100 Euro Plus Strafpunkt: HAVAG will höheres Bußgeld für Falschparker
Immer wieder bringen Falschparker die Straßenbahn in Halle zum Stillstand. Im vergangenen Jahr gab es 63 Vorfälle, vor allem in der Geiststraße und im Steinweg. Aus diesem Grund fordert die Hallesche Verkehrs-AG ein höheres Bußgeld und unterstützt die Forderung verschiedener Verkehrs-Verbünde, das Bußgeld für Falschparker auf EU-Niveau anzuheben, also 100 Euro plus einem Punkt in der Flensburg-Kartei. Unter dem Motto „Knolle statt Knöllchen“ startete das Bündnis aus Umweltschutz, Verkehr, Fahrradindustrie, Verkehrssicherheit, Carsharing sowie für Menschen mit Behinderungen eine Online-Petition gegen Falschparker unter www.change.org/KnollestattKnoellchen.
Die abschreckende Wirkung des hohen Bußgelds würde das Verkehrschaos in den Städten verringern, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen und damit die Verkehrswende voranbringen, so die Verbände.
HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz sagt: „Wir unterstützen die Forderung. Denn nur mit freien Wegen können wir unsere Pünktlichkeitsgarantie einhalten. Pünktlichkeit ist unser Qualitätsanspruch und unsere Fahrgäste haben darauf ein Recht.“
Falschparker im Gleisbereich sind ein alltägliches Problem im Betriebsablauf der Halleschen Verkehrs-AG, die Zahlen sind aber durch ergriffene Maßnahmen rückläufig. Durch das Zuparken von Haltestellen, Gleisen und Busspuren wird insbesondere der Linienbetrieb der Straßenbahn regelmäßig in seiner Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit beeinträchtigt. Leidtragende sind die Fahrgäste, die sich in der Regel auf eine sehr gute Qualität des Öffentlichen Nahverkehrs verlassen können. Die größten Probleme mit Falschparkern im Gleisbereich gibt es nach wie vor in der Geiststraße, Seebener Straße (Hinterausgang Zoo), im Steinweg und in der Richard-Wagner-Straße. Die HAVAG hat an besonders prekären Stellen wie in der Geiststraße und Seebener Straße Schilder „Parken Sie Genau“ aufgestellt. Die Schilder zeigen Wirkung.
Die Zahlen sind rückläufig , dennoch bekommt unsere klamme Stadt den Hals nicht voll 😉
Witzbold! Es wird chaotisch geparkt ohne Rücksicht! Abschleppen das Pack!
Nicht mehr Geld verlangen, sondern die Karre wegbringen oder fette Kralle dran.
Da die Gilde der Rechtsverdreher dafür gesorgt hat, dass Kommunen nur noch äußerst selten abschleppen, ist die Anhebung des „Knöllchens“ der einzige wirksame Hebel.
Zum einen wird’s da schon empfindlich teuer, selbst wenn man selten erwischt wird, zum anderen lohnt sich das Knöllchenschreiben dann auch eher, so dass mit einem höheren Kontrolldruck gerechnet werden kann.
Die Zahlen der Falschparker in Halle allgemein sollten hier vielleicht auch noch mal einfließen:
Festhalten: 96.000. Sechsundneunzigtausend Verwarnungen für Falschparken.
Im Vorjahr waren es 6.000 weniger.
https://www.mz-web.de/halle-saale/jagd-nach-suendern-raser-und-falschparker-haben-halle-millioneneinnahmen-beschert-32307366
„Die HAVAG hat an besonders prekären Stellen … Schilder „Parken Sie Genau“ aufgestellt. Die Schilder zeigen Wirkung.“
Daran zeigt sich, dass die Ursache für zugeparkte Gleise meist fehlendes Mitdenken oder Unfähigkeit, räumliche Verhältnisse richtig einzuschätzen, sind
und weniger Rücksichtslosigkeit. Wie aber haben solche unfähigen Fahrzeugführer jemals ihre Fahrprüfung bestanden?
