Verbraucherschützer untersuchen 380 Eisproben in Sachsen-Anhalt
Jetzt im Sommer kann in Sachsen-Anhalt bedenkenlos an der Eiskugel geschleckt werden. Das Landesamt für Verbraucherschutz hat im vergangenen Jahr 380 Eisproben untersucht.
„Der Anteil mikrobiologisch auffälliger Speiseeisproben ist in Sachsen- Anhalt dank regelmäßiger und intensiver Kontrollen gering“, teilt das Amt mit. Eine gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher sei von keiner der 2019 untersuchten Speiseeisproben ausgegangen. Zudem sei die mikrobiologische Qualität der kalten Leckerei konstant zufriedenstellend geblieben und könne guten Gewissens verzehrt werden.
Im Fokus der Kontrolleure stehen jedes Jahr Keime, die hygienische Mängel bei der Herstellung anzeigen, wie Enterobakterien, oder jene, die per se gesundheitlich bedenklich sind, wie beispielsweise Salmonellen.
Dabei gilt die Lebensmittelhygieneverordnung, die Richt- und Warnwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) sowie die Grenzwerte der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 über mikrobiologische Kriterien in Lebensmitteln.
Rund 12,1 % der im Jahr 2019 untersuchten Speiseeisproben in Sachsen- Anhalt sei mikrobiologisch auffällig gewesen. Wegen einer deutlichen Überschreitung der Richt- und Warnwerte der DGHM hinsichtlich des allgemeinen Keimgehaltes und des Gehaltes an Enterobakterien mussten 4,5 % der Proben beanstandet werden.
Der Nachweis von Enterobakterien könne auf Schwachstellen bei der Herstellungshygiene oder eine ungeeignete Auswahl an Rohstoffen hindeuten, so daß Landesamt. In einem Milcheis sei E. coli nachgewiesen worden. Bei diesem Keim handelt es sich um ein natürliches Darmbakterium des Menschen, der als Indikator für unzureichendes Händewaschen des Personals angesehen werden könne.
Außer den genannten Keimen seien in einigen wenigen Eisproben Bacillus cereus gefunden worden. Dieses Bakterium bilde sehr widerstandfähige Sporen, die in der Umwelt weit verbreitet seien. Diese Sporen könnten über unterschiedliche Rohstoffe wie Obst und Nüsse, aber auch über Milchprodukte in das Speiseeis gelangen. Bei höheren Keimgehalten pro Gramm kann Bacillus cereus zu Durchfall und Erbrechen nach dem Eisverzehr führen.
Weitere Krankheitserreger wie z. B. Salmonellen oder Staphylokokkus aureus wurden erfreulicherweise in keiner einzigen Probe gefunden.
Dennoch gilt – ein genauer Blick auf die Personalhygiene, einen sauberen Thekenbereich und einen gereinigten Eisportionierer beim nächsten Eisgenuss kann nicht schaden.
Ich kann mich bisher nicht beklagen.
Das war von 2019, was ist mit dem Jahr 2020?
WEM interessiert die Vergangenheit.