Blitzer in Lettin: Warum das Ordnungsamt nur die Scheiben zum Blitzen reinigte – Hakenkreuze blieben dran

Vermutlich in der Nacht zu Sonntag wurde der Blitzer in Lettin mit Farbe beschmiert, auf die Seitenwände wurden mehrere Hakenkreuze gemalt. Die sogenannte „Gulaschkanone“ konnte nach der Farbattacke in eine Richtung nicht mehr blitzen. So mancher Autofahrer wird sich insgeheim gefreut haben.

Doch schon im Laufe des Sonntagvormittags wurden die verschmutzten Scheiben der Messtechnik und des Blitzers von Bediensteten der Stadtverwaltung gereinigt, sodass der Blitzer wieder in beide Richtungen seine Arbeit verrichten konnte. Nach Aussagen von Anwohnern waren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes rund vier Stunden vor Ort und reinigten nur die Scheiben, die Hakenkreuze wurden nicht entfernt und waren so bis zum heutigen frühen Morgen noch zu sehen.

Auf Nachfrage, warum nur die Scheiben gereinigt wurden, die für die Funktionstüchtigkeit des Blitzers mitverantwortlich sind, schreibt die Stadtverwaltung lapidar: „Es ist keineswegs so, dass lediglich die Scheiben gereinigt wurden, die Hakenkreuze aber gelassen wurden.“ Man habe umgehend Reinigungsversuche unternommen, die jedoch mangels vollständigem Erfolg abgebrochen werden mussten. Der Grund hierfür: „Ein geeignetes Reinigungsmittel stand an diesem Tag nicht zur Verfügung.“

Allerdings zeigten die vier aufgesprühten Hakenkreuze am Sonntagnachmittag keinerlei Spuren einer versuchten Reinigung. Die ist dann erst im Laufe des Montags erfolgt, rund 30 Stunden nach der Feststellung. Das sorgte auch bei der Polizei für Verwunderung. Dort zeigte sich ein Sprecher am Montagmorgen erstaunt, dass die Hakenkreuze noch nicht entfernt worden seien.