140 neue Wohnungen in der Großen/Kleinen Brauhausstraße: SPD will Investor zwingen, jede 5. Wohnung zu günstigen Konditionen anzubieten
Diesen Monat wird in den Gremien des Stadtrates über einen Bebauungsplan abgestimmt, der mehrere Wohn- und Geschäftshäuser auf dem brachliegenden Areal hinter dem Ritterhaus zwischen der Kleinen und der Großen Brauhausstraße in der Altstadt von Halle (Saale) vorsieht. Geplant sind maximal 140 Wohneinheiten und 10 Gewerbeeinheiten. In der Tiefgarage und im Innenhof entstehen 89 Parkplätze.
Die SPD-Stadtratsfraktion hat dazu einen Änderungsantrag eingebracht. Damit wollen die Sozialdemokraten den Investor zwingen, 20 Prozent der Wohnungen zu günstigen Mietpreisen anzubieten. Hier soll der Netto-Kaltmietpreis die Höhe des jeweils aktuellen KdU-Richtwerts (Kosten der Unterkunft) um nicht mehr als 20 Prozent übersteigen.
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion, erklärte dazu: „Wir begrüßen, dass es auf der lange unbebauten Fläche hinter dem Ritterhaus vorangehen soll. Das Vorhaben zeigt, dass unsere Stadt für Investoren auch weiterhin attraktiv ist. Die Verwaltung sollte aber bei solchen Bauvorhaben aktive Stadtentwicklung betreiben. Besonders beim starken Anstieg der Mieten in der Altstadt ist nämlich dringend Handlungsbedarf geboten. Durch ihr wohnungspolitisches Konzept ist die Stadt verpflichtet, bei Neubauprojekten auch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir fordern, dass ebenso beim Bebauungsplan Große/Kleine Brauhausstraße ein Fünftel der Wohnfläche für bezahlbares Wohnen vorgesehen wird. Beim Vorhaben Tuchrähmen wurde ein gutes Modell gefunden, um den Investor dazu zu verpflichten. Unser Änderungsantrag zielt darauf ab, auch für die geplanten Wohnhäuser hinter dem Ritterhaus eine solche Verpflichtung zu erreichen. Damit wird dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum in unserer Altstadt geschaffen.“
„Die notwendige Verdichtung der Bebauung in der Altstadt darf nicht zu Lasten von Klimaschutz und der Lebensqualität der Menschen erfolgen. Deshalb benötigt eine bauliche Innenentwicklung ebenso eine Verbesserung von Grünflächen im städtischen Kerngebiet. Grün in der Stadt ist attraktiv, schützt und rechnet sich. Beim Bauvorhaben Brauhausstraße sollten daher auch Vegetationsflächen berücksichtigt werden, die Regenwasser zurückhalten können. Begrünung kann die Gebäude und ihre Umgebung während des Sommers abkühlen und steigert den Wert von Stadtquartieren. Wenn im Bebauungsplan jetzt nachgesteuert wird, kann das Areal hinter dem Ritterhaus ein Beispiel für eine nachhaltige Stadtentwicklung sein, die sowohl soziale als auch ökologische Aspekte berücksichtigt“, so Prof. Dr. Christine Fuhrmann, Landschaftsarchitektin und sachkundige Einwohnerin der SPD-Fraktion abschließend.
Junge, die pflastern alles zu. Warum legt man dort nicht einen kleinen Park an? Würde die trostlose Gegend aufwerten.
Ist schon blöd mit diesem Privateigentum und der Handlungsfreiheit. In einer klassenlosen sozialistischen Gesellschaft wäre alles besser. Warum probieren wir das nicht mal.
Oder wenigstens eine Diktatur….
Öffentlicher Raum wie es eine Stadt ist, ist nie ganz „privat“, deshalb hat jede Kommune bei Bauprojekten auch immer Mitspracherecht und muss jedes Projekt auch genehmigen, bevor gebaut werden darf.
