Spiel weiter! Hallesche Spiel-Stadt-Geschichten: Fortsetzung der erfolgreichen Ausstellung mit Lieblingsspielzeugen von Hallenserinnen und Hallensern

Nach dem großen Erfolg der ersten Ausstellung „Spiel mit!“ öffnet das Stadtmuseum Halle nun die Türen zur Fortsetzung: „Spiel weiter!“. Vom 14. September 2025 bis zum 11. Januar 2026 können Besucherinnen und Besucher eine rundum erneuerte Schau entdecken, die die Spiel-Stadt-Geschichten Halles aus neuen Blickwinkeln erzählt – mit noch mehr Exponaten, neuen Themenbereichen und interaktiven Stationen.
Direktorin Jane Unger zeigt sich begeistert: „Wir hatten beim ersten Teil 18.000 Besucherinnen und Besucher, davon 4.000 Kinder und Jugendliche, die an unseren medienpädagogischen Angeboten teilgenommen haben. Diese Resonanz hat uns ermutigt, Spiel weiter! mit frischen Ideen fortzusetzen.“
Lieblingsspielzeuge mit Geschichte
Eines der Highlights der neuen Ausstellung ist die große Beteiligung der Hallenserinnen und Hallenser selbst. Dem Aufruf „Mein Lieblingsspielzeug“ sind viele gefolgt und haben ganz persönliche Schätze beigesteuert: Vom liebevoll gepflegten Kaufmannsladen über nostalgische Handpuppen und Kasperletheater bis hin zu Plüschbären, Matroschkas, Holzeisenbahnen und Spielzeugautos – darunter auch ein kabelgesteuerter Ferrari aus DDR-Zeiten, der den Ausstellungsmachern selbst ein Schmunzeln entlockt. „Das Fahrzeug erinnert an ein Formel-1-Mobil – und das mitten in der DDR“, sagt Museumsdirektorin Jane Unger. Selbst Werbung ist darauf zu sehen. Gezeigt wird auch das “Hütchen-Hüpf”-Spiel von Spika, das viele Familien zu DDR-Zeiten sicher zuhause hatten. Doch auch selbstgebautes Spielzeug ist zu sehen. Und weil Material zu DDR-Zeiten knapp war, kam beispielsweise bei einem Spiel auch ein Nudelholz zum Einsatz, um die für das Spiel nötigen Holzscheiben herzustellen.
Aus konservatorischen Gründen mussten rund 80 Prozent der Exponate in den Vitrinen der alten Ausstellung ausgetauscht werden. Das Herzstück der Ausstellung, die beliebte Spielarena, bleibt jedoch bestehen. Etwa ein Viertel der ursprünglichen Objekte wurden übernommen. Die Ausstellung präsentiert sich nun in einem frischen, lebendigen Gewand.
Zwei neue Themenbereiche und internationale Einblicke
Mit „Spiel weiter!“ kommen auch zwei neue Themenbereiche hinzu: das hallesche Puppenspiel und Spiele aus den halleschen Partnerstädten. Die Figurenspielerin Julia Raab steuerte dafür vier Puppen aus ihren eigenen Inszenierungen bei. Auch die Partnerstädte Savannah (USA), Gjumri (Armenien) und Ufa (Russland / Baschkortostan) sind mit Spielzeug vertreten – ein Zeichen für gelebte kulturelle Verbundenheit.
Mitspielen ausdrücklich erwünscht
An 15 interaktiven Stationen laden Aktionskarten im Postkartenformat zum Mitmachen ein. Mit kurzen Anleitungen regen sie dazu an, die Themen auf spielerische Weise selbst zu erkunden. Ein Angebot, das besonders Familien anspricht und die Ausstellung zu einem echten Erlebnis macht.
Zwischen Kindheit und Konflikt
Neben all der Freude am Spielzeug gibt es auch Raum für kritische Reflexion. Jane Unger verweist auf einen Bereich, der zum Nachdenken einlädt – etwa über Kriegsspielzeug: Panzer, Soldatenfiguren, Gewehre. „Auch das war Teil vieler Kinderzimmer – und zeigt, wie sehr sich Gesellschaft, Erziehung und Zeitgeist im Spielzeug widerspiegeln.“
Ihr ganz persönliches Lieblingsstück? Ein DDR-Kipplaster, den ihre eigenen Söhne einst heiß und innig liebten – und der einst zum Stadtbild von Halle-Neustadt gehörte, als die Stadt für die Chemiearbeiter aufgebaut wurde.
























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