Sowohl die Fahrschule in der Reilstraße, als auch am Frankeplatz parken Ihre Autos gewohnheitsmäßig(!) im Parkverbot.
In der Reilstraße stehen die roten Autos im Kreuzungsbereich zwischen Gehweg und Radweg und verdecken die Sicht auf Kinder auf dem Gehweg. Am Frankeplatz stehen Sie direkt in der Fussgängerzone. Bis zu vier(?) Autos gleichzeitig. Immer gern zur MIttagspause oder beim Fahrschülerwechsel.
Ordnungsamt, Übernehmen Sie!
„Im vergangenen Jahr gab es 63 Vorfälle“ – „Falschparker im Gleisbereich sind ein alltägliches Problem im Betriebsablauf der Halleschen Verkehrs-AG“
63 Vorfälle in 365 Tagen können kein alltägliches Problem sein.
63 Mal wurden durch einzelne Autofahrer mehrere Hundert Menschen behindert. Ein Jahr hat ca. 52 Wochen, das war also durchschnittlich jede Woche mindestens einer, der den Verkehr aufgehalten hat, der getaktete Anschlüsse verhindert hat, der Stau auch für andere Autofahrer verursacht hat. Schon ein solcher Falschparker pro Jahr ist zu viel.
Abgesehen davon, ist Dummheit auch mit noch so hohen Strafen leider nicht heilbar.
Es ist und bleibt trotzdem kein alltägliches Problem, das wir von der HAVAG nur hochsterilisiert (frei nach Labbadia), um von ihren wahren Problemen abzulenken (unzuverlässige Tatrabahnen, unfreundliches Personal, überhöhte Tarife, Opferung der Innenstadt für Stadtbahnprogramm).
Keiner der von dir genannten Kritikpunkte, außer unzuverlässige Tatra-Bahnen, hat mit der Pünktlichkeit der HAVAG zu tun. Die meisten Leute kommen mit dem HAVAG-Personal direkt überhaupt nicht in Kontakt, die wollen nur einsteigen und pünktlich ankommen. Und vom Stadtbahnprogramm haben gerade auch Autofahrer deutlich profitiert – man wollte aus Rücksicht vor Autofahrerinteressen sogar ganze Häuserzeilen abreißen!
Falschparker sind ein signifikantes Problem für die HAVAG und die Fahrgäste, daran ändert auch dein „Whataboutismus“ nichts. Und es ist nicht verkehrt, sich dieses Problems zu entledigen, dann hat man eins weniger und kann sich um die anderen kümmern.
Wenn du 1x in der Woche den Müll runterbringst oder den Wochenendeinkauf erledigst, ist das dann Alltag oder Ausnahmesituation?
Davon abgesehen, daß der TBK eine Bundesangelegenheit ist, die nicht auf Initiative einer „HAVAG“ geändert wird, ist auch das Schild nicht rechtsverbindlich, sondern nur eine Empfehlung. Solang es nicht bestandteil der StVO ist kann man sich daran halten, muß es aber nicht.
Nichtsdestotrotz sollte immer im verkehr der gesunde(!) Menschenverstand regieren, ob mit Punkten und Schildern, oder ohne. Es gibt kein Recht für niemanden auf irgendetwas, außer nach §1
Dass platzsparend und möglichst weit am rechten Rand der Fahrbahn zu parken ist, ist aber Teil der StVO. Das heißt, dass selbst ein Nichtvorhandensein dieser Schilder das Parken zu weit links nicht erlaubt. Diese Schilder sind rein informativ, aber keine „Empfehlung“.
Hallo Wilfried
1. Bei dem Schild selbst handelt es sich „nur“ um eine Initiative der HAVAG. Wer sich in diesem Bereich der Geiststraße aber nicht an die Markierung hält, steht immer im Fahrraum der Straßenbahn und verstößt damit gegen die StVO (z.B. gegen StVO § 12 Abs. 4).
