Zoff im Stadtrat um Aula für die IGS 2
CDU/FDP, Die Linke, SPD und Bündnis 90 / Die Grünen wollen per Beschluss die Verwaltung beauftragen, das Projekt Aula-Anbau in die laufenden Planungen zu integrieren. Bereits im Dezember hatte der Rat 900.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Allerdings will die Verwaltung das Projekt bisher nicht umsetzen. Eine Stunde diskutierten die Räte, es gab gegenseitige Unterstellungen. Nach 26 Wortbeiträgen wurde dem Antrag zugestimmt. Dabei wurde aber deutlich, dass Oberbürgermeister Bernd Wiegand den Beschluss so nicht umsetzen wird. Er will vorher ein pädagogisches Konzept.
Doch der Reihe nach. Hendrik Lange(Linke) sprach als erster, nannte die Vorgehensweise der Verwaltung „unglaublich.“ Eine Aula gehöre zum Schulkonzept dazu. Wiegand zeigt die Grenzen der Demokratie, es sei ein Affront gegen den Stadtrat und die Eltern, Lehrer und Schüler der Schule. „Es ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für die Aula eingesetzt haben.“ Lange erklärte, man werde einer Schulplanung ohne Aula nicht zustimmen.
„Unfassbar“ seien die Vorgänge, sagte Melanie Ranft (Grüne). „Wir erwarten, dass das umgesetzt wird, was wir beschlossen haben.“ Kay Senius (SPD) geht auf Argumente der Verwaltung ein, es liege kein Schulkonzept vor. Die Leiterin habe im Ausschuss genau dargelegt, wofür die Aula nötig sei. Er fühle sich hinter die Fichte geführt. Andreas Schachtschneider (CDU) meint, die vorhandene Aula, für die 100 Personen zugelassen seien, sei für eine Schule mit perspektivisch 800 Schülern nicht angemessen. Tom Wolter (MitBürger) kann dagegen die Argumente der Verwaltung nachvollziehen.
Die Verwaltung sei nicht gegen den Aula-Bau, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow, es gehe nur um den Zeitraum. Denn auch andere Projekte an Schulen müssten finanziert werden. Die Brandschutzsanierung sei dringlicher, weil man sonst nicht mehr genügend Unterrichtsräume habe. „Wir sehen auch das die Aula notwendig ist“, so Brederlow. Aber es gehe um eine aufwachsende Schule, deshalb seien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so große Veranstaltungsräume nötig. Zudem sei ihr von der Gesamtkonferenz kein Schulkonzept bekannt, das eine Aula benötige. Von der Priorität sehe sie die Aula nicht weit vorne.
Hendrik Lange warb aber noch einmal für eine zusammenhängende Planung, „damit ein komplettes, neues. Gutes Schulgebäude entstehen kann.“ OB Wiegand machte deutlich, man habe um ein pädagogisches Konzept gebeten. Dies liege bis heute nicht vor. Man müsse schließlich alle Schulen gleich behandeln. Eine Umplanung würde zu einem Verzug von einem halben Jahr führen, so Wiegand.
Bodo Meerheim (Linke) erklärte, es gebe innerhalb der Schule schon konkrete Ideen. Wiegand meinte, für jeden Bau müsse eine Notwendigkeit da sein. Und dies habe die Schule bisher nicht nachgewiesen. Es habe aber derzeit nichts in der Hand. In der Schule gebe es eine Aula, und die sei derzeit für die Schülerzahl ausreichend.
„Wir haben hier die einmalige Chance, dass wir in der Planung sind und Pflöcke einschlagen können, damit es nicht noch teurer wird“, sagte Melanie Ranft (Grüne). Wiegand sagte, wenn die Planungen angehalten werden, verzögere sich alles. Meerheim hatte zwischenzeitlich Wiegands Aussagen als „Schwachsinn“ bezeichnet, Wiegand entgegnete, er verbitte sich diese Aussagen.
Für mich ist es logisch, wenn der Ob meint, dass, wenn er die Aula einer Schule zubilligt, er sie den anderen Schulen auch bauen muss.
Sehe ich ebenso. In Neustadt dürfte keine einzige Schule eine Aula haben. Wie rechtfertigt man dies? Insbesondere Frau Ranft sollte die Grenzen von Populismus und Lobbyismus nicht überschreiten.
Er hat gesagt, die Typ-Erfurt DDR Schulen haben alle eine Aula. Das sind die zwei Klassenräume im Dachgeschoss, zwischen denen es früher immer nur so eine Falttür gab.
Warum als erste Schule in Halle-Neustadt die 2.POS, deren Gebäude nicht nur über eine Aula, sondern auch sonst über deutlich mehr Qualitäten verfügte, abgerissen hat, verdeutlicht, dass es in Halle bei Schulen nicht um Qualität, sondern allein um Zahlen geht.
Würde mich nicht verwundern, wenn Rauschenbach als nächstes die in der Diskussion erwähnten pädagogischen Konzepte macht.
Die Untertanen in Halle wünschen sich nichts sehnlicher als das Deichgrafentum. Sonst lässt es sich nicht erklären, wie hier im Forum das Hinwegsetzen des OB über einen demokratisch gefassten Stadtratsbeschlüsse toleriert wird.
Ich tippe auf eine von oben gesteuerte Verschwörung. Allerdings ist der OB auch demokratisch legitimiert. Er hat doch damals gegen Wie-heißt-er-gleich die Stichwahl gewonnen. Hmm.
Der Gutste hätte demokratisch legitimiert Widerspruch gegen den Haushalt einlegen können. Das wäre der saubere Weg gewesen als diese zur Schau gestellte Selbstherrlichkeit.
In Sachen Demokratie hat da wohl einer erhebliche Defizite.
Offenbar schafft es niemand, ihm das Handwerk zu legen. Sind wir in einer Diktatur gelandet? ODer bist du der einzige, der den Durchblick hat?
Bla Bla Bla, wie immer!
Transparente Selbstkritik. Dazu beglückwünsche ich dich. Weiter so!
Er hat es aber erklärt: Mit dem Recht. War sogar mir als Laien verständlich. Obwohl, Recht ist ja nicht mal den Juristen verständlich.
Jurist auf dem zweiten Bildungsweg.