Ausländer in Sachsen-Anhalt: immer weniger Vietnamesen, deutlich mehr Syrer und Iraner
In Sachsen-Anhalt leben zwar immer mehr Ausländer. Doch bei den Herkunftsländern gibt es eine deutliche Verschiebung, teilte das Statistische Landesamt mit. Demnach haben im vergangenen Jahr im Land rund 116.700 Ausländer gelebt, das sind 146 % mehr als noch im Jahr 1998.
Die größte Gruppe unter ihnen machen inzwischen die Syrer mit 23.400 Personen aus, im Jahr 1998 waren es erst 700. Dagegen hat sich die Gruppe der Vietnamesen in Sachsen-Anhalt um ein Drittel reduziert, von 5.900 auf 3.900 Personen. Deutliche Zuwächse gab es zudem bei Menschen aus Afghanistan rund 100 auf 5 900 Personen, beim Iran (von rund 100 auf 2 000), bei Eritrea (von deutlich unter 100 auf 1 700) sowie Somalia (ebenfalls von deutlich unter 100 auf 1 200).
Die restlichen sehr stark gewachsenen Gruppen bestanden 1998 nur aus einzelnen Personen und waren auch 2019 vergleichsweise klein. Weniger starken Zuwachs erfuhr mit ca. 360 % die Gruppe der Inderinnen und Inder. Dennoch gehörten Menschen mit indischer Herkunft zu den 10 wichtigsten Herkunftsländern. 1998 gab es in Sachsen-Anhalt rund 700 Inderinnen und Inder. 2019 waren es bereits rund 3 400 Personen. Damit waren für die ausländische Bevölkerung in Sachsen-Anhalt asiatische sowie afrikanische Regionen südlich der Sahara zu wichtigen Herkunftsgebieten geworden.
2019 war auch weiterhin der osteuropäische Raum wichtiges Quellgebiet für in Sachsen-Anhalt lebende Ausländergruppen. So waren wie auch im Vorjahr die 11 200 Polinnen und Polen die zweitgrößte Ausländergruppe im Bundesland. Die drittgrößte Gruppe stellten die 8 200 Rumäninnen und Rumänen. Unter den 10 wichtigsten Herkunftsstaaten folgten auf Platz 5 Russland mit 4 200 Staatsangehörigen, Platz 7 Bulgarien mit 3 800 Staatsangehörigen sowie auf Platz 10 die Ukraine mit 3 000 Staatsangehörigen. All diese Staaten befanden sich auch 1998 schon unter den 10 wichtigsten Herkunftsgebieten.
Andere Herkunftsländer verloren zwischen 1998 und 2019 an Bedeutung. Neben dem Rückgang der Vietnamesinnen und Vietnamesen, war bei den Irakerinnen und Irakern ein deutlicher Rückgang von rund 3 100 auf 1 700 Personen zu beobachten (-44 %). Auch die Anzahl der Kasachinnen und Kasachen – der 1998 noch zwölftgrößten Ausländergruppe in Sachsen-Anhalt – war von 1 100 auf 700 zurückgegangen (-33 %). Aufgrund der Neukonstituierung der Herkunftsstaaten und damit einhergehenden Staatsbürgerschaftswechseln sanken die Gruppen der Personen mit jugoslawischer und sowjetischer Staatsbürgerschaft um jeweils 93 bzw. 92 %. So gab es 1998 noch rund 4 700 Personen aus Jugoslawien und der Sowjetunion, 2019 waren es nur noch ca. 300.











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