500 Euro mehr Lohn und Inflationsausgleichsprämie: Flughafen Leipzig-Halle einigt sich mit Gewerkschaft ver.di
Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) und die Gewerkschaft ver.di haben eine Tarifeinigung erzielt. Der Abschluss umfasst eine allgemeine Entgelterhöhung für Beschäftigte – gestaffelt bis Mitte 2025 – von 500,- Euro monatlich sowie die Zahlung eines Inflationsausgleichs von insgesamt bis zu 2.800 Euro. Der abgeschlossene Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2025.
„Wir freuen uns, dass wir eine Tarifeinigung mit der Gewerkschaft ver.di erzielt haben. Dieser Abschluss markiert das Ende von fünf Verhandlungsrunden, die von Streiks und zahlreichen ausgefallenen Flügen begleitet waren. Das angenommene Angebot stellt den maximalen Spagat zwischen dem wirtschaftlich Machbaren und den Forderungen von ver.di dar. Speziell für die Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen wurden überdurchschnittliche Entgeltsteigerungen vereinbart.“ betont MFAG-Finanzvorstand Ingo Ludwig und ergänzt: „Trotz der großen wirtschaftlichen Herausforderungen und der strukturellen Besonderheiten mit denen wir als Unternehmen konfrontiert sind, ist es mit dem heutigen Abschluss gelungen, substantiell auf die Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen. Der Tarifabschluss trägt so zur wirtschaftlichen Stabilität der MFAG bei und sichert langfristig Beschäftigung.“
Bringt wohl doch was.
Letztlich werden die Kosten von den Passagieren über teurere Tickets bezahlt.
Und dann jammern die Passagiere über ihr zu geringes Einkommen, streiken und kriegen mehr Geld. Und dann werden die Produkte der Unternehmen (in denen die Passagiere arbeiten) teurer und die Airportmitarbeiter jammern wieder los, weil Frühstücksbrötchen und Arbeitsschuhe teurer geworden sind. Ein idiotischer Kreislauf. Man war früher mit 1000 DDR-Mark oder später mit 2000 DM am Monatsende genauso satt oder unzufrieden wie jetzt mit 2000 EURO! In 20 Jahren werden wir 10000 EURO (oder 20000000 Rubel) verdienen und immer noch jammern!
Bettina,
da bin ich ganz Ihrer Meinung. Die hohen Tarifabschlüsse führen am Ende nur zu einer Lohn-Preis-Spirale. Aber leider sind Gewerkschaften nicht sehr lernfähig.
Gewerkschaften, das sei dir Unbelehrbarem mal ins Stammbuch geschrieben, sind Interessenvertreter ihrer Mitglieder. Da braucht man für Andere nicht lernfähig zu sein. Lernfähigkeit für die Mitglieder reicht aus und ist vorhanden.
Die Lohn-Preis-Spirale ist ein gezieltes Framing gegen höhere Lohnforderrungen. Alle die sich mit Volkswirtschaft einbischen auskennen wissen das hier noch weitere Faktoren einfach aus geblendet werden, der größte ist der Gewinn. Richtig müsste es heißen eine Lohn-Preis-Gewinn-Spirale. D.h. auch der Arbeitgeber könnte einen Teil seines Gewinn reduzieren und dass wäre doch gerade für alle Arbeitnehmer die bedeutend besser Lösung, als die vollen Mehrkostena auf den Preis drauf zu schlagen. Sich mit den Reichen anzulegen traut sich aber kaum jemand außer den Gewerkschaften. Danke für euren Mut liebe Kollegen!
„Alle die sich mit Volkswirtschaft einbischen auskennen wissen das hier noch weitere Faktoren einfach aus geblendet werden, der größte ist der Gewinn.“
Insider,
Gewinn ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre, in der Volkswirtschaftslehre wird zwischen Produzenten- und Konsumentenrente unterschieden, denn hierbei handelt es sich um verschiedene Sachverhalte.
„Richtig müsste es heißen eine Lohn-Preis-Gewinn-Spirale.“
Mit diesem Fantasiebegriff hätten Sie meinen Profs an der MLU ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. 🙂
„D.h. auch der Arbeitgeber könnte einen Teil seines Gewinn reduzieren und dass wäre doch gerade für alle Arbeitnehmer die bedeutend besser Lösung, als die vollen Mehrkostena auf den Preis drauf zu schlagen.“
Welchen Gewinn meinen Sie eigentlich? Der Flughafen Leipzig macht seit 2020 Millionenverluste. Ich habe den Eindruck, dass Sie gar nicht wissen, wovon Sie eigentlich sprechen.
