BI „Halles grüner Norden“ schreibt erneut an OB Vogt wegen Prüfung eines Gewerbegebiets in Tornau und fordert konsequente Transparenz, regelmäßige Information und die verbindliche Einbindung
Die Bürgerinitiative Halles Grüner Norden hat sich mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt gewandt. Anlass ist der jüngste Beschluss des Stadtrats vom vergangenen Mittwoch, mit dem ein früherer Beschluss aus dem Jahr 2019 aufgehoben wurde. Damals war festgelegt worden, dass bestimmte Flächen im Norden der Stadt nicht für die Ansiedlung eines neuen Gewerbegebietes geprüft werden sollen. Auf Wunsch des Oberbürgermeisters stimmte nun jedoch eine Mehrheit des Stadtrats dafür, die Prüfung dieser Flächen erneut aufzunehmen. Diese Kehrtwende sorgt im Stadtteil für Verunsicherung, die sich nun auch im offenen Brief der Initiative niederschlägt.
Forderung nach Transparenz und klaren Kriterien
Iris Bereuther für die Initiative schreibt, dass die Aufhebung des Beschlusses von 2019 viele Menschen beunruhigt habe und zahlreiche Fragen zur weiteren Vorgehensweise offenlasse. Sie fordert daher umfassende Transparenz bei der Auswahl der Flächen, die für die Untersuchung vorgesehen sind, und erwartet eine unabhängige und wissenschaftlich fundierte Bewertung aller infrage kommenden Areale. Besonders wichtig seien aus Sicht der Bürgerinitiative die ökologische Bedeutung des Gebietes, die Qualität der Böden und die Tatsache, dass viele Flächen seit langem biologisch bewirtschaftet würden. Dies seien Faktoren, die im Prüfprozess nicht nur erwähnt, sondern tatsächlich berücksichtigt werden müssten.
Mehr Information und echte Beteiligung verlangt
Die Gruppe kritisiert zudem, dass bisher nicht ausreichend und nicht zeitnah über den Stand des Verfahrens informiert worden sei. Eine kontinuierliche und verständliche Kommunikation mit der Öffentlichkeit sei dringend notwendig, um Vertrauen zu schaffen und die Menschen im Norden Halles nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen. Darüber hinaus fordert die Initiative eine echte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Vertreterinnen und Vertreter von Halles Grüner Norden sowie unabhängige Fachleute sollten aktiv in die weiteren Schritte eingebunden werden, statt lediglich nachträglich informiert zu werden. Eine solch weitreichende Entscheidung müsse, so die Forderung, gemeinsam mit der Bevölkerung getragen werden.
Appell an den Oberbürgermeister
Im offenen Brief heißt es weiter, dass die mögliche Erschließung neuer Gewerbegebiete einen erheblichen Eingriff in Landschaftsbild, Klima und Lebensqualität darstelle. Der Oberbürgermeister trage daher besondere Verantwortung, diesen Prozess so offen, transparent und partizipativ wie möglich zu gestalten. Die Initiative betont ihre Bereitschaft zu einem konstruktiven Dialog und zeigt sich offen für gemeinsame Gespräche über die Zukunft des Stadtteils. Zugleich erwartet sie, dass die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger auch nach dem aktuellen Beschluss des Stadtrats ernst genommen und in die weitere Entwicklung einbezogen werden.











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