„Eigentumswohnungen in der Hafenstraße 7? Vergiss es, HWG!“

Die Hausbesetzer der Hasi haben die Hafenstraße 7 zwar verlassen. Doch Hasi-Symphatisanten kündigen weiter Widerstand an. Grund sind die Wohnungsbaupläne der HWG für das Areal. „Statt eines soziokulturellen Zentrums für Alle will die HWG Eigentumswohnungen für ein paar Reiche schaffen. Das werden wir nicht zulassen“, heißt es in einer Erklärung der anonymen Gruppierung
Mit der Plänen verkomme die Salineinsel „endgültig zur Sackgasse für Besserverdienende, ohne kulturelle Angebote und ohne soziale Durchmischung.“ Vermieter und Eigentümer dürften sich freuen, doch viele Mieter seien besorgt, heißt es in der Erklärung weiter. „Die HWG forciert mit ihren Plänen die Gentrifizierung auf der Salineinsel und erhöht somit den Druck auf die letzten verbliebenen Mieter*innen. Doch dies spielt für die HWG keine Rolle, stattdessen lobt sie sich für den Ausverkauf der Stadt in ihrer Pressemitteilung auch noch selbst.“ Es sei aber nicht die „Aufgabe eines stadteigenen Wohnungsunternehmens, für mehr Eigentumswohnungen zu sorgen! Sondern es ist die Aufgabe der HWG, Menschen Wohnraum zur Verfügung zu stellen – und zwar besonders denjenigen, die auf dem privaten Wohnungsmarkt keine Chancen auf eine angemessene Wohnung haben.“
Die HWG nutze ihre Machtposition als größte Vermieterin in der Stadt seit Jahren dazu, die Mieten in ganz Halle in die Höhe zu treiben. In den letzten fünf Jahren sei die durchschnittliche Kaltmiete in der Altstadt um knapp 20% gestiegen und liege derzeit bei 7,11€/m². „Für die HWG ist das Limit damit noch nicht erreicht und sie treibt die Preise in immer schwindelerregendere Höhen“, so die Gruppierung. So biete die HWG derzeit Wohnungen in der Altstadt mit Kaltmieten zwischen 9,71€/m² und 13,93€/m² an. Das liege massiv über der sowieso schon stark gestiegenen ortsüblichen Miete, heißt es in der Erklärung. „Es wird deutlich: Wer in Halle über Mietpreissteigerungen und Gentrifizierung spricht, der muss die stadteigene HWG kritisieren!“ Durch ihre Mietpreispolitik treibe die HWG ärmere Menschen an die Ränder der Stadt und versuche über Spenden an Vereine und Initiativen sich ein soziales Image aufzubauen und potentielle Kritiker für sich einzunehmen. „Aber wir lassen uns nicht mit Brotkrumen abspeisen. Statt einer wohltätigen Fassade fordern wir eine nachhaltige, soziale Ausrichtung der HWG im Sinne der Mieter*innen.“
Die Hasi-Symphatisanten fordern:
Festschreibung der Nutzung der Liegenschaft in der Hafenstraße 7 zu sozialen und unkommerziellen Zwecken – unabhängig vom Auszug der Aktivist*innen der HaSi fordern wir den Stadtrat von Halle dazu auf, die Mieter*innen auf der Salineinsel vor weiterer Aufwertung zu schützen und die Nutzung des Geländes als sozialen und unkommerziellen Ort festzuschreiben. Die Bewohner*innen der Salineinsel benötigen in ihrer Nachbarschaft nicht noch mehr Eigentumswohnungen, sondern Orte der Begegnung und des Austausches.
Sofortige Absetzung des aktuellen Geschäftsführers der HWG – Jürgen Marx hat in egomanischem Eifer beschlossen, die vertraglich festgelegten „wohlwollenden Verhandlungen“ mit der HaSi nicht stattfinden zu lassen und er wollte stattdessen mit aller Willkür eine juristisch fragwürdige Räumung durchsetzen. Doch wirklich untragbar ist Herr Marx, weil sein unternehmerisches Agieren allein auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet ist und soziale Aspekte für ihn keine Rolle spielen: Wir haben keinen Bock auf einen Geschäftsführer, dem die Perspektive auf eine soziale Stadtentwicklung fehlt und der die Innenstadt mehr und mehr veröden lässt.
Einführung entscheidungsbefugter Mieter*innenräte – die Mieter*innen selbst wissen am Besten, welche wohnungspolitischen Weichen gestellt werden müssen. Wir wollen beispielsweise selbst entscheiden, welche Renovierungen und Modernisierungen notwendig sind und welche nicht. In diesem Sinne: HWG enteignen – Wohnraum vergesellschaften!
Da die Stadträte im Vorstand sitzen braucht man sich nicht zu wundern.
Das die HWG und Verwalter die Mieter nach ihren Stand bewerten, ist wohl noch niemanden aufgefallen.
Wer nicht Gutbetucht ist, wird eben Oberflächlich behandelt.
Die HWG versucht versteckt die alten Mieter rauszudrängeln. Um beim nächsten Mieter noch mal die Miete hochzutreiben. Und das ist in Deutschland alles normal.