„Sich mit den Reichen anzulegen traut sich aber kaum jemand außer den Gewerkschaften.“
Richtig, deswegen bestreiken die Gewerkschaften auch mit Vorliebe Unternehmen, die Millionenverluste einfahren. Dieser Streik ist das beste Beispiel dafür.
Frühstück bringt man sich mit, Arbeitsschuhe stellt der Arbeitgeber. So ist das anderswo auch. Und wenn den passagieren ihr Einkommen nicht reicht, sollten sie entweser auf Flugreisen verzichten, oder sich organisieren und für bessere bezahlung kämpfen. So geht das.
Aber du Schaf hast das wahrscheinlich in deiner Blase immer noch nicht verstanden, daß man für seine Rechte auch was tun muß.
„Das angenommene Angebot stellt den maximalen Spagat zwischen dem wirtschaftlich Machbaren und den Forderungen von ver.di dar. Speziell für die Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen wurden überdurchschnittliche Entgeltsteigerungen vereinbart.“
Bekommen die“ Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen“ jetzt fast einmal Bürgergeld obendrauf.
Wie sieht das denn bei den anderen Beschäftigten aus, die nicht zur unteren Entgeltgruppe gehören?
Prozentual ist da immer was drin. Schau einfach auf deinen Tarifvertrag, oder frage deine Gewerkschaft..
Ah ja. Das heißt, lieber nicht für die eigenen wirtschaftlichen Interessen einstehen und streiken?
In deiner Rechnung fehlt, dass Inflation maßgeblich durch Spekulation und den tendenziellen Fall der Profitrate im Kapitalismus befördert wird (nicht durch Löhne) und ohne Kampf satte Reallohnverluste hingenommen werden müssen. Gewerkschaften müssen Kampforgansisationen werden, das Plakat der MLPD zu dem Thema finde ich gut
In meinen Augen hat sich das Topmanagement des Flughafens aber ganz schön über den Tisch ziehen lassen. Wenn es nach mir ginge, würde hier ein neues Management eingesetzt und die Entscheidung wieder rückgängig gemacht.
Willst du damit ausdrücken, dass es gar nicht nach dir geht? – Und ich habe Ihnen, Euch und Dir so oft geantwortet!
Nur gut, dass DU nicht gefragt bist.
Denn die meisten haben nicht wie DU ein vierstelliges Monats-Netto, so dass sie nicht merken, dass die Preise sich enorm erhöht haben.
Die meisten haben ein vierstelliges Monats-Netto. PH ganz offenbar nicht.
Wie viele Menschen gehen für unter 1000 Euro arbeiten?
weltweit?
„Wenn es nach mir ginge, würde hier ein neues Management eingesetzt und die Entscheidung wieder rückgängig gemacht.“
Lieber FDP PaulusHallenser, selbst ein neues Management kann einen Tarifvertrag, ohne Zustimmung der Arbeitnehmervertreter, nicht rückabwickeln.
Da Sie ja auch noch an der Uni in Halle studiert haben, sollten sie das wissen und nicht so einen Unsinn in die Welt setzen.
PH würde den Manchesterkapitalismus vor-Bismarckscher Zeit wieder einführen, wo man noch auf Streikende geschossen hat…
Man hat auch noch nach Bismarck auf Streikende geschossen. In Manchester war der Otto aber nie.
Frodo,
der sogenannte „Manchesterkapitalismus“ war eines freiesten und ehrlichsten Wirtschaftssysteme überhaupt. Ein freier Markt, der ausschließlich nach Angebot und Nachfrage funktioniert, ist wahre Demokratie.
Jetzt ist es soweit: Jetzt dreht er frei….
Nein.
Im Allgemeinen beschreibt der Manchesterkapitalismus die Auswirkungen einer Wirtschaftspolitik, die sich vorrangig an der Interessenslage der Unternehmer orientiert, eine Regulierung des Staates verhindert und soziale Probleme ausklammert.
Das ist es was der FDP PaulusHallenser gerne wieder hätte
Der Manchesterkapitalismus gilt als Inbegriff für Ausbeutung und Profitgier
Besonderheiten waren: Kinderarbeit, lange Arbeitszeiten von oftmals 12 bis 14 Std., willkürliche Behandlung, Hungerlöhne bzw. Ausbeutung der Menschen, Schutzlosigkeit bei Arbeitsunfällen, Armut von Alten, Kranken und Schwachen.
Sowas ist für den FDP PaulusHallenser wahre Demokratie.
Pfui Teufel