Halles Flaniermeile an der Saale ist fertig: Saniertes Riveufer symbolisch freigegeben
Die Stadt Halle (Saale) und die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe, erneuern gemeinsam nach denkmalgerechten Vorgaben den Promenadenbereich am Riveufer. Simone Trettin, Leiterin Freiraumplanung der Stadt Halle, Wolfgang Piller, Abteilungsleiter Straßen- und Brückenbau der Stadt Halle, Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH, Peter Günther, Geschäftsführer der HWS, Annette Ueberschär, Abteilungsleiterin der HWS und Florian Hilger, Fachingenieur der HWS durchschnitten gemeinsam symbolisch am 28. März 2023 das Band zur erfolgreichen Fertigstellung des Gehweges Promenade Riveufer und der neuen Hauptsammlerabdeckungen.
„Das Riveufer ist Halles schönste Flaniermeile an der Saale und gleichermaßen Erholungsgebiet für unsere Bürgerinnen und Bürger als auch Tourismus-Magnet. Nach den Hochwasserschäden 2013 ist die Wiederherstellung und Erneuerung nicht nur unsere Pflicht, sondern auch ein wirkliches Anliegen. Wir danken den Kolleginnen und Kollegen der HWS für die gelungene Zusammenarbeit“ sagt Simone Trettin, Leiterin Freiraumplanung der Stadt Halle.
Seit Februar 2022 erneuert die Stadt Halle (Saale) nach denkmalgerechten Vorgaben den Promenadenbereich am Riveufer – zum einen auf der 940 Meter langen Riveufer-Promenade und zum anderen ab Sommer 2023 auf der rund 1,2 Kilometer langen Riveufer-Straße zwischen Fährstraße und Riveufer Nr. 8 (Kindertagesstätte). Die HWS übernahm als Maßnahmenträger die Instandsetzung des Bereichs der Promenade.
„Wir freuen uns nach knapp einem Jahr Bauzeit unsere Arbeiten an der Promenade erfolgreich abschließen zu können. Wir sind sehr dankbar für den steten und gelungenen Austausch mit der Stadt sowie den Hallenserinnen und Hallensern – sei es gleich zu Beginn, in Form der Bürgerbeteiligung bei der Planung, auf Informationsveranstaltungen oder den unzähligen Gesprächen vor Ort. Das Projekt Riveufer ist ein gemeinsames“ sagt Peter Günther, Geschäftsführer der HWS.
Arbeiten am Promenadenweg und den darunterliegenden Abdeckungen des Hauptabwassersammlers erfolgreich beendet
„Der Hauptabwassersammler unter der Promenade ist eine der wichtigsten Anlagen zur Abwasserableitung der Stadt“ sagt Annette Ueberschär, Abteilungsleiterin der HWS. Der im Jahr 1914 errichtete Kanal dient dem Transport des Abwassers von ca. 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Halle zum Abwassergroßpumpwerk Tafelwerder, welches das Bindeglied zur zentralen Kläranlage Halle-Nord darstellt. Schwerpunkt der Wiederherstellungsarbeiten bildete ein Austausch der historischen Stahlbetondeckenplatten des Hauptabwassersammlers, die als Unterkonstruktion für den Promenadenweg dienen. Für diese Deckenplatten konnte die nach den heutigen Anforderungen benötigte statische Tragfähigkeit nicht mehr nachgewiesen werden. „Als Folge der speziellen Konstruktionsweise bilden die Deckenplatten des Kanals und der Promenadenweg eine funktionelle Einheit. Die Erneuerung nur eines einzelnen Strukturelementes wäre vor diesem Hintergrund nicht wirtschaftlich und nachhaltig gewesen“ erläutert Florian Hilger, Fachingenieur der HWS. Insgesamt wurden 479 Deckenplatten erneuert und nachlaufend der Promenadenweg hergestellt (Bautagebucheintrag vom 16. Dezember 2022)
2minSWH Video mit Florian Hilger
Wiederherstellung anliegender Flächen
Während der Baumaßnahmen am Riveufer, widmeten sich die Stadt Halle und die HWS auch der denkmalgerechten Wiederherstellung anliegender Flächen. So wurden die noch vorhandenen Teile des Senkgartens restauriert und der Schiffsanleger „MS Händel II“ barrierefrei ausgebaut (Bautagebucheintrag vom 26. September 2022). Diesen Maßnahmen liegen Baubeschlüsse des Stadtrats aus den Jahren 2018 und 2021 zugrunde. Das Projekt wird durch Mittel des Fluthilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Umwelt und Natur
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz der Umwelt. Größtes Schutzziel der Stadt Halle und der HWS ist der Baumbestand im gesamten Baustellen-Areal, insbesondere die Baumallee auf der Promenade (Ochsenbrücke bis Rainstraße). Dafür wurden die Baumaßnahmen systematisch dendrologisch, d.h. von einem Baumexperten begleitet (Bautagebucheintrag vom 21. Februar 2022). Gemeinsam mit der Baumschutzkommission wurden die Gehölzarbeiten geprüft und als Ausgleich bereits 480 Strauchpflanzungen vorgenommen, und 20 großkronige heimische Laubbäume gepflanzt (Bautagebucheintrag vom 22. Dezember 2022). Weitere Nachpflanzungen folgen im Umfeld der Baustelleneinrichtung sowie innerhalb des Bankettstreifens nach Abschluss der Straßenbautätigkeiten. Darüber hinaus wurden 2.000 Quadratmeter Rasensaatgut gestreut.
