Denkmalamt gegen Schorre-Abriss – SPD begrüßt Entscheidung

Vor neun Jahren wurde die Schorre unter einer SPD-Oberbürgermeisterin verkauft. Doch nachdem dieser das Gebäude weiterverkauft hat und der neue Eigentümer einen Abriss des Komplexes plante, herrschte vor allem in der SPD Aufregung. Denn immerhin hat sich hier einst die SPD ihren Namen gegeben, ein Gebäude mit Geschichte also.
Nun hat das Landesamtes für Denkmalpflege erklärt, dass ein Abriss nicht einfach so möglich ist. Die südliche Stadterweiterung stelle einen denkmalgeschützten Bereich dar, dessen Gestaltung nicht grundlegend verändert werden dürfe. Der Abriss eines der ältesten Gebäude dieses Bereichs, würde jedoch genau dies bedeuten. Die SPD-Fraktion hatte sich bereits im Planungsausschuss mit einem Antrag für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt. Allerdings bedeutet der Erhalt des Gebäudes nicht, dass dieser auch als Veranstaltungsort erhalten bleibt. Der neue Eigentümer will hier eine Seniorenwohnanlage bauen, der Vertrag mit den Disko-Betreibern läuft noch bis Ende Mai. Ein untersagter Abriss bedeutet lediglich, dass der neue Eigentümer das Gebäude erhalten und in seiner Bauplanungen mit einbeziehen muss.
Hierzu Eric Eigendorf, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale):
„Wir begrüßen die Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege. Mit dieser Entscheidung wird das historische Erbe der Stadt erhalten. Außerdem wird so auch weiterhin der letzte Ort bewahrt, an dem sich Menschen südlich der Hochstraße außerhalb der eigenen vier Wände mit anderen treffen, gemeinsam Musik hören und tanzen können.“ Rüdiger Fikentscher, Mitglied des Planungsausschusses merkte an: „Natürlich hat die Schorre bzw. der ehemalige Hofjäger, für die SPD und die Deutsche Demokratiegeschichte eine besondere Bedeutung. Uns als SPD-Fraktion geht es aber nicht in erster Linie darum, was für die SPD gut ist, sondern was für Halle gut ist, also, was für die Bürgerinnen und Bürger gut ist. Hallenserinnen und Hallenser sollten künftige bei der Diskussion um die weitere Nutzung des Geländes möglichst mit eingebunden werden.“
Eigendorf ergänzte „Es ist nun notwendig, dass die Stadt sich zeitnah mit dem neuen Eigentümer an einen Tisch setzt und die künftigen Möglichkeiten der Nutzung der Schorre diskutiert. Fakt ist, dass der Investor auch nach dem Riegel, den das Landesamt vorgeschoben hat, Pläne für das Gelände haben wird. Ein Dialog ist hier zwingend erforderlich, um die bestmögliche Lösung für alle zu finden.“
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