Was hinter der Kletter-Aktion an der Berliner Brücke in Halle (Saale) steckt
Halle (Saale). Autofahrer und Passanten staunten nicht schlecht, als am Mittwochmittag mehrere Arbeiter in Kletterausrüstung am Pylon der Berliner Brücke zu sehen waren. In schwindelerregender Höhe hingen sie scheinbar schwerelos über dem Verkehr – und sorgten damit für neugierige Blicke. Doch was steckt hinter der spektakulären Aktion?
Nach Angaben der Stadt handelt es sich nicht etwa um waghalsige Hobbykletterer, sondern um Fachleute der halleschen Spezialfirma „Hoch oben“. Das international gefragte Unternehmen ist auf Arbeiten in schwer zugänglichen Höhen spezialisiert – eine Art Handwerk auf Bergsteiger-Niveau. „Die Seilmanschetten werden gewechselt“, erklärte ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Diese Bauteile sind wichtig für die Stabilität und Sicherheit der Brückenseile. Um gefahrlos arbeiten zu können, wurde noch ein Sicherungsnetz gespannt.
Bereits im Mai hatte es einen ersten Einsatz gegeben. Damals musste die Arbeit jedoch abgebrochen werden – eine Fehllieferung von Material hatte den Austausch der Manschetten verhindert. Nun, mit den passenden Komponenten, ging das Team ein zweites Mal „hoch hinaus“.
Für das „Hoch oben“-Team war der Einsatz an der Berliner Brücke ein echtes Heimspiel. Die Spezialisten aus Halle sind weltweit im Einsatz: Sie haben unter anderem an der Elbphilharmonie in Hamburg, am Zement-Tower in Malmö, am Merseburger Dom und sogar am BER-Flughafen in Berlin gearbeitet. Absolute Schwindelfreiheit ist dabei Grundvoraussetzung – wer hier arbeitet, hängt sprichwörtlich „am seidenen Faden“.
Nach Abschluss der Arbeiten wird die Berliner Brücke wieder für die nächsten Jahre bestens gerüstet sein. Und die halleschen Kletterprofis? Die zieht es schon bald wieder in die Höhe – irgendwo auf der Welt, wo normale Gerüste an ihre Grenzen stoßen.














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