Wirtschaftsausschuss stimmt für neues Gewerbegebiet in Halle-Diemitz – Grüne scheitern mit Antrag zum Erhalt von Ackerfläche
Der Wirtschaftsausschuss hat am Dienstag mit großer Mehrheit für ein neues Gewerbegebiet in Halle-Diemitz gestimmt. Es soll zwischen Berliner Straße und Büschdorfer Weg entlang der Osttangente entstehen. Die Grünen sind mit einem Antrag gescheitert, im nördlichen Teil Ackerflächen zu erhalten und dort Bebauung nur entlang der Berliner Straße zuzulassen.
“Wir sollten die landwirtschaftliche Nutzfläche im nördlichen Teil erhalten”, sagte Grünen-Stadträtin Beate Thomann. Pro Tag würden in Deutschland 120 Hektar versiegelt. Wie Thomann sagte, sei pro Weltbürger eine Fläche von 2.000 Quadratmetern für die Nahrungsmittelproduktion notwendig. Das 5 Hektar große Gebiet, das ausgespart werden soll, biete deshalb die Lebensgrundlage für 25 Menschen. “Das sollten wir auf jeden Fall erhalten.”
Baudezernent René Rebenstorf sieht das anders. Die Grundlagen für das Gewerbegebiet seien schon in den 90ern gelegt worden, als sich der Stadtrat für den Bau der Osttangente entschieden habe. Denn die heißt im Beamtendeutsch “Haupterschließungsstraße Ost” und sei gebaut worden, um die Erschließung von Gewerbegebieten zu ermöglichen. Geflossen sind für den Straßenbau Fördermittel. Er könne sich nicht vorstellen, dass der Fördermittelzweck noch erfüllt werde, wenn auf das Gewerbegebiet verzichtet wird.
Zudem sieht Rebenstorf nicht die Notwendigkeit für den Erhalt als Ackerfläche. Sachsen-Anhalt sei ein dünn besiedeltes Land und er sehe nicht die Gefahr, dass soviel Ackerfläche verschwinden wird, dass die Restfläche für die Ernährung der Bevölkerung nicht mehr ausreicht.
„Die Grundlagen für das Gewerbegebiet seien schon in den 90ern gelegt worden, als sich der Stadtrat für den Bau der Osttangente entschieden habe.“
Stadtentwicklung auf Grundlage von nur 30 Jahre alten Konzepten. Das ist doch mal Modern Denken!
Das Problem ist hier sicher nicht „Modern Denken“, sondern eher „Alt Fördern“. Sind ausgereichte Fördermittel gebunden an die Ansiedlung von Gewerbe, dann drohen hier Rückzahlungen bei Nichterfüllung von Förderrichtlinien. Planwirtschaft auf kapitalistisch eben. Koste es, Was es wolle. Da spielen dann auch klimaschädliche Bodenversiegelungen und wasserdefizitfördernde Grundwasserabsenkungen keine Rolle. Dafür steigen aber die Chancen für das „Ländle“ im Ringen um die „Goldene Trockenpflaume“ 🙂 .
Als Ersatzmaßnahme für weitere Flächenversiegelung wird ein neuer Klimaschutzarbeitskreis gegründet.
Wie begründest du die Versiegelungen in eurem Landkreis?
@Consultant
Die Siegel sind aus Wachs. Nur ein erlesener Pessonenkreis kann die Siegel öffnen.
Genau, modern Denken ist heutzutage Schulden machen.
Wann begreifen endlich mal alle das wir uns als Stadt derzeit nicht selbst finananzieren können. Das fällt uns bei der nächsten sicher kommenden Krise gewaltig auf die Füße.
Auf die nächste Kriese braucht man da nicht zu warten, dass hat man nur Jahre lang schön kaschieren können, indem man gewisse Aufgaben an die Stadtwerke abgeschoben hat (Straßenbeleuchtung, ÖNPV; Schwimmbäder …..) oder Maßnahmen durch dritte durchgeführt hat lassen (Schulsanierungen über PPP).
