Flüchtlinge in Halle: Stadt legt Quartalsbericht vor

Der Ausländeranteil in der Stadt Halle (Saale) ist durch den Zuzug von Flüchtlingen auf aktuell 7,5 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Übersicht der Stadtverwaltung hervor. Der Stadtrat hatte einen Quartalsbericht eingefordert. Demnach lebten zum Ende des ersten Quartals 238.100 Menschen in der Stadt, darunter 17.800 Personen ohne deutschen Pass. Zum Jahresende 2014 lag der Ausländeranteil noch bei 5,2%.
Unter den Asylbewerbern kommen mit 451 Personen die meisten aus Syrien, die zweitgrößte Gruppe stammt aus Afghanistan, gefolgt von den Somaliern. Dagegen ist laut Stadtverwaltung die Gruppe der Zuwanderer aus dem Irak im Vergleich zu Kommunen vor allem in westdeutschen Bundesländern verschwindend gering. Allerdings leben in Halle auch 1.000 Personen, die noch keinen Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellen konnten, weshalb der Stadt keinerlei Informationen zur Nationalität vorliegen. 16 Personen wurden im ersten Quartal ausgewiesen, zwölf weitere gingen freiwillig in ihre Heimatländer. Die Abschiebungen erfolgen überwiegend in die Westbalkanstaaten, so die Stadt, insbesondere nach Albanien, Kosovo und Mazedonien.
Für die Unterbringung der Flüchtlinge hat die Stadt 1.238 Wohnungen angemietet, dort ist Platz für 2.198 Personen. Die meisten der Wohnungen befinden sich in der Silberhöhe, gefolgt von Neustadt, Heide-Nord, der südlichen Innenstadt und der Altstadt. „Die Verteilung der Geflüchteten auf die einzelnen Stadtteile richtet sich in erster Linie nach dem zur Verfügung stehenden Wohnungskontingent der kommunalen Wohnungsunternehmen HWG und GWG, letztere allein im Stadtteil Neustadt, und den vorliegenden Wohnungsangeboten anderer Vermieter“, heißt es in einem Bericht der Stadtverwaltung. In den Gemeinschaftsunterkünften gibt es aktuell 1.800 Plätze. Ihre Zahl soll um 500 reduziert werden. Aktuell gibt es die meisten Plätze in Gemeinschaftsunterkünften in Neustadt (746) und im Süden (532).
129 sogenannte unbegleitete minderjährige Ausländer leben in der Stadt, nur drei von ihnen sind weiblich. Gerade einmal 6 der Kinder sind 9 bis 12 Jahre. Zur Altersgruppe der 13 bis 14 Jährigen gehören laut Stadt 9 Kinder und 43 Jugendliche liegen in der Alterskategorie der 15 bis 16 Jährigen. Der überwiegende Anteil der Minderjährigen ist mit 65 Personen 17 bis 18 Jahre alt. 6 weitere Personen sind im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Ein Großteil der Personengruppe kommt aus Afghanistan (63 Personen) und Syrien (57 Personen). Insgesamt besuchen 1.053 ausländische Kinder und Jugendliche hallesche Schulen, die eine Förderung erhalten. 347 besuchen Sprachklassen, 356 sind in Sprachgruppen und 350 erhalten einen integrativen Unterricht.
„Der Zugang der Geflüchteten zum Arbeitsmarkt gilt als wichtiger Integrationsschritt“, heißt es im Bericht der Verwaltung. Im Jobcenter waren im Monat März 2016 rund 1.750 erwerbsfähige Geflüchtete registriert. Im Vergleich zum Februar ist die Gesamtzahl der Geflüchteten im Leistungsbezug des Jobcenters um ca. 90 % gestiegen.
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