Abellio einigt sich mit GDL: Lokführer bekommen mehr Lohn und müssen weniger arbeiten
Vertreter von Abellio und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten von Abellio in Deutschland geeinigt. Die Tarifpartner erzielten in der dritten Verhandlungsrunde in Berlin ein Tarifergebnis, das signifikante Entgeltsteigerungen in der Gehaltstabelle vorsieht und eine sukzessive Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden/Woche bei vollem Lohnausgleich bis 1.1.2028 beinhaltet.
„Der Tarifabschluss würdigt das tägliche Engagement aller Kolleginnen und Kollegen von Abellio in Deutschland. Abellio honoriert insbesondere den Einsatz aller Mitarbeitenden im Schichtdienst und leistet seinen Beitrag als Arbeitgeber zur weiteren Steigerung der Attraktivität eines zukunftsorientierten, nachhaltigen Schienenpersonennahverkehrs mit motivierten Mitarbeitenden“, sagt Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio in Deutschland.
Alle nach Tarif bezahlten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten eine Erhöhung des monatlichen Grundgehalts um insgesamt 420 Euro und eine Anhebung von diversen Zulagen um bis zu zehn Prozent. Die Erhöhung der Entgelte erfolgt in zwei Schritten (um 240 Euro zum 1.5.2024 und 180 Euro zum 1.2.2025). Die Arbeitgeberbeiträge zur betrieblichen Altersversorgung werden ebenfalls in zwei Stufen auf insgesamt 2,4 Prozent der Bemessungsgrundlage angehoben. Zudem wurden höhere Vergütungen für Auszubildende vereinbart.
Für MitarbeiterInnen im Schichtdienst wird die Wochenarbeitszeit schrittweise von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich abgesenkt. Die Reduzierung der Arbeitszeit erfolgt in vier Stufen bis 1.1.2028. Mit Blick auf die gewünschte Flexibilität der Beschäftigten werden Mitarbeitende im Schichtdienst künftig ihre Wochenarbeitszeit in einem Korridor von 35 bis 40 Stunden frei wählen können. Dazu wird auch das Wahlmodell zur Nutzung von 6 zusätzlichen Urlaubstagen pro Jahr weiter gestärkt.
Darüber hinaus ist eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 EUR pro Mitarbeitendem vereinbart worden. Bereits zu Beginn der aktuellen Tarifrunde im Oktober 2023 hatten sich Abellio und GDL auf die Zahlung einer Inflationsausgleichprämie in Höhe von 1.500 Euro geeinigt. Die im Herbst 2023 geleistete Zahlung wird nun noch einmal aufgestockt. Teilzeitmitarbeitende und Auszubildende erhalten die Inflationsausgleichprämie anteilig.
„Das geschnürte Gesamtpaket mit den signifikanten Erhöhungen von Gehalt und Zulagen sowie der Absenkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich hat für Abellio eine massive Steigerung der Personalkosten zur Folge. Mit dem erzielten Ergebnis geht Abellio an die Schmerzgrenze der finanziellen Belastungen. Mit Blick auf die Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen bin ich dankbar, dass der Tarifabschluss ausschließlich am Verhandlungstisch, d.h. ohne Streiktage, erzielt wurde“, betont Rolf Schafferath.
Die neu geschlossenen Tarifverträge von GDL und Abellio in Deutschland (gültig für die Tochtergesellschaften Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH und die WestfalenBahn GmbH) haben in Bezug auf die Entgeltregelungen eine Laufzeit von 24 Monaten bis 31.10.2025. In Bezug auf alle weiteren Tarifbestimmungen, insbesondere Arbeitszeitkomponenten, gelten die getroffenen Vereinbarungen bis 31.12.2027.
Wahnsinn,die spinnen die Römer. Bin ich froh, dass ich nicht auf öffentliche Vekehrsmittel angewiesen bin.
Neid auf eine erfolgreiche Gewerkschaft?
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Derartig lange Tarifverträge empfinde ich als unseriös, denn wer kann schon sagen, was 2027 in Sachsen-Anhalt so los ist.
Dazu kommt, dass Abellio 2024 das Zugdieselnetz in Mitteldeutschland nicht mehr betreiben wird. Da stellt sich mir schon die Frage, für wen hier eigentlich sogenannte Tarifverträge geschlossen werden.
„Für MitarbeiterInnen im Schichtdienst wird die Wochenarbeitszeit schrittweise von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich abgesenkt.“
Bei vollem Lohnausgleich ist die Reduzierung der Wochenarbeitszeit einfach nur Diebstahl.
Für das DISA-Netz muss wahrscheinlich der Neubetreiber die AN von Abellio zu vergleichbaren Bedingungen übernehmen.
Und das E-Netz wird bis etwa 2030 betrieben,
Eine Stunde weniger arbeiten und kein Lohnabzug (ist der Lohnausgleich) sind gleich mal reichlich 2,5% Lohnerhöhung pro Stunde.
Holländische Staatsbahn hat es wohl dicke.
Sie haben es ohne Streik hinbekommen, wie auch andere Bahnunternehmen. Und ein Streik schlägt groß in die Tasche.
Da gerät die Deutsche Bahn langsam in Zugzwang. Das aktuelle Angebot der DB führt da sicher bald zum Streikaufruf durch die GDL.
Die DB bewegt sich inzwischen auch, was die Absenkung der Arbeitszeit betrifft.
Für die Rentner ist der Zug schon abgefahren .