Umgekehrt kann eine Kommune aber auch einen Privateigentümer nicht davon abhalten, Wohnungen zu bauen oder gar dazu zu zwingen, stattdessen einen Park anzulegen, wenn die gleiche Kommune die Fläche als Wohnbauflächen ausgewiesen hat.
Öffentlicher Raum ist das allerdings nicht. Es sind Privatgrundstücke, deren Betreten bzw. Befahren derzeit streng vom Eigentümer kontrolliert wird.
Schwarz-Weiß-Denken…mehr ist nicht drin, Junge
Alle Welt redet davon, dass Halle in der Innenstadt zu dicht bebaut ist und keine Lüftchen mehr zieht und dann pflastert man noch mehr zu.
Alle Welt redet davon. So so.
„Hier soll der Netto-Kaltmietpreis die Höhe des jeweils aktuellen KdU-Richtwerts (Kosten der Unterkunft) um nicht mehr als 20 Prozent übersteigen.“
Wie hoch ist denn der aktuelle KdU-Richtwert? Soweit ich weiß, gibt es keinen solchen für den Quadratmeter, sondern nur absolut.
Das macht dann 10,22€ pro Quadratmeter. das geht nach derzeitigen Baukosten nur wenn die anderen entsprechend teurer vermietet werden.
Es gibt doch wohl einen Höchstbetrag pro Arbeitslosen bzw Wohnung , der gezahlt wird. Diesen geteilt durch qm der Wohnung , ergibt den Preis pro qm.
Nur dass jede Hartzer-Wohnung anders groß ist, Dummbeutel.
Ihr zwingt keinen.Das könntet ihr in die Tasche anderer Leute zu greifen.
günstige Konditionen und Zwang
Klar, SPD will über anderer Leute Geld entscheiden. Jeder Investor will bezahlbaren Wohnraum schaffen, sonst wäre es ja eine Investruine, das Investment futsch. Aber es muss sich eben auch wirtschaftlich lohnen. Das heißt: Bezahlbar ja, aber nicht für jeden. Muss aber auch nicht sein. Es gibt kein Recht auf tolle Lage und Ausstattung zu Plattenbaupreisen. In Halle fehlen vor allem hochwertige Wohnungen mit modernr Ausstattung, mit Fahrstuhl, barrierefrei, großzügiges Bad, Dachgarten etc. Billigwohnraum gibt es hier dagegen zuhauf.
„Billigwohnraum gibt es hier dagegen zuhauf.“
Gibt ja auch zuhauf Leute, die sich nichts anderes leisten können.
Win-Win
Dann paßt es ja, und die Politik muss sich nicht einmischen. Solange Platte rückgebaut wird oder frei ist jedenfalls sicher nicht.
Erst das Bauen teurer machen durch unsinnige Vorschriften und den Grünen keinen Einhalt gebieten. Aber dann sollen Private die Zeche dafür zahlen für den Ampel-Murks
Jawoll, Hauptsache wieder mit Beton zuknallen, fügt sich nahtlos an die anderen Plattenbauten an – das wird garantiert der Höhepunkt einer jeden Altstadttour, und dann gleich rüber zum „Königsviertel“, der Fleischwerdung des Eufemismus. Die Stadtentwicklungspolitik Halles ist einfach nur zum Dauerkotzen, die Verantwortlichen Stadträte gehören täglich aufm Marktplatz ausgepeitscht!
Da standen mehrere Jahrhunderte schon Häuser. Nie wirklich schöne übrigens. Auch in der „guten“ Zeit, als es noch Könige gab. Dann standen da kurz Ruinen und seit ca. 25 Jahren stehen da Autos auf den dünn zugeschotterten Ruinenresten.
Nun kommen wieder Häuser hin, gedacht und gemacht für Menschen, die dort wortwörtlich Leben in das Viertel bringen. Nicht ungewöhnlich für eine Großstadt. Das kannst du nicht fassen. Das ist aber dein Problem, nicht das der Stadtentwicklungspolitik, der Stadträte oder sonstwem. Daran ändern auch deine Gewaltfantasien nichts.
