82.000 Kinder in Sachsen-Anhalt von Armut bedroht – in Halle 26 Prozent aller Kinder betroffen
Kinder- und Jugendarmut bleibt ein ungelöstes Problem in Deutschland. Mehr als jedes fünfte Kind und jede:r vierte junge Erwachsene ist von Armut bedroht. In absoluten Zahlen bedeutet das: Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren galten 2021 als armutsgefährdet. Das geht aus unserem neuen Factsheet „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ hervor. Noch schlimmer ist die Lage in Sachsen-Anhalt sind fast 82.000 Kinder von Armut bedroht, das sind 25,2 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen sind es fast 44.000, sind sind 34,2 Prozent. Schlusslicht in Sachsen-Anhalt bei armutsgefährdeten Kindern in Sachsen-Anhalt ist Halle (Saale) mit 26 Prozent.
„Wer als junger Mensch in Armut aufwächst, leidet täglich unter Mangel, Verzicht und Scham und hat zugleich deutlich schlechtere Zukunftsaussichten. Das ist sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes untragbar“, sagt Anette Stein.
Vertiefende Erkenntnisse zur Armutsgefährdung liefern die amtlichen Daten zu Kindern und Jugendlichen, die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II erhalten. Demnach lebten im Sommer 2022 rund 1,9 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren in Haushalten, die Sozialleistungen beziehen. Die Quote von Kindern und Jugendlichen im SGB II-Bezug betrug in Westdeutschland 13,4 Prozent und in Ostdeutschland 16 Prozent. Ein Blick auf die kommunale Ebene zeigt gravierende Unterschiede: Die Spannbreite lag zwischen 3 Prozent im bayerischen Roth und 42 Prozent in Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Sowohl die Anzahl als auch der Anteil von Kindern in SGB II-Haushalten sind erstmals seit fünf Jahren deutlich gestiegen. Die Zunahme ist vor allem auf die aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen zurückzuführen. Diese haben gemäß der UN-Kinderrechtskonvention allerdings einen ebenso großen Anspruch auf gutes Aufwachsen und Teilhabe an der Gesellschaft. Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind junge Menschen in alleinerziehenden Familien sowie in Familien mit drei und mehr Kindern. Die in diesen Fällen sehr aufwändige Sorge- und Betreuungsverantwortung macht es den Eltern oftmals unmöglich, einer umfänglichen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Zudem wirken sich hier fehlende Angebote zur Kinderbetreuung besonders negativ aus. Das größte Armutsrisiko haben Kinder in Mehrkindfamilien mit einem alleinerziehenden Elternteil (86 Prozent).
Auch viele junge Erwachsene sind mit Armut konfrontiert. Laut Factsheet weisen 18- bis 25-Jährige mit 25,5 Prozent sogar das höchste Armutsrisiko aller Altersgruppen auf. Frauen sind dabei stärker betroffen als Männer, junge Menschen in Ostdeutschland häufiger als die in Westdeutschland. SGB II-Leistungen beziehen allerdings nur 7 Prozent dieser Altersgruppe, was auf den ersten Blick überrascht. Das liegt hauptsächlich daran, dass junge Erwachsene für gewöhnlich eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und viele zum ersten Mal in eine eigene Wohnung ziehen. Hier greifen andere sozialstaatliche Maßnahmen, wie BAföG oder Wohngeld. „Die hohe Armutsbetroffenheit junger Erwachsener weist jedoch darauf hin, dass die verschiedenen Systeme nicht gut zusammenwirken. Ohne Unterstützung durch ihre Eltern wäre es vielen nicht möglich, ihre Existenz zu sichern. Damit hängen die Chancen junger Menschen weiterhin zu stark vom Elternhaus ab“, mahnt Stein.
Aus unserer Sicht unterstreichen die Daten die Notwendigkeit, die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut zur politischen Priorität zu machen. Die angekündigte Kindergrundsicherung wäre dafür ein zentrales Instrument. Doch diese müsse laut Stein so gestaltet sein, dass sie Armut wirksam vermeidet und sich an den tatsächlichen Bedarfen junger Menschen für gutes Aufwachsen, Bildung und Teilhabe orientiert. Die Kindergrundsicherung sollte ihnen eine weitgehend normale Kindheit und Jugend ermöglichen. Dazu ist es erforderlich, junge Menschen zu beteiligen und sie regelmäßig zu ihren Bedarfen zu befragen.
