Wegen Corona vor dem Aus: TURM startet Crowdfunding

Wegen der Corona-Krise steht eine Kulturinstitution in Halle vor dem Aus. Dem Studentenclub TURM, ihn gibt es immerhin seit 1973, steht das Wasser bis zum Hals. Eine Crowdfunding-Aktion soll nun helfen.
Seit Beginn des Shutdowns sind 60 Veranstaltungen ausgefallen, weitere 100 müssen wohl bis Ende Oktober noch folgen.
Durch Rücklagen und das breite Tätigkeitsfeld ging es weiter. Doch so langsam, aber sicher kommen die Betreiber auch hier an eine Grenze. Die Situation wird durch den entstandenen Wasserschaden und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten noch verstärkt.
Die Unsicherheit darüber, wann es weitergehen kann betrifft nicht nur ,die Betreiber, sondern auch die Angestellten und Partner, die als Soloselbstständige oder Kleinunternehmer immer mehr an ihre Existenzgrenze kommen.
Daher hat sich das Team entschlossen ein Crowdfunding zu starten, um den Turm auch noch mindestens weitere 47 Jahre mit kulturellem Leben zu füllen:
Tolle Sache. So eine Aktion gab es bei uns an der Schule. Da kam viel Geld zusammen.
Selber Schuld. Den Turm von 1973 gibts schon lange nicht mehr !
Seit der Wende wurde von Herrn Böttcher so nach und nach eine „Schicki-Micki“ Bude draus gemacht. Jetzt gibts nicht mal mehr Fassbier ! (macht wohl zu viel Arbeit das Leitungsspülen und die Gläser?) sondern nur noch die 0,33 Betrügerflaschen zu horrenden Preisen plus alle möglichen
teuren Mix und Alcopops und wie das ganze Zeug heißt, auch so teuer.
Die „alten“ Türmer, die auch das Geld hätten gehn doch kaum noch hin.
Ich stimme zu, auch wenn es weh tut. Spätestens seitdem der Turm eine GmbH wurde, war die Idee des Studentenclubs faktisch zerstört. Alles ist nur Makulatur. Und auch die Türsteher könnten mir ihrem Benehmen direkt aus der Zelle stammen. Der Bauernclub dagegen ist wirklich eine Rettung wert.
So, wie die Zeiten sich ändern, ändern sich aber auch die Vorlieben und die Feierkultur der Studenten. Man kann dem Turm daher keinen Vorwurf machen, dass auch er sich ändert, und dass „die ‚alten‘ Türmer“ nicht mehr hingehen – es soll ja immernoch ein Studentenclub sein, kein Rentnerclub von ehemaligen DDR-Studenten.
Wenn ich mir die Saufgelage auf Parkbänken etc. so angucke, dann scheint es so, als würden heutige Generationen nicht mehr im gleichen Maß in irgendwelche Clubs/Diskos gehen wie früher, sondern – dank tragbarer Lautsprecher und Endlosplaylisten auf dem Smartphone – lieber bei einem viel billigeren Kaufhallenbier draußen rumhängen. Wie schon festgestellt: die Zeiten ändern sich.
Es gab mal im Turm – über Jahrzehnte – einen renommierten Jazz-Club. Warum ist dessen Fortführung nicht möglich gewesen? Weil sich eine GmbH eben rechnen muss? Ein Verein hätte da weit mehr Möglichkeiten gehabt auch an Fördermittel zu kommen.