50.000 Euro für MS-Forschung am Krankenhaus Martha Maria
Auf den ersten Blick haben ein verstorbener Steuerberater aus München und das Krankenhaus Martha Maria nichts miteinander zu tun. Doch das Krankenhaus profitiert nun von der im Jahr 2001 gegründeten Stiftung von Reinhard Cyliax. Am Donnerstag wurde ein Scheck über 50.000 Euro überreicht. Das Geld ist für die Forschung zur Behandlung der Nervenkrankheit Multiple Sklerose bestimmt.
Er sei im vorigen Jahr auf die Stiftung aufmerksam geworden, sagte Klinik-Chefarzt Frank Hoffmann. Als einziges MS-Zentrum in Sachsen-Anhalt hat man sich daher bei der Stiftung gemeldet. Und das mit Erfolg. Denn nun kann genauer erforscht werden, wann sich die Multiple Sklerose in eine chronisch laufend verschlechternde Form verwandelt. Denn in diesem Fall muss schnell behandelt werden, um eine weitere Fortschreitung der Zerstörung von Nervenzellen zu verhindern. Bisher gibt es teure Medikamente, die zwar helfen können. Doch kann bisher nicht vorhergesagt werden, wann und bei wem sich die chronisch progrediente Form einstellt, meint Frank Hoffmann. Und mit der Gießkanne über alle Patienten das Mittel zu verteilen sei auch nicht ratsam, schon wegen der Nebenwirkungen.
Im neuen Forschungsprojekt sollen nun rund 100 MS-Patienten über vier Jahre hinweg beobachtet werden. Mit Hilfe von Laser und Infrarot will Hoffmann durch das Auge über die Netzhaut mögliche Veränderungen beobachten. Ein risikoarmes Verfahren, hebt der Arzt hervor, kostengünstig obendrein. Hochauflösende Abbildungen der Nervenzellschichten der Netzhaut sollen generiert werden.
Die Cyliax-Stiftung fördert ihrem Zweck entsprechend Projekte der Krebs- und MS-Forschung. Die Schwiegermutter des Steuerberaters starb eins an Multipler Sklerose, seine Frau an Krebs. Weil auch keine Nachkommen existieren, profitiert die Stiftung vom Immobilienbesitz und den hohen Mietpreisen in München.
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