An der Stellschraube Kindergeld zu drehen, helfe laut Stein hingegen nicht weiter, im Gegenteil: „Eine Erhöhung des Kindergeldes ist teuer, vermeidet aber keine Armut, denn es kommt bei Familien im SGBII-Bezug nicht an. Die Kindergrundsicherung muss die Verteilung mit der Gießkanne beenden und gezielt denjenigen helfen, die besonders darauf angewiesen sind.“ Um die Lage speziell der jungen Erwachsenen zu verbessern, sind eine – auch von uns empfohlene – Ausbildungsgarantie sowie eine BAföG-Reform unerlässlich. Beide Vorhaben sind ebenfalls im Koalitionsvertrag angekündigt. Zudem ist es wichtig, diese ergänzenden Instrumente mit der Kindergrundsicherung zu einem Leistungspaket zu verzahnen, das Kinder- und Jugendarmut wirksam bekämpft.
Was für eine beschissene Gesellschaft!
Zum Glück bist du kein Teil von ihr.
Welche? Die in Bayern, wo es ein paar % sind, oder in Nordrhein Westfalen mit vielen %. Gibt es dafür Gründe? Oder ist Bayern Schuld? Natürlich, wer sonst.
Roth in Bayern hat 24000 Einwohner.
In Gesamtbayern sind es trotzdem 12%.
@Uz : Das liegt nicht primär an der Gesellschaft ( was übrigens wir alle sind) sonder zunächst mal an den Eltern. Viele haben ihr Leben nicht im Griff (typisch dafür: Bürgergeldler) – oft nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch. Dabei ist Bildungsferne viel problematischer als Armut, denn Bildung und gute Erziehung wäre für die Kinder der Ausweg – aber das leisten viele diese Eltern einfach nicht. Warum sie dann überhaupt so viele Kinder machen ist ja schon das erste Indiz der Dummheit. Leider fördert der Staat das aber. Es gibt ja soger Hartzer und Zuwanderer, da sind regelmäßige Kinder das miese Geschäftsmodell. Man sollte daher überlegen, wie man Dozialleistungen für Kinder so gestaltet, dass die Eltern nicht profitieren.
Bei der jetzigen Politik ist das kein Wunder. Die Armut wird in den nächsten jahren steigen.
Genau….die Armut wird steigen.
Ein Grund ist ,das viele den Arsch früh um 5 nicht aus dem Bett bekommen.
Ab 05.00 Uhr steht wohl der Wohlstand auf ? Hättest du mir eher sagen können. Ich wundere mich immer warum kein Wohlstand nach 05.00 Uhr zu sehen ist.
@GEHT GARNICHT
Genau keiner will mehr arbeiten u ein Haufen Kinder anschaffen nur wegen des Geldes.Und Silvester das Geld in die Luft schießen u dann Kinderarmut .Selber schuld!Kann ich nicht bedauern!
Eine Schande. Die Politiker aller Parteien sollten sich schämen.
Arm sind Kinder, die irgendwo auf Müllkippen leben und/oder ihre Körper verkaufen. In Deutschland sind die Kinder arm an Bildung, weil die Eltern ihnen nicht mal mehr ein Buch vorlesen. Daran mangelt es. Das ist nicht die Schuld des Staates.
Hier geht es aber um materielle Armut, deine geistige Armut kannst du deiner Großmutter erzählen, Troll.
Die Kinder im Leistungsbezug leiden auch keinen materiellen Mangel. Sie haben Kleidung, Essen ein Dach über dem Kopf und die kostenlose Chance auf Bildung.
Zu materieller Armut gehört auch, wenn Kinder nicht an Kursen oder Fahrten teilnehmen können oder wenn Eintrittskarten zu teuer sind. Bildung geschieht nicht nur durch Schulunterricht (der mangelhaft genug ist). Menschliches Leben besteht nicht nur aus Essen und Unterkunft – das ist das, was man auch Zoo-Tieren zugesteht. Überall ausgeschlossen zu sein, hat gerade für Kinder verheerende Auswirkungen.
JM hat aber recht – denk mal nach!!
Die Gnade der Geburt war, ist und bleibt das Allesentscheidende.
Etwas, für das sich niemand persönlich entscheiden kann.
Aber nur in ungerechten Gesellschaften.
Die meisten von denen bleiben kleben in der Schule.
Der einzige wirkliche Mangel in Deutschland, ist ein Mangel an stabilen sozialen Verhältnissen (und damit meine ich nicht finanzielle Verhältnisse, sondern ein stabiles Elternhaus). Verzicht an sich schadet nicht, sondern hält die Menschen auf dem Boden der Realität. Problematisch wird es nur – und da kommt die Scham ins Spiel – wenn die Leute kein Selbstwertgefühl, keine Würde haben, gierig sind und, statt mit dem, was sie haben, zufrieden zu sein, nur neidisch auf andere gucken (und das noch an ihre Kinder vermitteln).
