Pokaltraum vorbei: Wildcats scheitern im Viertelfinale gegen Blomberg deutlich mit 17:34
Der Traum vom Haushahn Final4 in Stuttgart ist für den SV UNION Halle-Neustadt beendet. Im Viertelfinale des DHB-Pokals kassierten die Wildcats am Mittwochabend eine bittere 17:35 (9:21)-Niederlage bei der HSG Blomberg-Lippe. Gegen den Tabellenführer der Alsco Handball Bundesliga Frauen fanden die Hallenserinnen zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. 455 Zuschauer in der Sporthalle an der Ulmenallee erlebten einen einseitigen Pokalabend, in dem Blomberg seine Favoritenrolle eindrucksvoll bestätigte.
Ein schwerer Start und früh die Kontrolle verloren
Dabei begann die Partie vielversprechend: Lynn Molenaar brachte die Wildcats bereits nach 33 Sekunden mit 1:0 in Führung. Doch was zunächst wie ein mutiger Auftakt aussah, erwies sich schnell als Strohfeuer. Halle verlor im Angriff nachlässig die Bälle, ließ Tempo und Präzision vermissen – und Blomberg nutzte jeden Fehler gnadenlos aus. Nach gerade einmal sechs Minuten stand es 6:1, Trainerin Ines Seidler musste zur frühen Auszeit greifen. „Wir wollten gerade am Anfang dranbleiben und mit Tempo agieren. Doch körperlich sind wir derzeit noch nicht auf Erstliga-Niveau“, erklärte Seidler nach der Partie.
Abspielfehler, Ideenlosigkeit und eine überragende Torhüterin
Die HSG Blomberg-Lippe zeigte eindrucksvoll, warum sie in dieser Saison zu den Topteams der Liga gehört. Mit aggressiver, kompakter Abwehr zwang sie Halle immer wieder zu ungenauen Pässen oder unvorbereiteten Abschlüssen. Ganze 14 technische Fehler zählte man am Ende – zu viel, um gegen eine Spitzenmannschaft bestehen zu können. Im Tor erwischte Blombergs Keeperin Lara Lepschi einen Sahnetag und kam auf eine überragende Quote von 48,5 Prozent gehaltener Würfe. Die Wildcats-Torfrauen Marijana Ilic und Ela Szott kamen zusammen nur auf 22 Prozent – ein deutlicher Unterschied, der den Spielverlauf prägte. Zur Pause lag Halle bereits mit 9:21 zurück – eine Halbzeit, die alle Defizite schonungslos offenlegte: zu wenig Wucht im Rückraum, zu statisches Angriffsspiel und eine löchrige Abwehr, die zu oft einen Schritt zu spät kam.
Blomberg bleibt gnadenlos
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Blomberg spielte weiter konzentriert und nutzte jede Lücke. Ona Vegue i Pena (8 Treffer, davon 5 Siebenmeter) und Diana Dögg Magnusdottir (4 Tore) führten die Gastgeberinnen an, während Halle kaum noch Zugriff fand. Selbst in Überzahl fehlte es an Durchschlagskraft und Ideen. Zwar stemmten sich Lynn Molenaar (6 Tore), Cara Reuthal (3) und Emma Hertha (3) gegen die drohende Klatsche, doch die individuellen Bemühungen verpufften.
Ernüchternde Standortbestimmung vor der WM-Pause
Vor der langen WM-Pause offenbart die klare Niederlage die aktuelle Situation der Wildcats deutlich: Der Mannschaft fehlt es an Stabilität, Selbstvertrauen und Erstliga-Routine. Viele der erhofften Neuzugänge konnten bislang nur bedingt die erhoffte Verstärkung bringen. Für Trainerin Ines Seidler und ihr Team gilt es nun, in der spielfreien Zeit die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Statistik-Überblick und Links zum Spiel:
- Ergebnis: HSG Blomberg-Lippe – SV UNION Halle-Neustadt 35:17 (21:9)
- Beste Torschützinnen Halle: Lynn Molenaar (6), Cara Reuthal (3), Emma Hertha (3)
- Beste Torschützin Blomberg: Ona Vegue i Pena (8/5)
- Siebenmeter: Blomberg 7/8 – Halle 1/4
- Zeitstrafen: Halle 2 (Cara Reuthal 2×) – Blomberg 3
- Zuschauer: 455
- Schiedsrichter: Marvin Völkening / Jonas Zollitsch
- Re-Live vom Spiel: Link zu Sporteurope









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