„Body of land“: Kunstpreis der Saalesparkasse vergeben
Den mit 2.500 Euro dotierten Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2021 erhält Katharina Gahlert, Burg-Absolventin der Studienrichtung Textile Künste, für ihre Arbeit Body of Land. Zudem wurden drei Anerkennungen, jeweils dotiert mit 500 Euro, von der Fachjury an Amar Guebailia, Binha Haase und Michael Seefeldt vergeben. Der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse prämiert jährlich seit 2007 eine herausragende Diplomarbeit im Fachbereich Kunst der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Die Verleihung fand am Freitagabend im Volkspark Halle statt, die per Livestream ins Internet übertragen wurde und somit den Auftakt zur Jahresausstellung 2021 bot.
Die Arbeiten der Preisträger*innen sowie weitere Werke von 48 Absolvent*innen des Fachbereichs Kunst sind im Volkspark Halle und in der Galerie f2 in der Fährstraße 2 am 17. und 18. Juli sowie vom 23. bis 25. Juli und 30. Juli bis 1. August jeweils von 13 bis 19 Uhr zu sehen.
Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2021
Der diesjährige Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse geht an Katharina Gahlert, Absolventin der Studienrichtung Textile Künste, betreut von Prof. Caroline Achaintre, Prof. Hans Stofer und Charlotte Silbermann, für ihre Arbeit Body of Land. Katharina Gahlert bezieht sich mit ihrer Installation auf ihren Geburtsort Annaberg-Buchholz inmitten eines alten Bergbaugebietes, das noch unzählige Spuren einer Nutzung aufweist, die bis ins Mittelalter reichen. Noch heute sind die Öffnungen und Abraumorte erkennbar. In mehreren Objekten und mit großer Experimentierfreude schlägt sie eine Brücke zwischen Natur und Mensch, geologischen Fundstücken und selbst angefertigten Objekten. Die textile Skulptur verweist mit ihren Öffnungen auf die „Mundlöcher“ der Stolleneingänge und ist mit Rost und Catechu gefärbt. Sie beinhaltet die Möglichkeit einer performativen Aneignung und schafft eine Analogie zwischen Landschaft und eigenem Leib. Zugleich erinnert sie an den Vorgang des Grabens als skulpturale Handlung und der Struktur einer Schachtanlage. Ein weiteres Objekt schafft eine Verbindung zwischen Schulter und Erdboden. Die Jury war überzeugt von der Aufrichtigkeit ihres persönlichen Ansatzes, der Vielschichtigkeit und Originalität der Arbeiten und erkennt darüber hinaus ein großes Potenzial, dieses Thema weiter zu bearbeiten.
Katharina Gahlert, geboren 1986, studierte erst Kunstpädagogik in Leipzig und anschließend in der Studienrichtung Textile Künste an der BURG bei Prof. Ulrich Reimkasten und Prof. Caroline Achaintre sowie ein Jahr Schmuck bei Prof. Hans Stofer.
Anerkennungen
Die Jury vergibt eine Anerkennung an Amar Guebailia für seine Diplomarbeit Platzhalter. Der Künstler eröffnet ein Ping-Pong-Spiel mit formalen Elementen des Minimalismus und grenzt sich zugleich von der dogmatischen Idee der Materialgerechtigkeit ab. Mit verstecktem Humor präsentiert er die ästhetische Qualität von Billigmaterialen und schafft zugleich eine Ausgewogenheit in genau dieser Auswahl, sei es in der Art der Verarbeitung, der verschiedenen Materialitäten oder der farblichen Zusammenstellung. Die Arbeiten besitzen die Anmutung von Möbeln oder Einrichtungsgegenständen und untergraben erkennbar jede Funktionalität. So bleiben seine Skulpturen in einem gewagten Zwischenzustand, der im Titel der Arbeit bereits formuliert ist: Platzhalter.
Amar Guebailia wurde 1983 in Leipzig geboren und absolvierte von 2002 bis 2005 eine Ausbildung zum Tischler in Kassel. Im Anschluss ging er als Handwerksgeselle auf eine jahrelange Wanderschaft, die er 2011 beendete. 2014 nahm er ein Studium der Fotografie in Weimar auf und wechselte 2016 an die BURG in die Fachrichtung Bild Raum Objekt Glas zu Prof. Christine Triebsch.
