40 Jahre DDR und das Leben des Aufklärers Christian Wolff: Lernen im Stadtmuseum in Halle
Oft sind Museen bei Kindern und Jugendlichen wenig angesagt, die Angebote gelten als verstaubt. Das Stadtmuseum in Halle (Saale) hat nun zusammen mit dem Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) eine Konzeption zu 40 Jahren DDR entwickelt. Die Schüler können dort künftig auf Entdeckungsreise durch die Welt dessen Leben als „Bahnbrecher der Aufklärung“ im 18. Jahrhundert sich die Schüler beschäftigen oder Ziele und Formen der Geselligkeit in dieser Zeit kennenlernen und selbst ausprobieren können.
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Museum entwickelte die Arbeitsgruppe „Betreuung Kultureller Lernorte“ des LISA eine museumspädagogische Konzeption für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-12, die sich an den Lehrplänen Sachsen-Anhalts orientiert sowie handlungs-, kompetenz- und erlebnisorientierten Unterricht im Lernort Stadtmuseum Halle ermöglicht. Neben dem klassischen Museumsbesuch werden auch interaktive Medien eingebunden, Inhalte dafür sind auf Tablets gespeichert, die die Schüler im Rahmen der “Lernstunde” im Museum zur Verfügung gestellt bekommen. Rund 2 bis 4 Stunden dauert eins der insgesamt vier entwickelten Projekte.
Das Programm „40 Jahre DDR – Leben in Halle“ erschließt vielfältige und interessante Objekte der halleschen Kultur- und Sozialgeschichte zu Themen wie beispielsweise „Leben in Halle-Neustadt“, „Entwicklung der Altstadt“, „Umweltprobleme“, „Jugend in Halle“, „Sehnsüchte der Hallenser“, „Zwischen SED-Politik und Bürgerprotest“, oder „Kunst, Sport und Vereine“ und vermittelt so jungen Menschen Vorstellungen vom Leben in der DDR. Bei der Erkundung der Ausstellungsstücke werden die Schülerinnen und Schüler durch abwechslungsreiche Materialsammlungen auf Tablets unterstützt. Die gewonnenen Erkenntnisse können Lehrerinnen und Lehrer direkt im Museum oder im nachfolgenden Unterricht zusammenführen und diskutieren.
Zwei weitere Bildungsangebote, Erkundungsrundgänge zum Zeitalter der Aufklärung, beziehen sich auf die Ausstellung „Geselligkeit und die Freyheit zu philosophieren“ sowie die Wohn- und Arbeitsräume Christian Wolffs. Zum einen ermöglichen sie den jungen Besuchern das Verständnis für die große Bedeutung Christian Wolffs als Vordenker der deutschen Aufklärung. Zum anderen geben sie einen Einblick in die Geselligkeitskultur des 18. Jahrhunderts. Ein Actionbound, der in zwei Varianten für kleinere und größere Gruppen konzipiert wurde, regt auf dem Smartphone oder Tablets des Museums zum Erkunden besonderer Objekte an. Ein auf die thematischen Rundgänge abgestimmtes Praxisangebot ergänzt den Museumsbesuch. Mit verschiedenen Gestaltungselementen und Materialien können die Schülerinnen und Schüler eine kleine Sammlungsbox oder ein persönliches Stammbuch gestalten. So werden Ausstellungsobjekte in Erinnerung gerufen und das erworbene Wissen dazu vertieft. Kostenlose Materialien zur Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuchs stehen Lehrerinnen und Lehrern auf dem Bildungsserver zur Verfügung.
Ist schon toll was das Museum da auf die Beine stellt, hoffentlich haben die Lehrer so viel Zeit dafür.
Die DDR Muss man bewusst erleben und nicht in einem Museum.