41.000 Besucher bei den Händelfestspielen 2025 – im nächsten Jahr stehen barocke Männerbilder im Mittelpunkt

Mit dem feierlichen Abschlusskonzert unter freiem Himmel in der malerischen Galgenbergschlucht sind am Sonntag die Händel-Festspiele 2025 zu Ende gegangen. Das Konzert wurde dabei um eine halbe Stunde nach hinten verschoben, weil ein kräftiger Gewitterguss am Abend angekündigt war – der aber letztendlich doch einen Bogen um Halle gemacht hat. Zehn Tage lang verwandelte sich die Geburtsstadt Georg Friedrich Händels in ein pulsierendes Zentrum barocker Klangpracht. Rund 41.000 Gäste aus aller Welt – unter anderem aus Deutschland, den Niederlanden, England, Frankreich, Japan, den USA und Australien – machten Halle (Saale) zum internationalen Treffpunkt für Liebhaberinnen und Liebhaber der Musik Händels.
Trotz der verkürzten Festivaldauer von zehn statt bisher siebzehn Tagen fiel die Besucherzahl leicht geringer aus als in den Vorjahren. Doch der Schritt hin zu einem kompakteren Festival mit 66 Veranstaltungen zahlte sich aus: Mit einer Auslastung von 75 Prozent und vielen ausverkauften Vorstellungen wurde ein neuer Maßstab gesetzt – sowohl wirtschaftlich als auch atmosphärisch. Die hohe Dichte des Programms sorgte für eine besonders lebendige Festivalstimmung, die sowohl von den internationalen Gästen als auch von der halleschen Bevölkerung geschätzt wurde.
Auch zahlreiche Partnerinstitutionen beteiligten sich mit eigenen Veranstaltungen, die das offizielle Programm ergänzten und die kulturelle Präsenz der Festspiele in der gesamten Stadt spürbar verstärkten.
„Die Händel-Festspiele 2025 waren ein voller Erfolg – mit internationalem Publikum, großartiger Stimmung in der Stadt und einem facettenreichen Programm“, freut sich Dr. Alexander Vogt, Oberbürgermeister von Halle (Saale). „Halle hat sich als Händelstadt von seiner besten Seite gezeigt. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr – und ich weiß: Auch die Hallenserinnen und Hallenser sind wieder mit Begeisterung dabei.“
Auch Florian Amort, Intendant der Händel-Festspiele, zieht eine positive Bilanz:
„Wir blicken auf wundervolle Festivaltage zurück. Die Entscheidung, die Festspiele zu komprimieren, hat sich bewährt: Wir haben mehr Karten verkauft, die Auslastung ist gestiegen, und viele Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Mein herzlicher Dank gilt dem großartigen Team der Stiftung Händel-Haus, der Stadt Halle (Saale), dem Land Sachsen-Anhalt und dem Bund sowie unseren treuen Förderern und Partnern für ihr kontinuierliches Engagement und ihre Verbundenheit mit dem Festival.“
Auch aus touristischer Sicht war das Festival ein voller Erfolg. Mark Lange, Geschäftsführer der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH, stellt erfreut fest:
„Die Händel-Festspiele haben viele tausende Besucherinnen und Besucher aus aller Welt nach Halle gezogen. Vor allem die Internationalität unserer Gäste gefällt uns gut. In Halles Tourist-Information haben sich im Festivalzeitraum die Gästezahlen verdreifacht und die Auslastung der halleschen Hotels hat sich verdoppelt – von 40 auf 80 Prozent.“
„Händel in Italien war ein wundervolles Festivalthema und ein perfekter Auftakt in den Sommer 2025 in Halle“, so Lange weiter.
Barocke Vielfalt in zehn Tagen
Musikalisch wartete das Festival mit einem reichhaltigen Programm auf. Den Auftakt bildete am Donnerstag das Händelfestspielorchester mit Il convito d’Alessandro. Ein besonderes Highlight war das Preisträgerkonzert im Dom zu Halle unter der Leitung von Attilio Cremonesi, bei dem das Orchester den Händel-Preis der Stadt Halle erhielt.