Binha Haase erhält eine Anerkennung für ihre Videoarbeit lamento for female voice, in der sie vier weibliche Archetypen der griechischen Mythologie in die heutige Zeit transformiert. Medea, Helena, Kassandra und Medusa sind übersetzt in die zeitgenössischen Figuren einer Schauspielerin, einer Politikerin, einer werdenden Mutter und einer Forscherin. Eine Drehbühne schneidet den Protagonistinnen mit ihren Monologen immer wieder das Wort ab. Dieses Konzept spannt einen interessanten Bogen zwischen antiken Tragödien, einer alten Bühnentradition und gegenwärtigen gesellschaftlichen Zuständen.
Binha Haase studierte seit 2016 in der Studienrichtung Zeitbasierte Künste bei Prof. Michaela Schweiger an der BURG. Als klassisch ausgebildete Musikerin spielt für sie Sound- und Musikkomposition eine wichtige Rolle. Sie wurde bereits mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen bedacht.
Ebenso eine Anerkennung erhält Michael Seefeldt. Er blockiert mit seiner Arbeit den Eingang zur Turnhalle im Volkspark in der Ausstellung Sunrise. Diplome der Kunst mit einer großen Skulptur. Seine Untersuchung des Seltsamen der Hecke vereint auf stimmige Weise eine Menge verschiedener Ansätze: Erweiterte Malerei, Materialforschung, Jugenderinnerungen, plastische Qualitäten. Er spielt mit dem Bild der Hecke in ihrer Funktion als Mauer, Grenze und Barriere und lädt die Besucher*innen dazu ein, die Skulptur und ihre optische Durchlässigkeit zu erleben. Die Hecke bietet zugleich Schutz und Sicherheit und ist doch eine unheimliche und seltsam lebendig-künstliche Barriere.
Michael Seefeldt wurde 1988 in Lich geboren und studierte zunächst Chemie an der Philipps-Universität in Marburg, danach Bildende Kunst bei Prof. Tilman Damrau ebenfalls dort. Ab 2015 studierte er an der BURG in der Studienrichtung Malerei bei den Professor*innen Ute Pleuger, Sophia Schama und Tilo Baumgärtel.
Niemand braucht sowas. Die pseudoelitäre Kunstblase feiert sich mal wieder selbst.
Du bist sauer, weil du nicht mitmachen darfst?
Ja und Nein. Einerseits würde ich auch gern Geld für sowas abstauben. Anderseits käm ich mir schäbig dabei vor. Ich kann weder die Leistung, noch den Sinn dahinter erkennen.
Machs doch einfach mal.
Ach Halle Harald, wenn du nur was Kontruktives zu sagen hättest.
Das war doch konstruktiv. Mehr habe ich nicht drauf.
Na gut.
Weißt du, ich kann mich meist nicht einmal mehr an meinen Namen erinnern.
Lass gut sein Harald. Es wird nicht besser.
Das mitmachen bezog sich auf das feiern, nicht auf das abstauben.
Die Saalesparkasse sollte lieber einen Preis für ihre Negstivzinsen erhalten
Die Worte von Herrn Dr. Fox waren die reine Eigenbeweihräucherung und einfach daneben. Gleichfalls der Rektor… bemüht und unprofessionell. Einzig die Laudatorin ein wenig erfrischend… aber egal… die Kunstblase feiert ihre Herrlichkeit. Die Wirklichkeit Hopps nehmend…. Stellt sich die Frage: Ist das Kunst – oder kann das weg?
Ausgenommen von v.g. Kritik sind natürlich die, die im Ringen um das bestmögliche Ergebnis mit ihrem Werk oder einer Idee versuchen, Kunst zu schaffen und zu präsentieren. Es braucht dazu diesen ganzen künstlichen „Schaum“ nicht.
Ja Ja. Wir verstehen dich schon. Machs nicht zu politisch korrekt.
Wichtiger als die künstlerische Leistung war schon immer das Verkaufsgeschick, auch den letzten Schrott als künstlerisch hochwertig anzupreisen.