Vom Schwarzwald an die Saale: Karlsruher Azubis lernen Halles Stadtverwaltung und Ost-Geschichte hautnah kennen – OB Vogt begrüßte sie im Stadthaus

Für viele von ihnen war es eine Reise in unbekanntes Terrain, sie waren teilweise noch nie im Osten: 15 Auszubildende aus der Stadtverwaltung Karlsruhe sind in dieser Woche zu Gast in Halle (Saale), um einen Einblick in die Arbeit ihrer Partnerstadt im Osten zu gewinnen. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt begrüßte die jungen Verwaltungsfachwirte und Verwaltungsfachangestellten persönlich im Stadthaus und betonte dabei die Bedeutung solcher Begegnungen für das gegenseitige Verständnis.
„Für uns ist es eine Chance, die beruflichen Horizonte zu erweitern“, sagte der hallesche Azubi Ronny, der den Austausch mitorganisiert hat. Der direkte Vergleich unterschiedlicher Traditionen und Arbeitsweisen in der Verwaltung sei äußerst spannend und gewinnbringend für beide Seiten.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt selbst hat eine besondere Verbindung zu Karlsruhe: Schon 1990 – kurz nach der Wende – erlebte er als Zwölfjähriger die ersten Zeichen der neuen Städtepartnerschaft. „Plötzlich fuhren Müllfahrzeuge mit dem Spruch ‚Karlsruhe grüßt Halle‘ durch unsere Straßen“, erinnert er sich. Damals konnte er die Bedeutung noch nicht einordnen, doch später wurde ihm klar, wie wichtig die Unterstützung aus Baden-Württemberg für den Wiederaufbau war – etwa durch Straßenbahnen aus Stuttgart, die in Halle fuhren. Er studierte in Freiburg im Breisgau und kennt Karlsruhe inzwischen gut. Als Verkehrsplaner interessiert ihn besonders das „Karlsruher Modell“ – die innovative Verknüpfung von Straßenbahn- und Eisenbahnnetzen, die inzwischen bundesweit als Vorbild gilt.
Die Partnerschaft zwischen Halle und Karlsruhe, die bereits 1987 – noch vor der Wende – gegründet wurde, liegt Vogt besonders am Herzen. „Solche Begegnungen sind wichtig, um Vorurteile abzubauen und voneinander zu lernen“, so der OB. Der Austausch ermögliche es, nicht nur fachliche Unterschiede, sondern auch kulturelle Eigenheiten kennenzulernen.
Während ihres Aufenthalts arbeiten die Karlsruher Gäste gemeinsam mit ihren halleschen Paten – ebenfalls Auszubildende der Stadtverwaltung – in verschiedenen Fachbereichen. Darüber hinaus stehen gemeinsame Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Untergebracht sind die Teilnehmenden in der Jugendherberge am Rande der Altstadt. Die Rückreise nach Baden-Württemberg erfolgt am Samstag.
Der Gegenbesuch der halleschen Azubis in Karlsruhe ist bereits für Ende September geplant. Seit 2002 organisieren die Auszubildenden beider Städte im Wechsel diesen Austausch. Ziel ist es, Verständnis für unterschiedliche Verwaltungsstrukturen zu schaffen und die Städtepartnerschaft mit Leben zu füllen.

„Karlsruher Azubis lernen Halles Stadtverwaltung und Ost-Geschichte hautnah kennen“
35 Jahre nach der Wende wird noch immer dieses Ost-West-Ding auf die Tagesordnung gesetzt. Das ist einfach nur noch peinlich.
Es kommt nicht oft vor, aber ich stimme Ihnen zu 100% zu.
Schuld sind die Ossi selbst. Feiern und loben sich bei jeder Gelegenheit und blicken argwöhnisch auf die Wessis bzw. machen diese für vieles verantwortlich (oder eben die Migranten). Peinlich sind somit eben die Ossis. Kann man auch hier regelmäßig nachlesen. Zu stolz um sich einzugestehen, dass sie als Wendeverlierer ihr Leben nicht im Griff haben.
@Kein so neuer Hallenser
Was ist das denn für ein Quatsch?
Ich hoffe, das sollte Ironie sein, aber selbst als solche bliebe es Quatsch, halt aus anderer Sicht.
Gruß
ein Wessi
Es geht nicht um „Ost-West-Ding…“, sonder um DDR-Geschichte. Diese wird bekanntlich jungen Menschen nicht vermittelt!
Das ist nicht peinlich, sondern wichtig. Ich finde das ausdrücklich für einen Wissens- und gesellschaftlichen Austausch sorgen. Die Themenvielfalt zwischen Karlsruhe und Halle ist groß. Das Verständnis für unterschiedliche Herausforderungen wird dadurch gestärkt. Kommunikation auch auf dieser Ebene fördert Gemeinschaft.
Ich denke nicht, dass die Baden-Württemberger irgendwas wichtiges „mitnehmen“ werden. Ganz sicher werden die dann sehr viel zu erzählen, zu lachen haben, wenn sie wieder in Karlsruhe sind. Vielleicht sind die ja auch einmal bei einer Ausschusssitzung dabei, dann erleben die hautnah, was für ein Kaspertheater da aufgeführt wird und was die Stadträtinnen und Stadträte so umtreibt. Etwa wie sehr gerne Geld rausgeworfen wird, für „Projekte“, die keinen Mehrwert haben und nur Hobbyfinanzierung darstellt, da die entsprechenden „Stimmgeber und Stimmgeberinnen“ in den Ausschüssen und Stadtrat dieses so toll finden oder gar bestimmte Klientel unterstützen (müssen). Aber man kann gespannt sein, wie die Woche vergehen wird. (Dass die Straßenbahn in Karlsruhe Normalspur hat und bis Heidelberg fährt, ist eine tolle Sache, in Halle ist man zufrieden, wenn es einen Tag gibt, an dem es keine Verspätung, keinen Unfall oder anderes gibt, so dass die HAVAG nicht fahren kann..)
Das wird es sein. Die Spurweite der Straßenbahn. Das treibt die Leute um.
Die Spurweite ermöglicht es, dass die S-Bahnen dort sowohl das Eisenbahn- als auch das Straßenbahnnetz befahren können.
Wahrlich zum Lachen.
In Halle fährt die Bahn bis Merseburg. Ich bin sogar sicher, dass auch Karlsruhe Bremser wie Dich hat.
Welche Karlsruher Straßenbahn fährt denn bis Heidelberg?
Keine,da fährt die Linie S3 als S-Bahn,oder Bus oder traditionell Zug 🙂 Sind mit der S3 genau 14 Stationen von Bahnhof zu Bahnhof.
Da hat der Kollege nicht alles verstanden. Denn ausgerechnet die genannte S3 gehört gar nicht zum Karlsruher Stadtbahnnetz, sondern zur S-Bahn Rhein-Neckar.
Die Karlsruher Stadtbahn kombiniert aber tatsächlich innerstädtische Straßenbahn mit regionaler Eisenbahn.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Karlsruhe
Der Kollege sagt ja selbst, dass er nicht alles versteht.
Naja, die Stadtverwaltung Halle möchte ich auch mal kennenlernen. So viele Menschen, die immer weniger auf die Reihe bekommen, wie der Zustand der Stadt eindringlich beweist. Faszinierend.
Welcher Antrag wurde dir denn nicht genehmigt, dass du ständig rumheulst?