Denkmalschutz
Bei der Wiederherstellung und Erneuerung der Riveufer-Promenade wurden die Belange des Denkmalschutzes stets berücksichtigt. Der Promenadenweg wurde nach denkmalrechtlichen Vorgaben durchgängig mit diagonal verlegten Betonplatten mit Bischofsmütze (Ergänzungsstein) wiederhergestellt. lm oberen Bereich der Promenade wurde auf dem Hauptabwasserkanal der Plattenbelag bis zur Giebichensteinbrücke einheitlich durch Mosaikpflaster ersetzt. An der Ochsenbrücke wurden die vorhandenen Mosaikpflasterflächen nach der Sanierung der Hauptabwasserkanaldecke wieder eingebaut (Bautagebucheintrag vom 8. Juli 2022). Zudem erhielt die Riveufer-Promenade Sitzbänke wie in der Altstadt, deren Formsprache der Entstehungszeit des Riveufers besser entsprechen.
Die Reste des Senkgartens, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vom damaligen Stadtgartenarchitekten Wilhelm Berckling angelegt wurde, sanierten die Projektpartner nach Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde denkmalgerecht.
Steter Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern
Schon im Vorfeld der geplanten Baumaßnahmen konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger am 1. Februar 2022 im Volkspark auf einer Informationsveranstaltung umfassend über den Bauablauf, Gestaltung und Einschränkungen während der Bauzeit am Riveufer informieren (Bautagebucheintrag vom 2. Februar 2022). Auch auf Anregungen der Bürgerinnen und Bürger wurde eingegangen. So entstand beispielsweise auf Kundenwunsch eine bauzeitliche Rampe für die Treppe unterhalb der Giebichensteinbrücke (Bautagebucheintrag vom 18. Februar 2022).
Über den gesamten Zeitraum wurden im Bautagebuch der Stadtwerke Halle die aktuellen Entwicklungen und Baufortschritte ausführlich dokumentiert und fotografisch festgehalten. Vor Ort konnten sich Interessierte an Informationstafeln zur Baustelle, zur Geschichte der Uferstraße und zum Riveufer informieren (Bautagebucheintrag vom 29. März 2022).
Mit Einbruch der Dunkelheit bitte stichfeste Weste anlegen oder mit schlecht gelaunten Kampfhund „flanieren“.
und du bitte ab heute nur noch mit Helm auf die Straße
„Nach den Hochwasserschäden 2013…“
Selten so gelacht…
Hoffentlich wird auch die Einfahrt für PKW verboten damit man die Promenade auch zum Erholen nutzen kann.
Da hast du Recht, denn Schwellen gegen Poser gibt leider nicht.
Der weg ist nun sicherer als vorher .
Hoffentlich dürfen jetzt auch keine Autos mehr da lang fahren. Ist ja schließlich eine Fahrradstrasse.
Hoffnung >> Verkehrszeichen
Nee.Die Autos dürfen dort quer fahren!
Nee da fahren für die Fressmeilen Laternenfest, usw. die LKWs mit Anhängern Equipment drauf rum. Zum Glück keine Autos
Die neue Flaniermeile ist in der Tat ein Aushängeschild geworden. Leider stellen sich aber in der Realität nicht alle Arbeiten so reibungslos dar, wie hier beschrieben. So steht einige Meter oberhalb des Riveufers die Sportanlage von Turbine Halle seit September ohne Bewässerungsmöglichkeit für seine Sportplätz da. Die Brauchwasserleitung von der Saale zum Sportplatz war letztendlich im Weg und wurde gekappt. Brauchbare Alternativvorschläge seitens der Stadtverwaltung: Fehlanzeige! Schlimmstenfalls vertrocknen trotz nagelneuer Bewässerungsanlage, die sich der Verein errichtet hat, ab Frühsommer die Sportplätze. Was das für den Sportbetrieb bedeutet, kann sich jeder ausmalen …
Vielleicht lesen die bei der symbolischen Eröffnung Beteiligten diese Zeilen und übernehmen bitte endlich Verantwortung!
@Halinho das ist ein unglaublicher Sachverhalt. Das sollte nicht nur hier bei „DbH“ publiziert werden sondern gehört in die großen Medien. Es muss doch eine Lösung gefunden für dieses Problem gefunden werden!
In die großen Medien wird es sicherlich auch gelangen, falls die nächsten Schritte keine Effekte bringen
Mal sehen, wenn die ersten beklaut werden.
Die Ersten werden nicht die Letzten sein .
Mal sehen wie lange die „wunderschönen“, „vitalen“ und mit Phythopfthora rettungslos befallenen Linden noch durchhalten. Dem offenbar wieder ungesicherten Bankettstreifen wird ein alsbaldiges Schicksal der Zerstörung ereilen. Schade drum, hätte man zum kommunalen 0-Tarif alles neu und zukunftsfähig in Sachen Allee haben können.
Endlich mal ein „Fachexperte“ im Internet.