„Nun kommen wieder Häuser hin, gedacht und gemacht für Menschen“
Für Rendite meintest du wohl. Maximalbebauung in Ausdehnung und Höhe. Jeder guckt jedem direkt ins Fenster oder auf die nächste Wand. „Leben“ ist was anderes.
Weder in Höhe noch in „Ausdehnung“ (?) wird hier das Maximum angestrebt. Du warst noch nie in dem Viertel. Das ist okay. Dann sabber auch nicht dumm rum.
Hast du die Grafik oben angesehen und verstanden? Hast du überhaupt jemals irgendwas verstanden, kleiner Hilfstroll?
Argumente statt Pöbelei. Das wär’s!
Die Häuser werden der Umgebung angepasst gebaut. In ca. 500 Metern Entfernung standen bis vor ein paar Jahren drei 22-geschossige Hochhäuser. Auch die waren keine „Maximalbebauung“. Egal, was du da aus irgendwelchen Grafiken versuchst zu erkennen.
Wie gesagt, du warst noch nie dort, aber sabberst.
Und in 8000km Entfernung stehen bestimmt heute noch Hochhäuser. Was für „Argumente“!
6 Stockwerke neben Altstadtbebauung und 30 Meter vom Rest der Stadtmauer entfernt SIND Maximalbebauung.
Nein. Du willst das vielleicht glauben. Das darfst du auch glauben. An den Tatsachen ändert sich dadurch aber nichts. Bloße Behauptungen werden auch nicht zu Argumenten, nur weil man sie groß schreibt. Da bedarf es schon etwas INHALT, wenn du überzeugen möchtest. Du möchstest aber eigentlich nur pöbeln…
Kann mich noch erinnern, wie nach der Wende von Wessis über die Plattenbauviertel hergezogen wurde. Im Gegensatz zu heutigen Betonklötzen wurden früher immer großzügige Grünflächen dazwischen eingerichtet und bezahlbar waren sie auch.
Was waren früher die Berlinr Hinterhöfe verschrieen – heute baut man auch wieder eden Quadratmeter zu, darüber können auch Balkons und Dachterrassen nicht hinwegtäuschen.
👍
Diese „Brachfläche“ ist eigentlich immer zugeparkt. Wo sollen dann die Autos alle hin? Und die Stellflächen für weitere 150 Wohnungen dazu? Eine Tiefgarage mit Park obendrauf wäre doch schön.
Kauf die Grundstücke, stell Bauantrag und los gehts.
Schließe mich an. Der gegenwärtige Zustand ist unmöglich.
Der Beitrag von W…viertel übrigens auch.
Stimmt, aber in Halle geht es ja nicht nach dem mehrheitlichen Bürgerwillen, sondern nach Ideologie.
Also wenn ein Investor hier Geld verdienen will dann muss er auch die Bevölkerung unterstützen.
„Hier soll der Netto-Kaltmietpreis die Höhe des jeweils aktuellen KdU-Richtwerts (Kosten der Unterkunft) um nicht mehr als 20 Prozent übersteigen.“
Die SPD in Halle ist wohl nicht mehr ganz sauber, denn der Begriff KdU meint offenbar die Mieten, die für Hartz-IV-Empfänger maximal gezahlt werden. Nicht nur, dass mit solch niedrigen Mieten kein hochwertiger Wohnraum geschaffen werden kann, sondern es kommt noch dazu, dass niedrige Mieten eine entsprechende Unterschichtsklientel anziehen, die die Lebensqualität vor Ort deutlich verringern.
Ich kann nur hoffen, dass alle liberalen Kräfte im Stadtrat diesen Unsinn verhindern werden.
…die Lebensqualität verringern…
Kann ich bestätigen!
