Stadt stellt ihre Pläne für Erhaltungssatzung Gesundbrunnen online – CDU und SPD begrüßten Überarbeitung
Vor wenigen Tagen fand eine Informationsveranstaltung der Stadt Halle (Saale) zur überarbeiteten Erhaltungssatzung Nr. 55 für den Gesundbrunnen statt, bei der die Stadtverwaltung die geplanten Anpassungen vorgestellt und zentrale Themen wie Gestaltungsspielräume, den Umgang mit Wärmepumpen und Solaranlagen sowie neue Lösungen für Stellplätze und Multifunktionsflächen ausführlich erläutert hat. Eine Bürgerinitiative hatte rund 2.000 Unterschriften mit einer Petition gesammelt.
Ab sofort stellt die Stadt im Internet diese Präsentation des aktuellen Arbeitsstands der Überprüfung zur Verfügung. Mit der seit 2004 geltenden Erhaltungssatzung für die Gartenstadt Gesundbrunnen soll die prägende, besondere städtebauliche Siedlungsstruktur und das Erscheinungsbild der in den 1920er und 30er Jahren im Rahmen des gemeinnützigen Wohnungsbaus entstandenen Wohnsiedlung bewahrt werden. Durch veränderte und neue Anforderungen für das Leben und Wohnen in der Gartenstadt haben sich nunmehr vielfältige Fragestellungen für die künftige Siedlungsentwicklung ergeben. Mit der Überprüfung der Satzung unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger setzt die Stadt einen Stadtratsbeschluss aus dem Mai 2024 um. Der aktuelle Arbeitsstand kann hier eingesehen werden
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), erklärte: „Diese Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig ein offener Austausch zwischen Stadtverwaltung, Stadtrat und Anwohner:innen ist. Eine Erhaltungssatzung kann nur funktionieren, wenn sie die bauliche Grundstruktur schützt und gleichzeitig praktikable Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit bietet. Dazu gehört für uns, die ökologische Transformation realistisch mitzudenken, etwa beim Einbau von Wärmepumpen, Photovoltaik oder zeitgemäßen Abstelllösungen. Entscheidend ist, dass am Ende ein Kompromiss steht, der Sicherheit, Nachhaltigkeit und die Lebensqualität im Viertel stärkt. Wir erwarten, dass die Verwaltung zeitnah einen tragfähigen Vorschlag vorlegt, der als Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Anforderungen im Viertel fungieren kann.“
„Der Gesundbrunnen ist ein gewachsenes Gartenstadtgebiet mit hoher Wohnqualität. Eine Erhaltungssatzung ist deshalb richtig und wichtig, aber sie darf die Weiterentwicklung des Quartiers nicht ausbremsen. Moderne Technologien wie Wärmepumpen, PV-Anlagen, Wallboxen oder Einhausungen für Fahrräder gehören heute selbstverständlich zu einem Wohngebiet. Wir begrüßen die vorgesehene Möglichkeit, Multifunktionsflächen einzurichten, die je nach Bedarf als Grün-, Abstell- oder Stellfläche genutzt werden können. Wenn wir es schaffen, Parkplatzprobleme zu lösen und Flächen für Fuß- und Radverkehr zu öffnen, kann der Gesundbrunnen sogar an Wohnqualität gewinnen. Jetzt braucht es eine Beschlussvorlage, die einen fairen Interessenausgleich ermöglicht“, so Torsten Schiedung, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, abschließend.
Die CDU-Stadtratsfraktion Halle (Saale) und Stadtrat Daniel Petzold von der Bügrerinitiative „BI Gesundbrunnen“ begrüßen, dass nach jahrelangen Diskussionen um die Erhaltungssatzung im Wohngebiet Gesundbrunnen nun ein tragfähiger Kompromiss in Aussicht steht. „Wir freuen uns, dass nach langer Zeit endlich ein fairer Kompromiss absehbar ist. Die Sorgen der Menschen wurden lange nicht ernst genug genommen. Die Satzung darf nicht dazu führen, dass notwendige Modernisierungen wie Solaranlagen, Elektromobilität oder eine praktikable Stellplatzsituation unmöglich gemacht werden. Jetzt bewegen sich Stadt und Anwohnerschaft endlich aufeinander zu.“, sagt Daniel Petzold, CDU-Stadtrat und Mitglied der Bürgerinitiative
Die Gartenstadt Gesundbrunnen rund um den Pestalozzipark ist geprägt durch viel Grün, kleine Wohnhäuser und eine charakteristische Siedlungsstruktur. Genau diese Identität soll erhalten bleiben – ohne das Viertel künstlich von zeitgemäßer Entwicklung abzuschneiden. Insbesondere der zuletzt erfolgte Druck auf Eigentümer, beispielsweise Vorräume vor den Häusern zurückzubauen, hatte für große Verunsicherung gesorgt.











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