Fahrradklima-Test: 4- für Halle – Radfahren ist nicht attraktiv

Fahrradfahren in Halle ist wenig attraktiv. Im neuesten Fahrradklima-Test des ADFC gab es für die Stadt eine 4-. Bei den Großstädten belegt die Saalestadt Platz 23 von 25 und zählt damit bundesweit zu den Schlusslichtern.
Schlechte Noten gab es unter anderem für die Führung an Baustellen (5,1), fehlende Falschparker-Kontrolle auf Radwegen (5,2), Fahrraddiebstahl (5,4) und mangelnde Familienfreundlichkeit beim Radverkehr (4,4). Mit 2,7 wurde benotet, dass Halle Einbahnstraßen für Radler geöffnet hat. Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Fahrrad wurde mit 3,0 bewertet.
Insgesamt haben sich 455 Radler in Halle an dem Fahrradklimatest beteiligt.
Anlässlich der heutigen Vorstellung des Fahrradklimatests des Allgemeinen Radverkehrsclubs (ADFC) erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion „Die Linke“ Guido Henke: „Laut Fahrradklimatest 2018 bekommen die Kommunen in Sachsen-Anhalt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Nach Schulnoten ist es im Schnitt eine 4,3 – womit die Städte im Land im unteren Drittel des bundesweiten Rankings liegen. Die Fraktion DIE LINKE fordert daher wiederholt mehr Einsatz für den Radverkehr. Die Landesregierung muss endlich die seit vielen Jahren angekündigte Arbeitsgemeinschaft für fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) installieren. Nach wie vor liegt der Planungsschwerpunkt bei der autogerechten Stadt und entspricht damit nicht dem notwendigen Umdenken für die Mobilität in einer lebenswerten Stadt. Darüber hinaus fehlen in den Kommunen Planungspersonal und Umsetzungskapazitäten. Dies führt zum Beispiel dazu, dass der einst so beliebte Elberadweg je nach Kassenlage in den einzelnen Landkreisen qualitativ sehr unterschiedlich beschaffen ist. Auch an dieser Stelle muss zwingend Abhilfe geschaffen werden.“
Für Cornelia Lüddemann, Vorsitzende der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Sprecherin für Mobilität, zeigen die Ergebnisse, dass Radverkehr noch stärker im Fokus der Politik und in den Verwaltungen stehen muss. „Unsere Fraktion hat erreicht, dass die Stelle einer Radverkehrskoordinatorin für das Land Sachsen-Anhalt geschaffen wurde und eine Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen dieses Jahr ins Leben gerufen wird.“ Lüddemann appelliert an die Kommunen, die verbesserte Fördermöglichkeiten zu nutzen. „Die zunehmende Teilnehmerzahl am Fahrradklima-Test zeigt, dass die Menschen umsatteln wollen. Das Land hat bereits die Mittel für seine Radwege versechsfacht. Daran sollten sich die Kommunen für ihre Radwege ein Beispiel nehmen“, fordert Lüddemann. „Wir brauchen die Mobilitätswende, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Das schaffen wir nur mit einem starken Radverkehr. Ich will alles tun, damit Sachsen-Anhalt seinen Beitrag dazu leistet.“
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