79,5 Millionen Euro: hier schlägt die Corona-Pandemie ein Loch in den Stadthaushalt von Halle

Durch die Corona-Krise rechnet die Stadt mit einem Gesamtdefizit von 79,5 Millionen Euro. Diese Summe teilt sich zum einen in prognostizierte Mindererträge, aber auch Mehraufwendungen auf.
So liegen die Steuerausfälle bei rund 31,1 Millionen Euro. In der Kultur liegt das Minus bei 4,7 Millionen Euro, unter anderem durch wegfallende Eintrittsgelder und Gebühren. Bei Bußgeldern, Mahngebühren, Pachten, Mieten, Verzinsungen und dem Unterhaltsvorschuss liegt das Minus bei 7,6 Millionen Euro.
Auf die kommunalen Gesellschaften rollen pandemiebedingte Mehrkosten von 5 Millionen Euro zu. Für die Kosten der Unterkunft Arbeitsloser musste die Stadt rund 12 Millionen Euro mehr bezahlen. Die Hilfen zur Erziehung sind um 7,9 Millionen Euro gestiegen. An die Freien Träger im Kita-Bereich mussten 5,8 Millionen Euro mehr bezahlt werden. Rund 5 Millionen Euro sind zusätzliche Ausgaben bei der Pandemiebewältigung.
Bislang gibt es auf Bundesebene lediglich einen Beschluss, im Sozialen Bereich Mehrbelastungen zu übernehmen. Das macht 11,6 Millionen Euro aus, so dass Halle immer noch auf Corona-Kosten von 67,5 Millionen Euro sitzt.
Sehr schön, dann kann sich die Stadt ja überlegen ob man die Infrastruktur für KFZ wirklich weiter zurückbauen will und auch das letzte bisschen Wirtschaft aus der Stadt drängt und mittelfristig auch noch auf die Millionen aus der Parkraumbewirtschaftung verzichtet oder ob man zur Vernunft kommt.
Ich vermute im Saalekreis halten sich die Probleme in Grenzen.
Welche Wirtschaft in der Altstadt ist denn unmittelbar vom privaten Kfz-Verkehr abhängig? Welche städtischen(!) Parkplätze in der Altstadt erwirtschaften Millionenbeträge?
Ehrlichkeit und Ahnung bleiben noch viel wichtiger!
Hier glaubt jemand wirklich, das mit der Parkraumbewirtschaftung
für PKW Gewinn gemacht wird.
„Die Stadt Halle will im kommenden Jahr die Anwohnerparkzonen und den Anteil bewirtschafteter Parkflächen am Straßenrand ausweiten. Dadurch sollen weitere 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse fließen.“ (dubisthalle)
Noch so einer der Gewinn nicht von Einnahmen unterscheiden kann.
Wenn die *Einnahmen* am Ende keinen *Gewinn* erziehen sollte man sie einfach weglassen. 30 Jahre nach Ende der DDR darf man in der Marktwirtschaft davon ausgehen, daß sich die Parkraumbewirtschaftung für die Stadt Halle rechnet.
Auch wenn in Wort Parkraumbewirtschaftung das Wort „Wirtschaft“ steckt, hat das mit Rentabilität nicht viel zu tun.
Selbst Großstädte machen mit der Parkraumbewirtschaftung ein Minus
„Dass die Parkraumbewirtschaftung auch in Großstädten nicht immer und unbedingt ein lukratives Geschäft ist, beweist das Beispiel Berlin. Die Parkgebühren in der Köpenicker Altstadt erwiesen sich schon vor Jahren als Flopp. Die Köpenicker Entwicklungsgesellschaft kassierte in den Jahren 2002 und 2003 gut 40.000 Euro an Gebühren. Dem standen aber im gleichen Zeitraum Kosten von über 100.000 Euro gegenüber, vor allem für Personal und Versicherung.“
https://kommunal.de/parkraumbewirtschaftung-fuellt-nicht-jede-stadtkasse
Es „rechnet“ sich aber im weitesten Sinne schon, weil sonst die Autodeppen alles zuparken würden.
Sieht dich ganz gut aus:
https://www.halle.de/Publications/7019/sr_127-30-i_haushaltsplan_2020__band_i.pdf
Meinungen zum Verkehrskonzept und zur Innenstadtgestaltung werden jetzt wohl bei allen Berichten, die Stadt betreffen, verlautbart werden…
Innerhalb des Altstadtrings darf man als Nichtanwohner idR auch jetzt schon kein Auto benutzen. Aber Hauptsache ist, sich gegenüber modernen bzw zeitgemäßen Gestaltungsmöglichkeiten zu beschweren. Kritisieren ist aber immer einfach.
Wo wir dabei sind, et ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
Ceterum censeo Carthago delendam esse wäre besser
@Hallenser…man braucht doch nur mal an einem Tag schauen in welchem „Alter“ die Shoppingwütigen sind. Da sehe ich meist nur Ältere. Die kommen nun mal mit dem KFZ. Und jüngere Leute ( sofern nicht Hartz4 oder Schüler ohne größere Mobilität) zieht es durch unser „reichhaltiges“ und „vielfältiges“ Angebot hier in Halle eher ins Outlett, Günthersdorf, Paunsdorf oder Leipzig. Mit dem Fahrrad kommen nur diejenigen welche eh in unmittelbarer Nähe der Innenstadt wohnen. Daß meinte „Wirtschaft bleibt wichtig“.
Aber hier muß sich die Stadt eben bemühen mit guten Läden die Leute zu locken. Mit Fahradwegen nimmt man eben kein Geld ein auch wenn es gut für Mensch und Natur ist.
Wo stellen die alle ihr Auto ab, diese meist nur Älteren? Gibt doch gar keine Parkmöglichkeiten. Irgendwie geht deine Geschichte nicht auf. Im „New Steinbruch“ gehen die sicher auch nicht einkaufen. Vielleicht sind das ja alles Innenstadtbewohner, die noch näher dran wohnen, als die Fahrradfahrer?
Wenn du den nächsten Beobachtungstag einlegst, dann frag doch einfach mal, statt zu raten. Du wirst staunen, wie viele Alte wissen, was eine Straßenbahn ist und wie man die benutzt!
Mich irritiert der Posten: Mahngebühren. Sollten damit nicht nur die durch Zahlungssäumnis und des daran Erinnerns anfallende Zusatzkosten abgedeckt sein? Warum gibt es davon Coronabedingt Ausfälle?
„Es „rechnet“ sich aber im weitesten Sinne schon, weil sonst die Autodeppen alles zuparken würden.“
Oh je. Wieder jemand, der Gebühren für legal ausgewiesene Stellplätze (Parkraumbewirtschaftung) nicht von Knöllchen unterscheiden kann.