ADFC Halle verdoppelt Mitgliederzahlen in fünf Jahren und kritisiert Stadtverwaltung, weil ein Stadtratsbeschluss zu finanziellen Mitteln für den Radverkehr ignoriert wird

Der ADFC Halle verzeichnet kräftige Zuwächse. Die Zahl der Mitglieder liegt jetzt nach Angaben des Fahrradclubs bei 597. Er sieht darin ein gestärktes Mandat, die Interessen der Radfahrenden in Halle und im Saalekreis zu vertreten, und zieht eine aktuelle Bilanz.
„Dieses Wachstum spiegelt die gestiegene Bedeutung des Radverkehrs in der Mobilität wider“, sagt Volker Preibisch vom halleschen ADFC. Der Radverkehrsanteil wurde in Halle (Saale) zwischen 2013 und 2023 von 12,7 auf 17,7 Prozent gesteigert, wie die Verkehrserhebung „Mobilität in Städten (SrV)“ 2023 ergab.
Diese positive Entwicklung sei jedoch nicht wegen, sondern klar trotz der Verkehrspolitik von Stadt, Gemeinden, Saalekreis und Landespolitik zu verzeichnen. Zwar gebe es wichtige Verbesserungen, in Halle vor allem im Zuge von grundhaften Baumaßnahmen in der Merseburger Straße, im Böllberger Weg, am Südstadtring, am Riveufer und auf der Elisabethbrücke. Dazwischen bleiben aber noch große Lücken im Netz, wie z. B. an der Glauchaer Straße, an der Magdeburger Chaussee oder von Nietleben nach Dölau. Auch die Unfallzahlen konnten nicht gesenkt werden.
Für den Saalekreis ist positiv anzuführen, dass (auch aufgrund des ADFC-Engagements) nun doch ein Ersatz für die Saalequerung an der Eisenbahnbrücke Schkopau geplant wird und erstmals 500.000 Euro für die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes in den Haushalt eingestellt wurden. In Halle wurden die Mittel zur Umsetzung des vom Stadtrat im Mai 2024 beschlossenen Ganzheitlichen Verkehrskonzeptes hingegen wieder gestrichen. „Besonders ärgerlich bleibt dabei, dass vergleichsweise schnell und kostengünstig umsetzbare Maßnahmen, mit denen sich die Verkehrssicherheit kurz- und mittelfristig stark verbessern ließe, unterbleiben“, so Preibisch weiter.
Seit 2018 ignoriere die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) einen Beschluss ihres Stadtrates, 15 Prozent der Haushaltsmittel für den Unterhalt von Verkehrsanlagen für bestehende Radwege zu verwenden. Im Jahr 2024 waren keine Sanierungen zu sehen.
Besonderes Potenzial zur Reduzierung von Unfällen und ihrer Schwere sieht der ADFC auch in der Anordnung von Tempo 30 auf Mischverkehrsflächen. In der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle wurde dies 2023 nach langjährigem Engagement des ADFC umgesetzt. Die Resonanz ist überwiegend positiv, viele Radfahrende haben dem ADFC rückgemeldet, dass sie die jetzige Situation als sehr viel sicherer empfinden.
Im Juli 2024 hat der Bund den Kommunen das Recht eingeräumt, nach eigenem Ermessen Tempo 30 anzuordnen. Der ADFC fordert die Verwaltungen auf, diese neuen Spielräume zu nutzen und auf allen Straßen, die im Mischverkehr ohne separierte Radwege befahren werden müssen, konsequent Tempo 30 anzuordnen. Beginnen sollte die Stadt Halle in den Straßen, in denen gleichzeitig Straßenbahnschienen befahren werden müssen, wie z. B. in der Großen Steinstraße, der Mansfelder Straße, dem Mühlweg, der Großen Brunnenstraße und der Richard-Wagner-Straße. An letzterer zeigt sich deutlich die unerklärliche Verzögerung in der Umsetzung von Beschlüssen: Seit drei Jahren ist Tempo 30 in der Richard-Wagner-Straße angeordnet – die Schilder stehen immer noch nicht!
Der ADFC hat im vergangenen Jahre seine interne Organisation stark verbessert und wird sich in Zukunft weiter bemühen, noch mehr Radfahrende auch als aktive Mitglieder zu gewinnen – denn es gibt noch sehr viel zu tun. Je mehr Aktive, desto mehr lässt sich erreichen. Der Radverkehr in Halle braucht dazu eine starke Interessensvertretung, den ADFC.
Das Fahrrad ist die Zukunft und nicht der Verbrenner.
Ich würde auf Pferde und Esel setzen. Die kann m,an auch mit 95 noch besteigen…
Ui, dann haben sich zB China und Vietnam zurückentwickelt…
Urlaub in Nordschweden…..viel Spaß mit dem Fahrrad….