Wohn mal als Berufstätiger neben Hartzlern, Studenten oder Rentnern. Da läuft die Glotze bis Mitternacht in voller Lautstärke, während man selber früh raus muss.
Gibt nichts Schlimmeres als Durchmischung.👎
Segregation ist top! 👍
Wie sagt der Engländer so schön:
„Birds of a feather flock together.“ 👍
„Geplant sind maximal 140 Wohneinheiten und 10 Gewerbeeinheiten. In der Tiefgarage und im Innenhof entstehen 89 Parkplätze.“
Irgendwas stimmt doch da nicht!?
Ich würde mich ja noch auf einen, dann aber großen Parkplatz runterhandeln lassen, wenn die Wohnung sonst top ist. Aber ohne Parkplatz kein Deal – sorry Investor, dann mußt Du an arme Schlucker vermieten oder verkaufen.
Glück gehabt, es sind sogar 89.
Bei 140 Wohneinheiten, das ist geob 1/2 Parkplatz peo Einheit, und der ist vermutlich nur Kleinwagentauglich. Nein Danke!
Ganz schön viel Parkplätze.
So Verschissen war es in der DDR nicht.
als das goethe kino noch da war gabs davor ein kleines kaffe mit freisitzen davor. die ganze leipziger strasse war eine schöne flaniermeile mit kaffes eisdielen .heute hält einen nichts mehr in dieser trostlosen strasse. wird auch nicht besser durch neugebaute häuser.alles wird zugepflastert und dann wieder jammern dass es zu heiss in der innenstadt ist.
Wann warst du das letzte Mal dort?
Noch nie, die schreibt aus Magdedorf.
LOL
Die Stadt verschläft ihre eigene Zukunft…
An dieser Stelle wäre eine Tram Trasse so nötig.
1. Aus Struktur Gründen
2. Das Depot Rosengarten brauch zwingend eine zweite Zufahrt.
Nicht umsonst hat Halle aktuell historisch gesehen das schlechteste Straßenbahnnetz seiner Geschichte.
Warum nicht im eigenen Blog schreiben ? Liest keiner ?
Angesichts explodierender Bau- und Finanzierungskosten sind Nettokaltmieten von um die 8
Euro je m² (KdU in Halle) im Wohnungsneubau vollkommen unrealistisch geworden. Die
Gesamtfinanzierungskosten für ein Neubauprojekt wie dieses bleiben auch mit solchen
Verschärfungen gleich teuer und wird durch die zusätzlich eingetretenen radikalen
Verschärfunfen der Energie- und Wärmeeffizienzstandards (Förderung nur noch KfW-40 und
ENEV2023) unter 15 Euro Nettokaltmiete nicht liegen können, sondern darüber. Durch die
momentane Explosion der Zinsen wahrscheinlich eher 17 Euro netto kalt/m² für
Wohnungsneubau 2023/24.
In Wahrheit ist es dann so, dass die fehlenden Einnahmen von 20 Prozent der KdU-Mieter
diese fehlenden Einnahmen von den übrigen 80 Mieter kompensiert werden müssen, so
dass deren Mieten dann nicht 15 sondern 16-18 Euro betragen werden. Die
(explodierenden) Gesamtkosten für ein solches Projekt müssen irgendwo wieder
reinkommen – also letztendlich von den übrigen 80 Prozent der Mieter die keine
Sozialwohnung bekommen und deren Miete dadurch nur noch mehr steigt.
Ein typisches und gutes Beispiel wie die SPD für Menschen der arbeitenden (leicht unteren)
Mittelschicht das Leben immer mehr unbezahlbar macht und für Schmarotzer und
Schlitzohrige unseres Sozialstaates immer bequemer. Und mit den 20 Prozent KdU-Mietern
in diesem Neubau subventioniert der Staat das faktisch auch noch. Daher ist es für einen
Investor eine leichte Entscheidung, solch ein abtraktaktes Schuldanerkenntnis abzugeben.