Neue Buslinie 44: eingesetzte Kleinbusse reichen nicht aus

Seit Montag gilt der neue Fahrplan der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG). Und dabei offenbarte sich eine grandiose Fehlplanung des Verkehrsunternehmens. Das wollte eigentlich die Busverbindung zwischen Hauptbahnhof und Bruckdorf komplett kappen. Nutzer sollten stattdessen mit den Bussen zur Dieselstraße oder nach Büschdorf fahren, dort in die Straßenbahn umsteigen.
Nach Protesten hatte die HAVAG vergangene Woche eingelenkt. Eine zwischen 6 und 17 Uhr stündlich beziehungsweise im Berufsverkehr halbstündlich verkehrende Linie 44 wurde eingeführt, die zwischen Hauptbahnhof und S-Bahnhof Halle-Messe pendelt. Doch statt der gewohnten Stadtbusse mit rund 30 Sitz- und 70 Stehplätzen, die bisher auf der 43 fuhren, kamen hier Kleinbusse mit einer handvoll Plätzen zum Einsatz. Die waren teilweise so überfüllt, das nicht alle Fahrgäste mitgenommen werden konnten. Allerdings traf dies nur auf einzelne Fahrten zu Spitzenzeiten zu, andere hingegen waren kaum genutzt. Das macht deutlich, dass der Bus vor allem als Zubringer zu den Gewerbegebieten fungiert.
Anwohner, die sich für den Erhalt der Verbindung eingesetzt haben, befürchten inzwischen, dass die Einführung der Linie lediglich eine Hinhaltetaktik ist und die Havag auf eine schnelle Einstellung hofft. Denn an den Zielanzeigen der Haltestellen taucht die Linie 44 nicht auf, beispielsweise am Hauptbahnhof, dem Halleschen Einkaufspark HEP und der Raffineriestraße. Auch in der offiziellen App der Havag, easy.GO, ist die Linie weiterhin nicht vermerkt. Eine kaum beworbene und in den Auskunftssystemen nicht vermerkte Linie dürfte damit auch weniger Fahrgäste anziehen und am Ende einen Grund zur Einstellung liefern: geringe Auslastung.
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