Die ganze Welt ist Nordschweden!
Mit was fährst du in Urlaub? Mit dem Fahrrad?
Du musst es ja wissen.
597 Leute wollen also das Verkehrskonzept für 240.000 Menschen bestimmen. Das sind ja lupenreine Demokraten.
Wenig überraschend tritt der ADFC für die Interessen der Radfahrenden und vor allem für deren Verkehrssicherheit ein. Hierzu betreibt der ADFC – wie jeder andere politische Akteur auch – Öffentlichkeitsarbeit, indem er , wie im vorliegenden Fall, Einschätzungen zur Verkehrssituation in Halle aus Sicht von Radfahrenden abgibt und darüber hinaus u.a. auf die Umsetzung bereits getroffener Beschlüsse der Stadtverwaltung drängt. Soweit, so banal, und schlichtweg Ausdruck einer vitalen Zivilgesellschaft.
Ihre Suggestion, eine kleine Minderheit würde die Mehrheit der Stadtbevölkerung dominieren, hat mit der Realität – auch wenig überraschend – nichts zu tun. Denn bekanntermaßen trifft der ADFC rechtlich bindenden Beschlüsse bzgl. des Verkehrskonzeptes der Stadt Halle (hätte er diese Möglichkeit, bräuchte es ja gerade keine öffentlichkeitswirksamen Interventionen wie die oben aufgeführten). Beschlüsse für die Stadt trifft bekanntermaßen der Stadtrat (so natürlich auch im Bereich Mobilität: https://halle.de/leben-in-halle/stadtentwicklung/verkehrsplanung/stadtmobilitaetsplan-2030).
Beteiligen Sie sich doch auch einfach und bringen Sie sich ein. Unter anderem hier: https://mitmachen-in-halle.de/
Artikel nicht gelesen! 18% der Wege werden in Halle mit dem Fahrrad zurückgelegt. Wir sprechen also von mehr als 40.000 Menschen, die auf das Fahrrad zurückgreifen. Es geht dem ADFC übrigens nicht darum, zu bestimmen wer sich wie fortzubewegen hat, sondern die Bedingungen des Radverkehrs zu verbessern. Oder würdest du das Gleiche über den ADAC behaupten?
Die Einwohnerzahl von Halle liegt bei ca. 240000 und die des Saalekreises bei 190000. Der ADFC vertritt also nicht mal 0,0014% der Bevölkerung. Entweder kann der Schreiberling nicht mal die Grundlagen der Mathematik oder leidet an völliger Selbstüberschätzung und Größenwahn.
Um politische Beteiligungsrechte wahrnehmen zu dürfen, muss man ihrer Ansicht nach also erst ein bestimmtes Quorum erfüllen? Und bestimmen Sie dann im Zweifelsfall die Höhe, oder wie?
Falsch: 0,14% der Bevölkerung sind Mitglied im ADFC aber er vertritt ca. 40% der Bevölkerung (Anteil an regelmäßigen Radfahren gemäß Fahrrad-Monitor Deutschland).
Da Sie offenkundig Probleme mit der Prozentrechnung und der deutschen Sprache haben, hoffe ich Sie arbeiten nicht wirklich als Lehrer.
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Setzen!
Der ADFC vertritt 18% der halleschen Bevölkerung und zwar all die, die ihre Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Das ist, als würdest du behaupten, die AfD verträte 0,06% der Bevölkerung gemessen ihrer Mitgliederzahl, nicht die 20%, die sie gewählt haben.
Der Geldhahn wird langsam zugedreht.Ihr habt euren Spass gehabt. Spielt Lotto oder Black Jack.
Der ADFC finanziert sich zum allergrößten Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Da wird nix zugedreht, sondern eher aufgedreht, wenn mehr Menschen Mitglied werden. 🤦♀️
Das wird unter dem promovierten Verkehrsplaner Alexander Vogt wahrscheinlich nicht besser, wenn man sich sein Wahlkampfgeplänkel ansieht und betrachtet, von wem er mehrheitlich gewählt wurde. Es werden raue sieben Jahre.