Betoniert doch alles zu und lasst uns weiter schwitzen. Irgendwann kommt der Kollaps.
Die Grünen sollen lieber ihren Mund halten, wer Waffen liefert wird nicht mehr ernst genommen
Solange Herr Özdemir Bauern verbietet, auf Brachflächen Weizen anzubauen, ist die argumentation der Grünen ein Witz.
Wann endlich verdrücken sich die Grünen wieder nach Westdeutschland? Hier sind die fehl am Platz.
Hier werden sie dringend gebraucht und es ist schade, dass ihr Antrag nicht durchkam. Rebenstorfs Argumentation ist sowas von oberschwach.
Käse.
Ihr könnt noch so viel klagen, meckern und demonstrieren, dies machen sowieso was die wollen. Heute bauen sie ackerflächen zu und morgen beklagen sie das Klima und die Trockenheit, der fehlende Acker tun Anbau von Getreide wird zerstört, ist ihnen alles egal.
Das ist ein viel komplexeres Thema als es der René hier darstellt. Es herrscht gerade Krieg beim größten Getreideexporteur der Welt, die Nahrungsmittelpreise steigen auch bei uns und hier wurden schon diverse Horrorszenarien durchgespielt, dass es zu einem Mangel kommen kann. Im Vergleich zu Landstrichen in den USA, Kanada oder in der Mongolei ist Sachsen-Anhalt keineswegs dünn besiedelt. Außerdem herrscht seit einigen Jahren erhöhte Trockenheit, die sich auch auf die Ernten auswirkt, und zudem wollen ja alle in Deutschland auch weiterhin viel billiges Fleisch essen, wofür ca. 70% aller Ackerflächen als Futteranbaugebiet herhalten müssen.
Also, wenn wir alle weitgehend auf vegetarische Ernährung umstellen, dann könnten die Ackerflächen in Sachsen-Anhalt vielleicht ausreichen, um die eigene Bevölkerung zu ernähren, aber momentan ist unser Land nicht autark und wir importieren Nahrungsmittel, weil wir mehr verbrauchen als produzieren. Insofern wäre der Erhalt jeder möglicher Ackerfläche von großem Interesse für uns.
Aber wirkt es denn nicht der Trockenheit entgegen wenn es weniger Ackerflächen gibt? So wäre für die verbleibenden Flächen mehr Wasser zur Verfügung.
ich mag deinen einfachen Humor 😀
Das scheint genau die „geniale“ Denke zu sein. So a la Musk: „Wasser gibt es doch hier genug, sind nur grüne Bäume hier.“ („Tempo,Turbo,Tesla“). Im Brandenburgischen wurden dann gleich richtig Nägel mit Köpfen gemacht, die „Butze“ wurde im Trinkwassergebiet gebaut.
„dass die Restfläche für die Ernährung der Bevölkerung nicht mehr ausreicht.“
Es ist grundsätzlich Sch…. wenn Acker versiegelt wird ! Egal wo !!!
Dann kauf dir ein Grundstück und mach Acker draus.
Wohnst du auf einer versiegelten Fläche? Warum? Das ist doch Sch…. oder nicht?
Ich sah einen Beitrag über die freundliche Aufnahme der Intel-Investoren bei den Bewohnern von Ottersleben , in deren Nachbarschaft das Werk gebaut werden soll. In Halle undenkbar. Da hört man immer nur: Investoren sollen draußen bleiben, aber Geld haben wollen, Geld haben wollen. Aber woher es kommen soll, das interessiert nicht.
Ès soll durch die Regierung des Landes festgelegt werden und fertig. Laufend das dumme Reingequatsche von Solotänzern.
1950 lebten 2,5 Mrd Menschen auf der Erde, heute 8 Mrd. Nur um mal den Landverbrauch in den richtigen Dimensionen zu sehen.