Weil Online-Pokern erlaubt wird: Sachsen-Anhalt bekommt die bundesweite Glückspielbehörde mit 110 Beschäftigten
In Sachsen-Anhalt wird eine neue Bundesbehörde angesiedelt. Die neue Glücksspielbehörde mit 110 Mitarbeitern soll zum 1. Juli 2021 ihren Betrieb aufnehmen.
Das Behörde ist wegen der Änderung des Glücksspielstaatsvertrag nötig. Künftig sind in ganz Deutschland Online-Pokerspiele und andere Glücksspiele im Internet erlaubt. Der genaue Ort für die Behörde ist nicht nicht bekannt, ebenso ob neu gebaut wird oder eine Landesimmobilie genutzt wird.
Die Ansiedlung der Behörde sei ein echter Erfolg, meint der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Tobias Krull. „Als CDU-Landtagsfraktion begrüßen wir die geplanten Änderungen beim Glückspielstaatsvertrag. Es geht darum diesen Markt zu regulieren, auch im Sinne des Spielerschutzes. Alle Beteiligten brauchen Rechtssicherheit, wie das Glückspiel in Deutschland organisiert und durchgeführt werden kann. Insbesondere betrifft dies das Online-Glückspiel, bei dem heute halblegale und illegale Angebote leider in sehr großem Umfang zu finden sind.“
Die Finanzierung der neuen Behörde erfolgt durch alle Bundesländer per „Königsteiner Schlüssel“, also nach Steueraufkommen und Bevölkerungszahl.
Wie wäre es damit, die Behörde in einer der „abgehängten Regionen“ anzusiedeln, statt immer nur in den ohnehin schon privilegierten Oberzentren? Das Mansfelder Land könnte eine Anerkennung vertragen.
Sagte der große Pendelverkehrgegner ohne Kinder.
Und wo sollen die Arbeitskräfte der Behörde dann in der Pampa herkommen?
Wenn die dahin ziehen sollen, wo sind die Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Musikschulen, Schwimmbäder und andere Jobs für die Familien der Angestellten?
Wohnungen gibt es im Mansfelder Land genug. Und die restliche Infrastruktur kann entsprechend der Bedürfnisse reaktiviert werden. Das ist ja der Sinn einer solchen Ansiedlung. Elon Musk interessiert auch nicht, ob in der Nähe seiner „Giga Factory“ Musikschulen, Schwimmbäder oder Jobs für Angehörige vorhanden sind, der siedelt sein Werk dort an, wo er es für notwendig hält; der Rest kommt dann, wenn die Leute dort arbeiten.
Wer ist denn Inhaber der Behörde? Sollte vergleichbar sein, wenn man beides vergleicht, oder?
Ich vergleiche nicht Behörde mit Unternehmen, sondern Ansiedlungspraxis, die Einfluss auf die Entwicklung einer Region hat. Es ist relativ unerheblich, wer der Initiator ist oder welches Konstrukt dahinter steckt. Wo Arbeitsplätze entstehen, ziehen bestenfalls Leute hin und weitere Arbeitsplätze (z. B. im Dienstleistungsbereich) nach sich. Und wo Menschen leben, gibt es Kultur und Konsum.
Dann weißt du einfach nur wenig über Ansiedlungspraxis, was dann auch deine seltsamen Ansichten erklärt.
Was heißt denn hier „seltsame Ansichten“? Weil ich einen Vorschlag zur Belebung abgehängter Regionen gemacht habe?
Worauf willst du hinaus, bzw. was ist dein Vorschlag?
Elon Musk baut da, wo Bauland billig und Fördermittel hoch sind.
Ich denke, das ist heutzutage in Deutschland unwichtig. Aber vielleicht hat man ihm unter der Hand versprochen, dass es nicht zu einer 20jährigen Bauverhinderung durch Klagen kommen wird.
Elon Musk siedelt da an, wo er am meisten Fördermittel abgreifen kann und die geringsten eigenen Investitionen tätigen muss…
Ja, aber ihn interessiert überhaupt nicht, ob es da Wohnungen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten für die zukünftigen Arbeiter gibt; dieses „Problem“ wird dann von anderen gelöst. Und genauso kann das auch in diesem Fall geschehen, da muss man eine Idee nicht schon schlechtreden, bevor sie ausgeprochen wurde.
Doch das interessiert ihn selbstverständlich. Dort sollen nämlich möglichst fähige Leute arbeiten. Nein, nicht die „in der Produktion“ am „Fließband“, sondern in der Entwicklung, Unternehmensführung, „Chefetage“. Da lockt man niemanden hin, weil es dort so wenig Infrastruktur drumherum gibt. Brandenburg hat einen entscheidenden Standortvorteil: Berlin. Das Mansfelder Land hat: Elsterglanz.
Auch mit Geld lockst kaum jemanden in die Pampa, zumal da bei privatwirtschafltichen Unternehmen dann der Kapitalismus ein wenig im Weg ist. Bei einer Bundesbehörde ist die Obergrenze für Sold und Gehalt erst recht gedeckelt. Wenn es also die Wahl gibt zwischen einem Standort, wo alles in der Nähe ist (ausgebildetes Personal, Wohnraum, soziale Infrastruktur wie Schulen und Kitas, Autobahn, Zugverbindungen, Flughafen, Internet(!) und wenigstens ein kleiner Rewe) und einem Standort, an dem das alles erst noch auf-, ein- und umgebaut werden muss, wird dei Wahl nicht schwer fallen.
Die Behörde ist neu, da kann man Leute aus der Region für einstellen, ggf. qualifizieren. Das bringt Arbeitsplätze und belebt die Region, gibt ihr Gewicht und Bedeutung.
Wie wäre es mit Bitterfeld. Da kommt man mit der S- Bahn aus Halle, Leipzig, Dessau und Wittenberg gut hin. Diverse Regionalzüge und Fernverkehrszüge halten da auch. Und wer mag kann dort Immobilien mieten oder käuflich erwerben; wer bei einer Bundesbehörde arbeitet wird sich das in Bitterfeld wohl leisten können.
Glaubst Du echt, dass man eine Behörde mit 110 Azubis irgendwo in der Pampa aufbauen will?
Ein nicht unbedeutender Teil wird von anderen Behörden kommen, die entsprechendes Umfeld erwarten. (A12 aufwärts)