Auch Hauptausschuss mehrheitlich für städtisches Forstamt

Auch der Hauptausschuss der Stadt Halle (Saale) hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, ein städtisches Forstamt einzurichten. Linke, Grüne, MitBürger und Hauptsache Halle haben den Antrag gemeinsam gestellt. Ein CDU-Antrag wurde dagegen abgelehnt. Die Christdemokraten wollen noch einmal von der Stadtverwaltung (auch in finanzieller Hinsicht) prüfen lassen, ob ein eigenes Forstamt zweckmäßiger ist oder dem Landesforst in Naumburg mehr Geld zu geben.
“Wir müssen den Zustand unserer Wälder verbessern”, sagte Andreas Scholtyssek (CDU). Er habe aber Zweifel, ob das angestrebte stadteigene Forstamt zweckmäßig sei. Stattdessen sei es vielleicht besser, bestehende Strukturen auszubauen, in dem mehr Geld in die Hand genommen wird. Die Stadt solle mehr Forstarbeiter einstellen statt einem eigenen Förster. Der kommt bisher aus dem Forstamt Naumburg und betreut Halle mit. Ein eigenes Forst bedeutet ja am Ende nicht, dass auch das Ergebnis besser werde.
“Wenn wir immer wieder prüfen und prüfen passiert nichts”, warb Dörte Jacobi (Die PARTEI) um Zustimmung zur Einrichtung des Forstamts. Aktive Maßnahmen seien mit Blick auf den Zustand des Waldes nötig. Aufgabe eines Förster sei auch die Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung aufzuklären. Ein Defizit in der Verwaltung bisher sei auch, dass über Maßnahmen nicht aktiv informiert wird. Wichtig sei es, die Menschen mitzunehmen, um Unmut und Stress zu vermeiden.
“Wir sollten uns jetzt aufmachen zur Erarbeitung eines Leitbilds und sollten nicht noch einmal einen Schritt zurückgehen”, äußerte sich auch Grünen-Stadträtin Melanie Ranft gegen den CDU-Antrag. “Geprüft wurde es schon hinlänglich und es muss jetzt der Schritt voran gemacht werden”, sagte Andreas Wels (Hauptsache Halle). “Es muss behandelt werden.” Beispielhaft hob er die Dölauer Heide hervor. “Das ist ein desolater Zustand. Das ist einfach katastrophal, wie es da aussieht.” So hätten die Naturlehrpfade eigentlich eine pädagogische Aufgabe. Doch heutzutage müsse man sich angesichts des Zustands Sorgen machen, sich eine Sprungelenksverletzung zuzuziehen.
Er bestreite nicht, dass die Situation nicht zufriedenstellend ist, sagte Carsten Heym (AfD). Doch die Frage sei, ob die geplante Struktur die einzige und auch kostengünstigste Variante ist. Die Diskussion zu Aufwand und Nutzen sei nicht abschließend geführt worden.
Umweltdezernent René Rebenstorf sagte, sein Ziel sei es, möglichst wenig Verwaltungsaufwand zu produzieren, sondern eher in den praktischen Teil zu investieren. Forstarbeiter für Draußen seien nötig, stimmte Rebenstorf dem Grundanliegen zu. Auch eine Diskussion, für mehr Geld mehr Leistung bei Landeszentrum Wald einzukaufen, sei möglich. “Aber Ziel muss sein, dass man draußen vor Ort was sieht.”
Wie lange wollt ihr denn noch reden? Lahm
Was soll noch alles finanziert werden, Forstamt, Beigeordneter?
Gibt es eine geheime Kasse?
Dass die städtischen Wälder verlottert sind und weit außerhalb dessen, was man von vernünftiger Waldbewirtschaftung erwartet, steht ja außer Frage.
Nur – was ist denn mit einem neuen „Amt“ gewonnen?
Nichts. Dort sitzen sich dann 20 Bürokraten den A… breit und kassieren Geld. Dem Wald ist damit nicht geholfen.
In Halle gibt es auch ein Grünflächenamt. Außer Baumfällungen anzuordnen tun die dort gar nichts. Die Grünflächen in Halle sind eine Schande. Genauso wie die Strassen und Wege.
Auch dafür gibt es ein zuständigen Amt.
Also, schafft kein Amt, sondern bezahlt lieber Leute, die in den Wald gehen und aufräumen, nachpflanzen, Wege erneuern etc .
Noch mehr Sesselpfurzer braucht Halle nicht.
@Amt 👍 So ist es.
Es hätte auch ein Satz gereicht, dass du den Unterschied zwischen Wald und Wiese nicht kennst. Aber die Finanzierung muss selbstverständlich gegeben sein.
Der Sinn des Verfassers, dass Management und Controlling der Forstarbeiten vom Grünflächenamt übernommen werden könnten, ist nun nicht ganz von der Hand zu weisen. Selbstverständlich benötigt es dabei auch Fachkompetenz, die dann eingestellt werden müsste, aber der Wasserkopf wäre nicht ganz so groß. Weiterhin sind (die ausführende Ebene betreffend) Personen mit Kettensägenschein u.ä. sowohl hier als auch da einsetzbar….
Irgendwie lässt mich das Ganze ratlos zurück. Halle liegt nicht im Harz, es gibt nur die Dölauer Heide – dafür nun ein eigenes Forstamt? Man stellt gemeinschaftlich fest, dass man eigentlich Macher und nicht Manager braucht, entscheidet sich aber doch für das eigene Amt. Was ist nun das Problem? Sind es zu wenig Arbeiter oder sind sie schlecht gemanagt? Oder beides?
Naumburg ist nun wahrlich nicht aus der Welt. Oder aber hat man in Naumburg schlichtweg keine Lust, sich angemessen um die Heide zu kümmern? Dann wäre das Geld in einem eigenen Forstamt besser aufgehoben. So richtig wird nicht klar, was das eigentliche Problem ist und was geprüft wurde. Wie kann man da nun sinnvoll was beschliessen?
Der dortige Förster hat für Halle nur eine Halbtagsstelle. Kommt der mal hierher, sind auch gleich zwei Stunden an Arbeitszeit (weil Wegezeit) mit weg, Bleiben 2 Studnen für Begehung, Begutachtung, Maßnahmeneinleitung… Und für zwei Stunden hätte ich dann auch nicht so viel Bock…
OK, danke für die Info. „Für Halle eine Halbtagsstelle“ deute ich mal so, dass er insgesamt also voll arbeitet. Dann könnte man ja auch tageweise bzw. blockweise die Arbeit zw. HAL und NMB verteilen. Im Prinzip nichts was unmöglich ist.