Bahnlärm in Nietleben: Lösungsvorschläge im Januar

Die Stadt Halle und die Deutsche Bahn wollen bei einem Bürgerforum im Januar Lösungsvorschläge zum Thema Bahnlärm in Halle-Nietleben unterbreiten. Das kündigte Baudezernent Uwe Stäglin in der Beigeordnetenkonferenz an. Zuvor hatten sich Anwohner in der Runde darüber beschwert.
Der Stadt ist das Problem bekannt. Man habe deshalb in der vergangenen Woche Messungen durchgeführt, sagte Kerstin Ruhl-Herpertz, Leiterin des Fachbereichs Umwelt. Doch just in der vergangenen Woche standen bedingt durch Bauarbeiten keine abgestellten Züge in Nietleben. Die Lüfter des Stellwerks habe man dagegen tatsächlich als Lärmquelle ausgemacht. „Der Lüfter ist wirklich ein Problem“, bestätigte Andreas Leopold vom Nietlebener Heimatverein. Sorgen macht ihm die Tatsache, dass die Bahn den Abriss in Aussicht gestellt hatte, jedoch momentan ein Gerüst steht. „Da steht der Abriss bestimmt nicht vor der Tür.“ Der Abriss ist zwar durch die Bahn weiterhin geplant. Jedoch sei es noch in Betrieb und man unterliegen der Verkehrssicherungspflicht, sagte die Bahn kürzlich auf Nachfrage.
Doch auch wenn der Lüfter laut ist, sei einigen Monaten ist ein weiteres Problem hinzugekommen. Die Bahn nutzt den Bahnhof in Nietleben zum Abstellen von Triebwagen, vor allem von Talent II aus dem Mitteldeutschen S-Bahn-Netz. Die sind die ganze Nacht am Strom, die Lüfter laufen, die Motoren sind angeschaltet. In den Wohngebieten um den Bahnhof ist seit dem vor allem nachts ein Surren zu hören. Dazu kommen auch noch nächtliche Arbeiten am Gleisnetz. „Es geht nicht um den normalen Fahrbetrieb“, sagte Lutz Schröder, Anwohner der Heidestraße, „sondern um das Abstellen der Züge.“ Stadt und Bahn sollten Lärmschutzmaßnahmen ergreifen, „um den Bürgern vernünftiges Leben zu gewährleisten.“
Baudezernent Stäglin sagte, das Eisenbahnbundesamt sei bereits ins Boot geholt worden. Zudem gebe es Gespräche mit der Bahn, ob die Fahrzeuge tatsächlich die ganze Nacht die Aggregate laufen haben müssen. „Oder ob man sagt, es ist Winter und ich siehe sowieso eine dicke Jacke an.“ In dem Fall könnte man darauf verzichten, die Züge die ganze Nacht über vorzuheizen. Auch darüber soll bei einem Bürgerforum im Januar gesprochen werden.
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