Armut ist immer relativ. Es gibt Millionen Menschen auf der Welt, die gerne mit Leuten tauschen würden, die hier als „arm“ gelten. Ich sehe es eher andersrum: vielen Leuten, die nicht als arm gelten, geht es einfach viel zu gut. Wir brauchen insgesamt ein bisschen Wohlstandsrücknahme, dann viele, die jetzt als „arm“ gelten, es nicht mehr sein, und einige verwöhnte Gesellschaftsschmarotzer würden mal wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Dann fang an. Verzichte. Spende. Teile.
Erkläre Kindern, die träumen und Wünsche haben, dass es nicht schlimm ist, wenig bis nichts zu haben. Die Anderen haben nur zu viel. Die verstehen das dann schon.
Bewege Besserverdienende dazu, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie in der KiTa oder Schule nicht mit dem Finger auf andere zeigen, weil sie die Sachen von älteren Geschwistern abtragen und keinen Apfel auf dem Telefon haben.
Sag den Menschen, dass es nicht wichtig ist, sich eine Zukunft aufzubauen und sich mit dem verdienten Geld etwas leisten zu dürfen. Man kann auch mit wenig glücklich sein. Das stimmt. Wem willst du das aber vorschreiben?
Da atimme ich Dir voll zu. Nur sind es nicht Millionen, sondern Milliarden, denen es schlechter geht als unseren Hartzern.
Der typische Äpfel-Birnen-Vergleich. Du vergleichst dich doch auch nicht mit einem jungen Profisportler.
Es geht um den Unterschied in unserem Land, wo die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht. Wo die Reichen 3 Autos, Pool, Boot und Pferde haben, die Armen ab dem 20. des Monats nur noch Nudeln essen, weil das Geld alle ist. Kein Kind hat es verdient, solche Unterschiede am eigenen Leib zu spüren bekommen, ausgegrenzt zu werden, keine Chance zu haben.
Die Kinder können nichts dafür, aber die Eltern. Schule ist bei uns kostenlos!!! Das ist der Weg. Statt Sozialarbeitergedöns sollte es Zwangsmaßnahmen gegen Eltern geben, die ihre Kinder inkl. Schulförderung, vernachlässigen. Im übrigen kann man Äpfel und Birnen prima vergleichen. Etwas Bildung zeigt: Beide sind Rosaceae und phylogenetisch sogar nah verwandt. Ich stamme übrigens aus einem Arbeiterhaushalt, es gab aber nie McDonalds, dafür hinter die Ohren wenn das Zeugnis schlecht war! Andere Meinungen als Dummschwätzerei abtun entlarvt übrigens nur den Autor selbst als Dummschwätzer.
Niemand muss in Armut aufwachsen wenn sich die Eltern einfach mal um Arbeit kümmern würden statt faul rum zu hängen und auf den Zahltag fürs Bürgergeld zu warten. Auch wer z.b. nicht rechnen oder schreiben kann kann Regale einräumen oder als Putzkraft arbeiten. Aber solange wie es für die Bürgergeld Empfänger immer für einen Kaffee to Go, Zigaretten, bunte Haare und Fingernägel reicht kann es ihnen und deren Angehörigen nicht so schlecht gehen…
Leider ist es so…
Dazu noch das Problem Kinder sind für Bürgergeldler auch fast kostenlos.
Arbeitnehmer müssen da durchaus zurückstecken um sich Kinder leisten zu können.
Und man kennt es ja oft fällt der Apfel nicht weit vom Stamm, dabei müsste man Familien die Berufstätig sind viel mehr unterstützen!
Süß, wie du immer wieder die immer gleichen dümmlichen Vorurteile aufzählst. Das sagt mehr über dich als über die, über die du dich auslässt.
Im besten Deutschland, was wir je hatten….
Assiarmut keine Lust mehr zum Arbeiten. Kann ich nicht bedauern Geht arbeiten für Euere Kinder!!!
Lerne Deutsch!
VHS – Lerne was wichtig ist. Deutschkritik hier ist immer wieder nur Ablenkung! Die Aussage von So isses ist auf den Punkt!
@So ist es
Keine Lust zum arbeiten u.dann warten bis das Geld vom Himmel kommt.Kann ich auch nicht bedauern.Silvester das Geld in die Luft schießen u.dann Kinderarmut oder Assiarmut.Geht arbeiten!