2. Ob die HAVAG allein für genügen politischen Druck sorgen kann, dass das Bußgeld entsprechend geändert wird? Unwahrscheinlich. Aber im Text steht ja, dass die Havag „die Forderung verschiedener Verkehrs-Verbünde“ unterstützt. Dauert lange, aber so kann was verändert werden.
Besser sollte man hier auf der offiziellen Bundestags-Petition zeichnen:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_04/_21/Petition_93884.nc.html
Anscheinend ist diese Petition zurückgezogen worden?
Die wurde grade pausiert, weil die change.org Petition jetzt erst mal volle Kraft braucht. Theoretisch hätte es nur die Bundestags-Petition gegeben, aber die hatte sehr viel länger gebraucht als üblich, um geprüft zu werden. Nur deshalb gab es die andere.
Die Straßenbahnen in einer Großstadt wie Halle müssen zuverlässig fahren und dafür müssen die Schienen halt frei sein. Alternativ kann man an betroffenen Engstellen auch absolute Halteverbote einrichten wenn die Autofahrer nicht richtig parken und dadurch die Tram blockieren.
Die Strafen sind absolut angemessen für solche Ordnungswidrigkeiten. Man sollte in der Geiststraße und großen Uli einfach Radfahren untersagen, dann hat man deutlich weniger Verzögerungen.
@genussfahrer
Wo parken Radfahrer in der Geiststr./Gr. Ulli im Gleisbereich?
Thema verfehlt! Beitrag lesen, dann nachdenken und erst dann hier einen Kommentar rauslassen!
Ich hatte mal einen Unfall mit einer Straßenbahn, und musste die Verspätung zahlen, weshalb gibt es das nicht einfach bei den Leuten, die ihr Gefährt nicht richtig parken?
Weshalb verzichtet die HAVAG ein Unternehmen der SWH hier auf Schadensersatz, während sie Schwarzfahrer auch abziehen?
Ist mir nicht begreiflich. Tut mir leid.
Fahrradfahrer gehören im Allgemeinen zum fließenden Verkehr dazu. Die könnten aber mal eben kurz an der Bordsteinkante halten und die Bahn vorbei ziehen lassen, das zumindest mache ich immer. Hier gehört ebenfalls eine Nivellierung des StVO hin oder eben, eine Fahrradstraße/Weg zur Pflicht für Stadtplaner und gerade in der Innenstadt. Dannsperrt man halt Autofahrer für den Abschnitt, in der es sowieso zu Eng wird, für alle.
Noch einmal zum Thema: Straßenbahn halten, die Polizei rufen und den Halter zu Schadensersatz für die Verspätungen heran ziehen. So erzieht man Menschen, anders scheinen die es eh nicht zu verstehen!
In Frankfurt hat ein Falschparker mal knapp 1000 € gezahlt, weil die Straßenbahn einfach Taxis gerufen hat und ihm in Rechnung gestellt. Die Urteile gibt es.
Wie viel mussten die Radfahrer am Wasserturm zahlen? Ich hoffe die sind in die Privatinsolvenz.
@genussfahrer
Es hilft die Situation vor Ort mal ansehen und dann Gehirn einschalten.
In der Neustadt wird an deutlich übersichtlicheren Stellen durch die Havag mit Blinklicht signalisiert, in anderen Städten (Leipzig) auch.
Diese Unfallstelle am Wasserturm Nord sollte die Havag schnell entschärfen.
Warum? Ist doch alles gut gekennzeichnet. Es waren jedes mal grobe Verstöße der Radfahrer. Aber ich hoffe die haben daraus gelernt. Spätestens wenn die HAVAG Ausfall usw. in Rechnung gestellt hat, viele Gurken ja ohne Haftpflicht herum.