Demonstration in Halle zum „Tag der palästinensischen Gefangenen“ – Zwischen Solidarität, Kritik und politischen Spannungen

Am Karfreitag fand auf dem Marktplatz von Halle eine Versammlung unter dem Motto „Free Palestine“ statt. Rund 30 Menschen nahmen an der Aktion teil, zu der die Gruppe „Students for Palestine“ aufgerufen hatte. Anlass war der „Tag der palästinensischen Gefangenen“, der weltweit jährlich am 17. April begangen wird und auf das Schicksal inhaftierter Palästinenser im israelischen Justizsystem aufmerksam machen soll.
Zwischen Solidaritätsbekundung und Kontroverse
Die Versammlung verlief laut Polizei friedlich, stieß aber am Rand auf unterschiedliche Reaktionen. Während Teilnehmende lautstark Parolen wie „Free, Free Palestine“ riefen, rief ein Zuschauer zurück: „From Hamas“ – ein deutlicher Hinweis auf die Kritik, dass Solidaritätsaktionen mit Palästina gelegentlich auch mit der radikalislamischen Hamas assoziiert werden, die von der EU, den USA und auch von Deutschland als Terrororganisation eingestuft wird.
Historischer Hintergrund und Forderungen
Auf Flugblättern informierten die Teilnehmer über den Zweck des Aktionstages. Dieser sei 1974 ins Leben gerufen worden, “da er die Freilassung von Mahmoud Bakr Hijazi im Rahmen eines ersten Gefangenenaustauschs mit dem zionistischen Staat markiert”, heißt es in einem Flugblatt. Er war übrigens wegen eines Sprengstoffanschlags 1965 inhaftiert worden. Aktuell seien mehr als 9.500 Palästinenser inhaftiert, davon 3.405 in sogenannte “Administrationshaft“, also eine Inhaftierung ohne Anklage oder Prozess. Auch 350 Minderjährige seien inhaftiert.
Im Flugblatt ist zudem davon die Rede, es gebe “regelmäßig brutale Misshandlungen, mangelhafte medizinische Versorgung und die massive Verletzung grundlegender Rechte der politischen Gefangenen.” So werde ihnen der Kontakt zu Familie oder Anwalt oft verwehrt. Sie Rede ist im Flugblatt der “Students for Palestine” auch von sexuellem Missbrauch und Folter.
“Ob mit oder ohne Urteil, alle palästinensischen Gefangenen sitzen unrechtmäßig hinter Gittern. Es steht dem Besatzer nicht zu, über den Widerstand der Besetzten zu urteilen. Diejenigen, die das palästinische Volk ermorden und ihr Land rauben, sind die, die hinter Gitter gehören”, lautet eine Forderung im Flyer.
Kritik aus Israel: „Nicht politische Gefangene, sondern Sicherheitsrisiken“
Israelische Stimmen reagieren regelmäßig kritisch auf solche Darstellungen. Der israelische Politikwissenschaftler Yossi Klein Halevi sagte in einem früheren Interview mit der „Jerusalem Post“: „Die meisten dieser Gefangenen sind nicht aus politischen Gründen inhaftiert, sondern weil sie mit Anschlägen oder Gewalttaten in Verbindung stehen. Wer mit Gewalt gegen Zivilisten kämpft, ist kein Freiheitskämpfer.“
Auch israelische Organisationen wie NGO Monitor betonen, dass viele der genannten „politischen Gefangenen“ wegen konkreter Sicherheitsbedrohungen inhaftiert seien. Administrativhaft werde unter anderem bei konkretem Terrorverdacht genutzt, wenn eine Anklage aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei – ein rechtlich umstrittenes, aber im israelischen Recht vorgesehenes Verfahren.
Spannungsfeld Menschenrechte und Sicherheit
Internationale Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch kritisieren regelmäßig die Praxis der Administrativhaft und berichten von gravierenden Menschenrechtsverletzungen in israelischen Gefängnissen. Auch die UN-Menschenrechtskommission hat mehrfach Untersuchungen gefordert. Zugleich verurteilen viele internationale Regierungen die Angriffe der Hamas auf israelische Zivilisten aufs Schärfste und erkennen Israels Sicherheitsinteressen an.
Das Spannungsfeld zwischen legitimer Kritik an Haftbedingungen und pauschalen Schuldzuweisungen bleibt komplex. Friedensinitiativen auf beiden Seiten betonen, dass eine echte Lösung nur durch Dialog und gegenseitiges Anerkennen von Leiden und Verantwortung erreicht werden kann.

Was ist eigentlich in Tibet los? Da hört man gar nichts mehr von.
Den Aktionstag gibt es seit 1974? Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern, jemals Menschen in Halle in sichtbarer Anzahl deswegen demonstrieren gesehen zu haben.
