2.200 Bauarbeiter in Halle betroffen: scheitert der Branchenmindestlohn?
Die Preise im Supermarkt ziehen an – und auch der Mindestlohn auf dem Bau soll steigen: Ab Mai könnten viele der rund 2.200 Baubeschäftigten in Halle (Saale) mindestens 13,45 Euro pro Stunde verdienen – sie bekämen dann einen um 60 Cent höheren Branchenmindestlohn. Doch genau das droht jetzt an den Arbeitgebern zu scheitern. „Dann würde der Stundenlohn von Bauhelfern, Maurern, Zimmerern und Co. abstürzen – auf 9,82 Euro. Das wäre der unterste Lohnsockel, der überhaupt zulässig ist: der gesetzliche Mindestlohn“, sagt Kerstin Fischer vom Bezirksverband Sachsen-Anhalt Süd der Industriegewerkschaft BAU.
Der Bau warte auf ein „Ja“ der Arbeitgeber zum Branchenmindestlohn. Dazu müssten Bauindustrie und Bauhandwerk bis kommenden Freitag [Hinweis f.d. Red.: 8. April] dem Beispiel der Gewerkschaft folgen und einen Schlichterspruch zum eigenen Mindestlohn für den Bau annehmen. „Es steht Spitz auf Knopf. Der Countdown läuft“, so Kerstin Fischer. Die Bezirksvorsitzende ruft die Bauunternehmen in Halle auf, ihren Arbeitgeberverbänden „das eindeutige Signal zu geben, den Branchenmindestlohn auf dem Bau zu retten“. Andernfalls werde es auf den Baustellen eine „regelrechte Abwanderungswelle“ geben. „Kein Mensch stellt sich bei Wind und Wetter hin und schuftet körperlich hart, um lediglich den gesetzlichen Mindestlohn und damit an der untersten Lohnkante zu verdienen: Minilohn für Maxileistung – das passt nicht. Schon gar nicht bei einer Inflation, die enorm anziehe und die Preise weiter steigen lasse“, sagt Fischer.
Der Bau in Halle habe volle Auftragsbücher: Für den Neubau von Wohnungen, für Energiespar-Sanierungen und für seniorengerechte Modernisierungen suchten Unternehmen schon heute händeringend Leute. Es sei ein offenes Geheimnis, dass die Branche auf Zuwanderung dringend angewiesen sei. Der Ruf nach Fachkräften aus dem Ausland werde immer lauter. „Was die Manpower angeht, steht hier eine ganze Branche mit dem Rücken zur Wand. Sollte der Bau-Mindestlohn jetzt an den Arbeitgebern scheitern, dann scheitern auch viele Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in Halle. Nämlich genau die, bei denen Bauarbeiter nur den Mindestlohn und nicht den fairen und deutlich höheren Tariflohn bekommen“, so Kerstin Fischer. Vor allem sei der Baumindestlohn auch ein Garant für den fairen Wettbewerb der Branche.
Mit seinem Schlichterspruch zum Branchenmindestlohn habe der Präsident des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, dem Bau bei der Lohnuntergrenze eine Perspektive gegeben. Er hat vorgeschlagen, den generellen Bau-Mindestlohn nicht nur ab diesem Mai, sondern auch im nächsten und übernächsten Jahr um jeweils 60 Cent zu erhöhen.
Allein eine winzige Verbesserung von 60 Cent pro Arbeitsstunde eines Arbeiters ( was in Sachwerten ein Zugewinn von einem halben Automatenkaffee wäre) hat schon drastische branchenweite Auswirkungen. Wenn man das liest, dann verliert man schnell den Glauben, daß wirkliche Änderungen überhaupt machbar sind.
13.45 Euro ist lächerlich für diesen Knochenjob.
Politiker erhalten für Reden schwingen viel viel mehr Geld.
Dann geh doch in die Politik…
Ich mache lieber etwas produktives für meine Mitmenschen.
Das solltest Du auch tun.
„Der Ruf nach Fachkräften aus dem Ausland werde immer lauter„
Wo sind unsere Fachkräfte aus 2015?
Ach ja, die wollen alle selber Chefs sein.
Können sie doch auch, allerdings dann auch die Grundregeln für solche Arbeit erfüllen. Meist scheitert es dann schon an der Mitgliedschaft, freiwillig natürlich, in einer Krankenkasse, die dann auch in voller Höhe bezahlt werden muß…
Warum auch 🤔😉😇zahlt doch die“Solidargemeinschaft“😉😇🙈ist doch genial wenn eine Friseuse erst 4 Stunden im Barbiershop arbeitet und dann noch in einem Restaurant des Chef’s kellnert 🙈
In der Baubranche wird zuviel bezahlt. Egal welche Baustelle es ist, nach Feierabend sehe ich nur Audi oder Mercedes davonfahren.
Seit wann baut Audi Transporter🤔🤔🤔😇und wenn🤔der Totraser vom Hansering hatte auch ein Hochpreisines Fahrzeug 🤔 hatte er Arbeit🤔🤔
Keine BMW ist ja komisch?