Mehr Geld für 2.240 Reinigungskräfte in Halle gefordert
Sie reinigen Schulen und Büros, sorgen für Hygiene in Krankenhäusern und Pflegeheimen: Die 2.240 Reinigungskräfte in Halle (Saale) machen nicht nur in Pandemie-Zeiten einen unverzichtbaren Job. Doch bei der Bezahlung droht den Beschäftigten ein herber Rückschritt. Davor warnt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU. „Aktuell erhalten Reinigungskräfte mindestens 11,55 Euro pro Stunde – also weit mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Aber der wird schon im Oktober auf 12 Euro steigen. Passiert bis dahin nichts, würden Gebäudereinigerinnen dann mit dem absoluten Lohn-Minimum nach Hause gehen. Für die wichtige und fachliche Arbeit, die sie leisten, ist das eindeutig zu wenig“, sagt Kerstin Fischer.
Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd fordert deshalb, dass Beschäftigte auch weiterhin „deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn bekommen sollen“ – und zwar mindestens 13,73 Euro pro Stunde. Eine konkrete Zahl, für die die Gewerkschafterin klare Gründe nennt: „Der spezielle Branchenmindestlohn in der Gebäudereinigung lag bisher 1,73 Euro über der gesetzlichen Lohnuntergrenze. Das muss auch so bleiben. Nur wenn die Bezahlung weiter attraktiv ist, wird es Firmen gelingen, überhaupt noch Personal für die Branche zu finden“, so Fischer. Die IG BAU fordert, dass gleichzeitig die Einkommen für Fachleute – etwa in der Glas- und Fassadenreinigung – deutlich zulegen.
Auch mit Blick auf die Preissteigerungen komme es jetzt darauf an, dass die Beschäftigten ein kräftiges Lohn-Plus erhielten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte die Inflationsrate im April mit 7,4 Prozent einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung. „Menschen mit kleinem Geldbeutel wissen oft nicht mehr, wie sie bis zum Monatsende durchkommen sollen. Teure Energie und Lebensmittel machen gerade auch Reinigungskräften zu schaffen. Sie arbeiten oft in Teilzeit und müssen jeden Cent zweimal umdrehen“, so Fischer.
Bei der letzten Tarifverhandlung am 23. Mai habe der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) jedoch „nichts vorgelegt, was auf einen schnellen Tarifabschluss hoffen lässt“. Die Arbeitgeber sollten ihre Offerte nun rasch aufbessern – um Ärger mit ihren Beschäftigten zu vermeiden, so die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Unter dem Motto „Wir schwitzen nicht für Mindestlohn“ bereiteten sich Reinigungskräfte in der Region schon auf Protest-Aktionen vor. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 700.000 Beschäftigten gehen am 2. Juni in Frankfurt am Main in die nächste Runde.
Sorry, aber ich will keine Reinigungskraft zu nahe treten. Aber vom Fachwissen ist bei den Meisten nichts zu spüren. Für viele ist es ein Not-Job, weil es keine anderen Jobs gibt. Und die Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte ist bei vielen Firmen katastrophal. Darüber sollte sich die Gewerkschaft kümmern und nicht nur um höheren Stundenlohn, wo die Gewerkschaft mit verdient.
Du solltest niemandem zu nahe treten.
Wo soll das Fachwissen her kommen. Die Reinigungsfirmen sind doch inzwischen froh überhaupt noch wen zu finden der bereit ist außerhalb von 08-17 Uhr zu arbeiten. Früher war das vielleicht mal ein Not-Job, inzwischen rennen die lieber zu Flaconi, Amazon und Co. und lassen sich dort knechten, weil man ein Parr Euro mehr bekommt und nicht mitten in der Nacht aufstehen muss.
Ist auch heute noch für viele ein Not-Job.
Nach der „Wende“ wurden viele >Berufe nicht vom großen Westbruder anerkannt ,da mussten Studierte diesen Job annehmen um nicht in die Arbeitslosigkeit zu geraden.
Heute reicht es schon wenn ein Arbeitssuchender aus der Ukraine kommt und sein Beruf wird anerkannt.
Ja, die armen Ossis. Überall wurden und werden sie benachteiligt.