehr und nicht weniger. Fakt ist, ich habe keine Wertung abgeben ob ich die Subvention (hier ÖPNV) desselben gut oder schlecht finde. Fakt ist, sie interpretieren was in meinen Post hinein was nicht drin steht. Fakt ist, ihr Nickname ist etwas ungünstig.
Nichts verstanden. In einer Stadt mit endlichen Platz kann die Lösung nicht sein, dass auf jeden Haushalt mind. ein Auto kommt. Mann wie dumm. Und sich dann beschweren, wenn man keinen Parkplatz findet. Typisches vom Lenkrad bis zur Windschutzscheibe denken. Ich behaupte mal, dass sehr viele die ein Auto besitzen auch sehr gut mit Carsharing klarkommen würden. Stadt gehört allen? Wirklich. Ich sehe überall nur Blechkisten und die anderen Verkehrsteilnehmenden müssen sich mit dem Rest, was an Platz, da ist begnügen. Schmale Fußwege, fehlende Radspuren usw. Aber wenn man seine Umwelt nur aus dem Auto betrachtet fällt sowas natürlich nicht auf 😉
Mein Gott, sie lesen auch Dinge die es nur in ihrem Kopf gibt. Achtung Ironie: was ich nicht brauche und Scheiße finde, hat auch niemand anderes zu brauchen.
Die Opfer des privaten Kfz-Verkehrs brauchen NEBEN DIR eine psychologische Betreuung
https:/www.lvz.de/panorama/esslingen-fussgaenger-von-auto-erfasst-mutter-und-zwei-kinder-sterben-LQHJK75SIVIS3NFPDITS2CWHNI.html
Ich kenne Esslingen nicht, aber das ist doch eine kleinere Stadt, wo zwar nun nicht jeder jeden kennt, aber doch viele.
Dieser Autofahrer ist ein Mörder! Und einige andere auch!
Die Straße gehört den Autofahrern. Allein die Frage ist völlig bescheuert.
Pisa grüßt und empfiehlt, mal eine Definition zum Begriff „Straße“ zu googeln.
Zuerst sollte der Ist-Zustand der alltäglichen Mobilität in Deutschland und Halle insbesondere kurz beschrieben werden: Die Freiheit der meisten Menschen ist durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) extrem eingeschränkt, da Autos und LKW in der Stadt (und auf dem Land) uns viel zu viel Platz – also Lebernsraum wegnehmen, uns Unfallgefahr mit vielen Verletzten und Toten -, Lärm und schlechte Luft aufdrängen – und uns der MIV damit die Freiheit nimmt, bleiben zu können, nicht schnell weg zu müssen, zu leben, zu arbeiten, zu feiern, einfach gut zu leben. Hier in unserer Stadt! Der Ist- Zustand ist also unberfriedigend, weil das Auto bis in den letzten Winkel vorgedrungen -, in jedes Gesetz eingemeißelt – , unseren gesamten Altag ,- gewollt oder nicht gewollt einnimmt, einschließlich natürlich unserer Kinder. Wollen wir als Menschheit das nächste Jahrhundert noch zivilisiert erleben, muss die gesamte Mobilität, neu gedacht und so schnell wie möglich komplett umgestellt werden. Das ist ein Fakt, der vorgegeben ist, denn Physik und Merssdaten kann man nicht verbiegen. Daher mutet schon so manche Fragestellung der Unterhausdebatte – welche grundsätzlich zu begrüßen ist – antiquarisch und gestrig an. Als würde der Einzelhandel leiden, wenn die Lebensqualität steigt und die Mobilität sicherer und menschenfreundlicher wird. Das Leben wäre ja gerade ein Besseres, wie es andere Städte vormachen. Wieder sind es hier, die aufs Auto fokussierten Denkmuster, aus denen wir uns endlich befreien sollten. Dass sich dabei z.B.das Paradox ergibt, dass man mit vermeintlicher Geschwindigkeitsreduzierung genau so schnell am Ziel ist wie vorher (wenn man es denn überhaupt wollte), ist nur eine Erkenntnis dabei. Dass z.B. Fahrradfahren zur Arbeit und überall sonst die Lebensqualität und Gesundheit allein schon durch die (coole) Bewegung steigert, muss wohl nicht betont werden. Entscheidend für das Gelingen der Unterhaus-Debatte wird sein, dass sie inhaltlich nicht – Drei gegen Eine – geführt wird, was meine, sich hoffentlich in Luft auflösende Befürchtung ist.
Om mani padme hum, om..
in Erwartung ihres grandiosen Auftritts bei der Debatte werde ich zugegen sein. Ich erkenne Sie sicher mühelos an der riesigen rosaroten Brille
trifft ganz besonders gut, wenn die Arbeitsverwaltung Wegezeiten bis 3 Stunden mit PKW für machbar hält. Wieviel Zeit wäre das dann für Fahrräder? 8 Stunden?
Macht die Hochstraße weg ihr Utopisten, dann steht der Verkehr nich mehr als an der roten Ampel am Frankeplatz, ihr seid doch zu blöd
Wie jetzt? Die Hochstraße ist Gold wert! Wenn die weg wäre… oh, ich mag gar nicht drüber nachdenken 🙁