Kann daran liegen, daß ich nicht sonderlich aufmerksam bin. Oder aber daran, daß dieses Thema bislang nicht so trendy war.
Möglicherweise demonstrieren jetzt die selben Leute, die vorletztes Jahr noch gegen Antisemitismus und Antizionismus ihre Fähnchen in den Wind gehalten haben.
Nach nur etwas über 50 Jahren weißt de es ja nun.
Die Respektlosigkeit der Demonstranten vor einem der höchsten Feiertage unseres Landes spricht Bände.
Karfreitag ist nicht einer der höchsten Feiertage unseres Landes. Es ist nicht mal der dritthöchste.
Du solltest dich besser integrieren!
Wer nicht christlich ist, für den ist es einfach nur ne Art Sonntag. Da die meisten Menschen hier keiner Konfession angehören, ist es den Leuten relativ wurscht.
Der Sonntag ist Ruhetag im (heutigen) Christentum, u.a. um dem Gottesdienst beiwohnen zu können. Nicht zuletzt, weil Jesus Christus, dein Herr und Erlöser, an einem Sonntag auferstand.
Dieses Event wird übrigens morgen wieder gefeiert. 😉
Gehört das Land Sachsen-Anhalt demnach zum heutigen Christentum?
Aus unserer Verfassung:
Lutherstädte, Kirchen ohne Ende, CDU weit überwiegende Mehrheit bei der letzten Wahl … definitiv JA würde ich sagen.
Warum fragst? Bist du Islamist?
Nunja, deckt sich aber nicht mit meinem Glauben und Jesu Christu hat nie existiert. Karfreitag ist auch nur ein weiterer freier Tag, den ich als Atheist genieße 🙂
Warum dürfen sie überhaupt am Karfreitag demonstrieren? Empfinde ich mehr als unpassend!
Wegen der Verfassung.
Welche Verfassung?
Unsere. Ist älter als du wahrscheinlich.
Pssst, Johnny, sei vorsichtig mit solch scharfsinnigen Fragen! Nicht, dass noch der Verfassungsschutz auf dich aufmerksam wird. Die haben 5G-Strahlenkanonen.
@passt, in D. ein „stiller „Feiertag(keine Tanzveranstaltungen oder Veranstaltungen erlaubt). Die Zeichnung die einen „Genozid“ anprangert, spricht natürlich auch Bände. Mögen doch die „Demonstranten „ ihren Unmut in Israel kundtun und für Frieden demonstrieren, dann sollte man aber aufhören Krieg zu führen und Attentate zu begehen.
Natürlich. Im Kreigsgebiet demosntriert es sich am besten. Da gibt es aber keine „stillen „Feiertage ….
Sind denn Demonstrationen an „stillen „Feiertagen verboten? Wenn nicht, hast du dich umsonst gemeldet.
Egal ob erlaubt oder nicht! Es ist auf jeden Fall eine absolute Frechheit gegenüber der Kultur in der sie Gast sind, an einem relativ wichtigem Feiertag für ihre Angelegenheiten zu demonstrieren! Und jeder der dort mitläuft sollte sich mal fragen wie es in diesem Land aussehen würde wenn Araber, Palästinenser oder andere islamisch geprägte Kulturen hier in der Mehrheit wären und die Macht hätten.
Großer, du plusterst dich auf, obwohl du nur hier im Internet überhaupt von der Sache erfahren hast. Das auch noch erst hinterher! Nichts davon hat dir deine wohlverdiente Pause von der schweren „Arbeit“ verdorben. Die Ruhe auf dem Dorfe wurde nicht gestört. 🤣
Außerdem gehört die Versammlungsfreiheit zur hiesigen Kultur, oder nicht? Bevorzugst du etwa eine andere, eher faschistoide?? Gottesstaat oder so???
@Stadtmensch, welche meinst du? Die linke oder die rechte? Waren nicht Teile der RAF zur Ausbildung im Libanon und Gazastreifen?😉
Ach ja, euer neuestes ist ja: „Nazis waren links“. So herrlich blöd. 🤣
Aber ein Gottesstaat ist doch genau das Ziel. Und eine Protestversammlung sollte laut Dingsbums Gesetz vermieden werden. Als Politologe solltest die das aber Wissen.
Natürlich! Hab schließlich das Dingsbums Gesetz selbst geschrieben.
Heute wieder große Deppenparade. 🤣
,,faschistoide“…welche Fahne hat man dir denn, mit auf den Weg gegeben?
ist überhaupt nicht unpassend. dass leute noch religion als grund nehmen leuten irgendwelche rechte abzusprechen ist unpassend. zurück ins mittelalter mit dir. ach und übrigens: es gibt keinen gott.
Also das mit Goit solltest du den Palästinenser nicht sagen. Gibt noch mehr Ärger.
Worin unterscheidet sich der Glaube an eine Gottheit von dem Glauben an eine ethnische Identität?