Dass so wenig für menschengerechten Verkehr – also Fussgänger,- Rad und ÖPNV getan wird, ist ein Skandal. Z.B. in der Bernburger Straße oder Geiststraße: Dort fahren Fahrradfahrer zwischen Schlaglöchern, zwischen den Schienen, und werden trotz Überholverbot von Autofahrern mit lebensgefährlichen Überholmanövern überholt. In der Bernburger Str. musste zwar für Fahrradfahrer*innen die Fußwegpflicht richtigerweise aufgehoben werden, trotzdem wurden auf dem Fußweg immer noch Symbole aufgebracht, die die Regel – Fußweg=Fußgänger nicht eindeutig darstellt. Statt einen wenigstens halbwegs ordentlichen Radweg auf der Straße zu kennzeichnen, ist die ganze Straße (wie fast überall) mit Autos zugeparkt. Es ist beschämend, wenn der Stadt ihre Bürger (Fußgänger und Radffahrer bringen das Geld in die Geschäfte, Kneipen und kulturellen Einrichtungen, um nur drei Beispiele zu nennen) so wenig wert sind. Der Vergleich der Kosten zwischen Rad – und Autoverkehr könnte haarsträubender nicht sein.
Hier scheinen wieder die üblichen Auto-Fanatiker mit ihren Kommentaren aktiv zu sein. Ganz nach dem Motto: Ich bastele mir meine eigene Wahrheit – eben so, wie es mir gefällt. Sie waren wohl sicher lange nicht auf Halles Straßen unterwegs. Und wenn, dann nur mit Blick durch Glasscheibe. So lebt man aber an der Realität vorbei und merkt gar nicht, dass man selber die Gefahr ist.
nö, du willst einfach nur spalten und hetzen
Bekommt man einfach keine vernünftige Mischung von Auto , Rad und ÖPNV hin.
Statt Austausch nur noch Hass weil man eine andere Meinung hat. Setzt Euch zusammen und Sicht das beste Konzept.
Aber….. Liebe Radler…. die 30 gelten, in der LuWu, auch für euch. Nicht mit 40 oder 50 den Berg runter rollern!
Ach wärst du doch schon mal selber Fahrrad gefahren, um zu merken, was für einen Unsinn du erzählst.
Das ist kein Unsinn, denn es gibt genug Radfahrer die bei ROT über Ampeln fahren und Fußweg benutzen weil ja die Straßen so schlecht sind. Und bevor sich irgendwer aufregt, es gibt auch genug Fußgänger und Autofahrer die bei ROT einfach über die Ampel gehen bzw. fahren.
Der ADFC sollte vielleicht mal Schulungen anbieten und außerdem, wenn alle im Straßenverkehr mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden, dass wäre schon mal ein großer Erfolg.
Dann zahlt Steuern für eure Radwege, dann dürft ihr euch auch beschweren! Ihr fahrt doch eh wie es euch passt und missachtet die StVO! Wird Zeit das Radfahrer auch eine Art Fahrschule machen müssen, immerhin nehmen sie aktiv am Straßenverkehr teil! Dazu noch Kennzeichepflicht und Versicherungspflicht fürs Fahrrad, wie bei escooter! Bringt Geld für Radwege und vielleicht würden mehr Radler dann korrekter fahren
Ich denke, man sollte die positiven Gesundheitseffekte des Radsports direkt mit einbeziehen, sowie die wartungsärmere und günstigere Radinfrastruktur (da fährt kein 20t-LKW und verbiegt Brücken, fährt Ampeln um oder Schlaglöcher auf unbefestigtem Grund). Man wird dann zu dem Ergebnis kommen, dass der gesündere Lebensstil, die damit geringeren Belastungen von Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung und die Steuern die fehlenden KfZ-Steuern sehr leicht wett machen. Wenn sich PKW-Besitzer einbilden, dass die Steuern für die Instandhaltung von Straßen und Brücken ausreichen, sollten sie mal die Zahlen ansehen:
Einnahmen 2023 aus KfZ-Steuer: 9,5 Milliarden. Ausgaben: 12,68 Milliarden nur für die Bundesfernstraßen. Ohne Landstraßen, Kreisstraßen, Parkplätze u.s.w.
Natürlich gibt es weitere Einnahmen aus Kraftstoffabgaben, aber deren Einsatz sorgt ja auch für lokale Verschmutzungen.
So gesehen, sollte der Parkraum auf öffentlichem Grund den nutzenden Verkehrsteilnehmenden auch stets angemessen in Rechnung gestellt werden.
Tom versucht, die Dinge einfach umzudrehen. Jeder Satz ist hier sofort mit Fakten widerlegbar. So ist das, wenn man sich aus Ideologie und Hass auf etwas versteift.
Ich fordere ein Auto-Zulassungsmanagement. Meine Großmutter wurde unverschuldet bereits zwei mal von Autofahrenden schwer verletzt. Einmal gedoort, einmal beim Linksabbiegen „übersehen“.
Warum fordere ich eine Auto-Beschränkung? Ich möchte die Analogie zum Zuwanderungsmanagement bringen. Während Verwandte bereits durch Autos zu Schaden kamen, waren es durch Zuwanderer noch keine. Es wäre also irrational die unwichtigen Probleme zuerst anzugehen.
Auto-Zulassungsmanagement jetzt!