Zwangsversteigerung der Scheibe A abgesagt – Weiterverkauf nun nichtöffentlich

Der Saal X.01 im Amtsgericht Halle war am Mittwochvormittag gut gefüllt. Fernsehteams und Fotografen lauerten um die zuständige Rechtspflegerin. Auch Stadtratsfraktionen hatten Vertreter geschickt, ebenso potentielle Bieter. Denn es ging um die Zwangsversteigerung der Hochhausscheibe A in Halle-Neustadt. Doch bevor die Sitzung überhaupt richtig losgehen konnte, war sie schon wieder vorbei.
Der Nachtragsliquidator Harald Neumeister teilte mit, dass er vor zwei Tagen eine Summe von 1,01 Millionen an die Landeshauptkasse überwiesen hat. Dem sei so, konnte die Rechtspflegerin nach Prüfung der Unterlagen bestätigen. Damit sind alle Forderungen aus dem Zwangsversteigerungsverfahren abgelöst. Damit sei das Verfahren von AMtswegen einzustellen, so die Rechtspflegerin.
Wer die Summe zur Verfügung gestellt hat, wollte der Nachtragsliquidator nicht sagen. Möglicherweise steht die Zahlung aber im Zusammenhang mit einem möglichen Investor. „Das ist nicht auszuschließen.“ Wie der Nachtragsliquidator sagte, werde er nun den Verkauf vorantreiben. Damit wird es keinen Bieterwettstreit geben. Der hätte bevor gestanden. Denn zur Versteigerung war auch der syrische Besitzer der Scheibe C anwesend. Nun kann der Nachtragsliquidator ganz in Ruhe mit Käufern reden, im stillen Kämmerlein. Es gehe nicht um die Maximierung des Kaufpreises, teilte er noch mit.
Ein möglicher Investor muss zunächst die Scheibe sanieren. Doch danach hat er für 30 Jahre einen guten Mieter, nämlich die Stadt. In einem Bürgerentscheid hatte es eine Mehrheit dafür gegeben, das Hochhaus für die Nutzung als Verwaltungsstandort anzumieten.
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