Als Eröffnungspremiere feierte das Festival am Freitag eine Neuproduktion von Händels Agrippina – inszeniert von Walter Sutcliffe, dem Intendanten der Oper Halle, und musikalisch geleitet von Laurence Cummings. Weitere eindrucksvolle Opernproduktionen waren Reinhard Keisers Octavia im Goethe-Theater Bad Lauchstädt (Regie: Tilman Hecker, musikalische Leitung: Wolfgang Katschner mit der lautten compagney BERLIN) sowie die Wiederaufnahme von Amadigi di Gaula in der Regie von Louisa Proske.
Konzertante Glanzlichter setzte die Aufführung von Poro, re dell’Indie mit den gefeierten Stimmen von Max Emanuel Cencic und Julia Lezhneva. Den musikalischen Schlusspunkt setzte die szenische Aufführung der Kantate Clori, Tirsi e Fileno am letzten Festspielwochenende in Bad Lauchstädt.
Zahlreiche international renommierte Originalklang-Ensembles und Stars der Barockszene waren ebenso Teil des Programms wie die Kooperation mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester unter der Leitung von Lionel Sow.
Ausblick auf 2026: Barocke Männerbilder im Fokus
Kaum sind die letzten Töne der Festspiele 2025 verklungen, wirft das nächste Festivaljahr bereits seine Schatten voraus. Unter dem Titel „Mannsbilder. Helden – Herrscher – Herzensbrecher“ widmen sich die Händel-Festspiele 2026 dem Thema Männlichkeit in Händels Werk – und seiner gesellschaftlichen Aktualität.
Intendant Florian Amort erläutert: „Männlichkeit ist wieder ein gesellschaftliches Top-Thema – in Politik, Medien und Kultur. Der Mythos vom starken, potenten, unverwundbaren Mann erlebt eine neue Konjunktur: Politiker verschiedenster Couleur inszenieren sich als Führer und Krieger, Influencer und selbsternannte Männlichkeitscoaches beschwören eine ‚Krise des Mannes‘ – meist mit dem Ziel, tradierte Machtverhältnisse zu zementieren.“
Das Festival will diesen Diskurs aufgreifen und Händels Männerfiguren neu in den Blick nehmen: tapfere Ritter, verletzliche Liebende, machtbewusste Herrscher, emotionale Kämpfer und fragile Helden. Denn, so Amort weiter: „Auch im Barock war Männlichkeit kein starres Konzept. Händels Opern und Oratorien zeigen Männer zwischen Stärke und Schwäche, zwischen öffentlicher Erwartung und innerer Zerrissenheit.“
Ein Vorschauflyer für die Händel-Festspiele 2026 ist bereits auf der Website der Stiftung Händel-Haus erhältlich. Das vollständige Programm wird mit dem Start des Kartenvorverkaufs Ende November veröffentlicht.
Ganz schöne Lobhudelei. Den Eindruck habe ich gar nicht so wahrgenommen. Eigentlich kam vom Fest gar nicht so viel an, bis auf die Eröffnung auf dem Markt. Na dann schön, dass die Hotels besser gebucht waren und die Auslastung der Veranstaltungen bei der verkürzten Festival-Zeit besser waren.
Also ich fand schon eine deutlich belebtere Innenstadt mit einer wunderschönen Sandoase, die hoffentlich noch eine Weile über den Sommer für die Bevölkerung so bleibt. Auch die Cafés und Kneipen hatten auch ein sichtlich anderes Klientel.
Auf die Männerbilder freue ich mich jetzt schon. Sind da wirklich Männer zu sehen ?
ist das Thema überhaupt erlaubt? Kommen da nicht die Frauen zu kurz … bitte nochmal überdenken
Warum hast du so einen großen Hass in dir?
Reaktion auf die gesellschaftlich normalisierte Männerfeindlichkeit.
Auf dem Markt war von dem Hädelfest leider nichts zu sehen..oder zu hören…wäre hier nicht der Italiener mit seinem guten Eis und seiner flotten Bedienung wäre hier nichts los…..das könnte man alles schöner gestalten…..und der Sandkasten ist ja nun wirklich nicht schön….
Toll! Das schafft Bruce Springsteen oder Sputnik Spring Break an einem halben Tag. Und das wird nicht subventioniert. Ganz schwache Nummer.