„Bäume sind Leben“: Protest gegen Massenfällungen am Riveufer
Um die Bäume am Riveufer ist ein Streit entbrannt. Wegen der anstehenden Bauarbeiten müssen nach Angaben der Stadt 28 Bäume gefällt werden. Im Umweltausschuss wurde von CDU und SPD beschlossen, gleich alle rund 150 Bäume der Lindenallee zu fällen und die Baumreihe komplett neu aufzubauen, um ein Stückwerk zu verhindern. Denn möglicherweise müssen in 15 Jahren ohnehin alle weiteren Bäume gefällt werden, weil diese auch bereits geschädigt sind. Wenn stattdessen jetzt gleich alle Bäume gefällt und neue gepflanzt werden, stehen Flutmittel zur Verfügung und ein einheitliches Aussehen kann auch in Zukunft gewährleistet werden, finden die Befürworter der Fällung.
Doch es gibt auch genügend Gegner. Einige davon haben jetzt die Bäume am Riveufer mit Warnhinweisen markiert, um so die Hallenser auf die vielleicht anstehende Fällung hinzuweisen. „Bäume sind Leben. Diese Linden bleiben!“, ist zu lesen. Immerhin gilt die doppelreihige Lindenallee laut Landesnaturschutzgesetz als Biotop, ist außerdem durch die Baumschutzsatzung der Stadt Halle geschützt. Zudem sind sie Lebensraum von geschützten Tierarten.
Deshalb protestiert auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Nicole Hermes vom BUND-Regionalverband Halle-Saalekreis hebt die Wichtigkeit der Bestandsbäume für das Stadtklima hervor: „Sie verbessern die CO2-Bilanz, binden Feinstaub, schützen vor Verkehrslärm und mildern als Schattenspender und durch Verdunstung das Aufheizen im Sommer.“ Junge Bäume einer Ersatzpflanzung könnten diese Ökosystemdienstleistungen für mehrere Jahrzehnte nicht ersetzen. Zudem sind sie deutlich anfälliger für Trockenstress, ein Überleben in Zeiten von Klimawandel und Dürre ist selbst bei aufwändigen und kostspieligen Gießmaßnahmen über Jahre hinweg ungewiss. Darüber hinaus ist bisher nur die Neupflanzung von 28 Junglinden sowie 8 weiteren Bäumen im Bereich des Riveufers geplant, von einem äquivalenten Ersatz kann also keine Rede sein. „Enttäuschend und unverständlich für den BUND ist zudem“, so Ralf Meyer, Landesvorsitzender des BUND in Sachsen-Anhalt, „dass einige Stadträte anscheinend wenig Respekt geschützten Lebensräumen und dem Naturschutzrecht insgesamt entgegenbringen. Vom Stadtrat erwartet der BUND“, so Meyer weiter, „dass er sich statt dessen für den Baum- und Alleenschutz stark macht und unnötige Fällungen am Riveufer, Uniring oder in der Heideallee konsequent verhindert.“
So alte Bäume in einer Stadt zu fällen ist doch absoluter Frevel.
Eigenartiger Weise fallen überall wo die Stadt baut, die alten Bäume.
Wo sind die Grünen, wenn sie mal etwas Sinnvolles machen sollen? Wenn es um einen – durchaus sinnvollen – Autobahnabschnitt geht, sorgen die sich um jeden Juchtenkäfer…
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Wo ist Hendik Lange, der vor kurzem noch „Sonnensegel über Spielplätzen aufbauen wollte, um der Erwärmung in der Stadt entgegen zu wirken“.
Die sind jetzt offenbar alle dafür, großartige 100 jährige Bäume in der Stadt zu fällen, weil die Verwaltung nicht fähig oder willens ist, so zu bauen, dass diese erhalten bleiben!?