“Der Weg ist das Spiel”: Spielparcours auf den Wegen der Franckeschen Stiftungen

Unter dem Motto “Der Weg ist das Spiel” verwandeln sich die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) über den Sommer in einen großen innerstädtischen Spielparcours. Die einstigen Burgstudierenden Gesa Janßen und Simon Kurze, beide haben Spiel- und Lerndesign studiert, haben Spielflächen auf die Wege gesprüht. Bekannte Spiele sind dabei wie Himmel und Hölle, aber auch Spiele, die zur eigenen Interpretation einladen. Es gehe darum, Spielrouten im Alltag sichtbar zu machen, als Ergänzung zu Sport- und Spielplätzen, sagt Gesa Janßen. Das besondere an den Flächen sei, dass man die Spiele einfach mal so im Vorbeigehen mitnehmen kann, ohne extra Zeit einzuplanen.
Besucher des Stiftungsgeländes sind eingeladen, hier in Halle ein Experiment mitzugestalten, das derzeit europäische Städte und Metropolen wie Wien (Superblocks), Paris (15-Minuten-Stadt) oder Barcelona (Superilles) bewegt: Wem gehört der öffentliche Raum und wie wollen wir in unseren Städten leben? Zwei Monate werden nun die Wege der Franckeschen Stiftungen ein Spielraum. Damit will man auf ein Phänomen aufmerksam: Warum nutzen wir Räume wie Gehwege oder Spielstraßen nicht, sondern verbannen das Spiel auf eingezäunte Spielplätze? Gleich einem Parcours dürfen die Verkehrswege neu gedacht und kreativ auf ihnen gespielt werden. Inspiration geben dafür künstlerische Interventionen mit bunter Farbe auf dem Boden.
»Gemeinsam wollen wir mit den über 40 Partnereinrichtungen des Bildungskosmos sowie den Gästen und Besucher:innen schauen, wie sich der Verkehrsraum in einen Spielraum verwandeln kann, der die Lebensqualität verändert.«
Dr. Kerstin Heldt, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Veranstaltungen.
Seit vielen Jahren schon ist die Zufahrt auf das Stiftungsgelände für den motorisierten Verkehr stark beschränkt. Fußgänger:innen, darunter täglich über 1000 Schulkinder, Familien mit Kinderwagen, auch Fahrradfahrer:innen und andere schwächere Verkehrsteilnehmende haben Vorrang gegenüber Autos und LKW. Das tut dem Miteinander gut und fördert eine menschenfreundliche Atmosphäre auf dem historischen Gelände. Das Projekt Stadtraum-Spielraum lädt über den Sommer auf vielen Wegen der Stiftungen zum Spielen und kreativen Verweilen ein. Autos müssen in der Zeit der Ausstellung ganz besondere Rücksicht üben! Denn im stadtweiten kulturellen Themenjahr mit dem Titel ‚Komm raus zum Spielen‘ erobert sich der Mensch als spielendes Wesen den öffentlichen Raum zurück.
BEGLEITAUSSTELLUNG IM SPIELEHAUS
Zur Ausstellungseröffnung am 14. Mai 2024 sind alle Interessierten in das Spielhaus e.V. eingeladen. Dort zeigt eine Posterpräsentation der beiden Künstler:innen die konzeptionellen Hintergründe des Experiments. In einer Gesprächsrunde mit den beiden Künstler:innen, Mirko Petrick, (Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Halle), Vertreter:innen der Stadtverwaltung und moderiert von Nele Neuhaus (Radio Corax) wird über Freiräume und Spielräume in der Stadt Halle diskutiert.
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