Vor 20 Jahren: Mord im Tunnelbahnhof Halle-Neustadt
Eine verwitterte Gedenktafel, deren Schrift man kaum noch lesen kann – mehr erinnert nicht an den Mord, der sich vor genau 20 Jahren im Tunnelbahnhof in Halle-Neustadt ereignet hat. Am 29. Dezember 1999 Jörg Danek im Alter von 39 Jahren brutal ermordet.
Schaffner und Wachschutzbeamte entdeckten den Schwerverletzten geistig behinderten Mann, mit einem Notarzt wurde er ins Krankenhaus gebracht, starb dort jedoch kurz darauf.
Die drei Täter gehörten zur damaligen Neonaziszene, weshalb Danek auch von der Bundesregierung offiziell als Opfer Rechter Gewalt geführt wird. Der Haupttäter wurde wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu lebenslanger Haft verurteilt, die beiden Mittäter erhielten neuneinhalb beziehungsweise elf Jahre Haft. Sie hatten den Mann zunächst in einer S-Bahn malträtiert, mit der Faust ins Gesicht geschlagen und mit Springerstiefeln getreten und zudem eine Büchse Bier erbeutet. Anschließend hinderten sie ihn, an seiner Haltestelle auszusteigen und zwangen ihn, die S-Bahn am Tunnelbahnhof zu verlassen. Dort schlugen und traten sie weiter auf ihn ein, entwendeten 2.50 Mark, die der Mann dabei hatte.
In Erinnerung an Jörg Danek from Niemand wird vergessen on Vimeo.
Wie feige war damals der Schaffner und der Wachschutz ? Den Tod des Danek hätten sie verhindern können.
@Fadamo, als Außenstehender kann man schnell dieses Urteil fällen,vielleicht sogar zu schnell?, Versagt hat an dieser Stelle und in erster Linie das soziale Umfeld der brutalen Straftäter, wenn junge Menschen soviel Hass und Gewalt an einem unschuldigen und wehrlosen Menschen ausüben,dann hat das wesentlich tiefere Ursachen und einen langen Weg psychologischer Fehlentwicklungen.
Das geht zumindest aus der Schilderung des Tathergangs und der Beschreibung der Täter auf der Seite von Miteinander e.V. hervor, insofern sie auch der Aktenlage der polizeilichen Ermittlungen entsprechen.
https://www.rechte-gewalt-sachsen-anhalt.de/todesopfer/joerg-danek/
Es ist eine situationsabhängige und persönlich sehr schwierige Frage sich als zwischen Opfer und Eigenschutz zu entscheiden,nachdem der BGS bereits auf das sehr aggressive Verhalten hingewiesen haben soll!
Vielleicht doch gar nicht so einfach jemanden als feige zu bezeichnen? Womöglich hätte es dann ein anderes Todesopfer an ganz anderer Stelle gegeben?
Wie geht unsere Gesellschaft mit solchen extremen Gewalttaten um, es ist sehr wichtig das man die Opfer nicht vergisst!