Einwohnerversammlung der BI Rosengarten: Baudezernent Rebenstorf wirbt um mehr Geld für die Straßen, Anwohner hoffen auf Schadensbeseitigung durch die Bahn
Die BI Rosengarten ist eine der aktivsten Bürgerinitiativen in Halle (Saale), was sicher auch am umtriebigen Vorsitzenden Hans-Joachim Berkes liegt. Am Donnerstagabend lud die BI zur Versammlung in die Gaststätte “Reichardts Sommerfreude” ein. Rund 60 interessierte Anwohner waren gekommen und damit mehr als zu den offiziellen “Zukunftswerkstätten” der Stadtverwaltung in der letzten Zeit.
Die BI setzt sich ja unter anderem für einen offiziellen Radweg zwischen Dieselstraße und S-Bahnhof Silberhöhe / Ouluer Straße ein. Dort gibt es eine Baustraße beziehungsweise Verbindungsstraße der Bahn für Einsatzfahrzeuge und die BI schlägt vor, doch diese zu übernehmen und als Radweg auszuweisen. Klingt erstmal einfach, ist es aber nicht, meinte Baudezernent René Rebenstorf. “Es ist nicht einfach damit getan, dort Asphalt hinzuklatschen.” Stattdessen wäre auch noch eine Planfeststellung nötig und die Grundstücke gehören drei verschiedenen Eigentümern, die dann auch noch erworben werden müssten. Anwohner können ja den Weg auf eigene Gefahr nutzen meinte Rebenstorf. Allerdings plant die Stadt trotzdem einen Radweg als Alternativroute zur B91, 2,35 Millionen Euro soll der Kosten.
Ein großes Thema im Viertel sind die mittlerweile abgeschlossenen Bauarbeiten der Deutschen Bahn, unter anderem wurde eine Brücke erneuert und neue Gleise eingebaut. Die Bau-LKW sind durch die Kasseler Straße gefahren, haben dort für Schäden an der Fahrbahn gesorgt, allerdings gibt es wohl auch Rissbildungen an Häusern. Die Anwohner warten nun auf Entschädigungszahlungen. Und auch die Stadt wartet darauf, dass die Bahn die Kasseler Straße erneuert. Sollte bis Januar keine Reaktion da sein, werde es sich an den Konzernbevollmächtigten der DB wenden, sagte Baudezernent Rebenstorf. Laut BI-Vorsitzendem Hans-Joachim Berkes sollen die Arbeiten wohl im Frühjahr starten.
Während bei der Kasseler Straße die DB in der Pflicht ist, ist es die Stadt selbst bei vielen anderen Straßen im Viertel. Einige Anwohner haben den Zustand beklagt. Überall gebe es Schlaglöcher. Die Gehwege in der Pappelallee seien offenbar seit Jahrzehnten, möglicherweise auch noch nicht gemacht worden, meinte ein Anwohner. In der Folge müssten beispielsweise Bewohner aus dem benachbarten Altenheim mit ihren Rollatoren auf der Fahrbahn gehen, weil die Gehwege dafür nicht geeignet sind. Die Stadt müsse Prioritäten setzen und nicht nur Flickwerk veranstalten.
“Der Zustand der Straßen ist mir nicht neu”, so Rebenstorf. “Es liegt aber nicht an mir.” Ist sei schlicht zu wenig Geld im Haushalt für Bauunterhalt durch die Stadträte im Haushalt eingestellt. Beispielsweise hätten der Stadt für das gesamte vorige Jahr drei Millionen Euro bereit gestanden. “Das ist zu wenig”, so Rebenstorf. Zwar habe der Haushalt ein Volumen von fast 1 Milliarde Euro, doch 92 Prozent davon seien durch gesetzliche Pflichtaufgaben gebunden. Ziel der Stadt sei es, zumindest eine 3+ beim Straßenzustand zu erreichen. “Aber selbst dafür bräuchten wir einen dreistelligen Millionenbetrag.”
Ein Anwohner aus dem Feldrain wollte wieder Poller, um so den Durchgangsverkehr herauszuhalten. Rebenstorf verwies aber auch ein allgemeines Gebrauchsrecht öffentlich gewidmeter Straßen. Die vielen Kurven in der eigentlich geradeaus führenden Merseburger Straße kritisierte ein LKW-Unternehmer, er sprach von “Serpentinen”. Die Fuß- und Radwege seien breit genug, man könne ja die Straßen 50 Zentimeter breiter machen, schlug er vor. Das hin und her ist laut Rebenstorf den verschiedenen Bauabschnitten geschuldet, Teile der Fahrbahn seien eben noch nicht saniert. Vermutlich 2026 ist die Kreuzung Dieselstraße / Damaschkestraße dran.
Eingesetzt hat sich die BI auch für eine Hundewiese. Die Initiative will gern noch den Zaun erweitern, ein Angebot über 2.500 Euro liegt vor. Allerdings sind direkte Anwohner nicht so ganz zufrieden. Das liegt an einigen Nutzern, die sich daneben benehmen. “Davon sitzt keiner hier im Raum, Die kommen alle aus der Silberhöhe” beklagte ein Anwohner. So würden einige Hundehalter die vollen Kot-Tüten über die Zäune in die benachbarten Grundstücke werfen. Er forderte hierfür eine Lösung, “oder wir machen eine Selbstschussanlage.”
Anwohner aus dem Eschenweg haben zudem ihre Probleme mit der verwahrlosten benachbarten Plattenbausiedlung “Am Rosengarten.” Sie beklagten Müll und Ratten, “das ist nicht schön”, sagte ein Anwohner.
Das sind se, die Diesel-Dieters aus dem Rosengartenviertel. Fußverkehr ist scheißegal, Hauptsache Autos können ungestört „brumm brumm“ machen! 🙄
Ich kann mir vorstellen, dass Rebenstorf keinen leichten Job hat, weil er sich ständig irgendwelchen Wutbürgern und Lobbygruppen mit ihren Partikularinteressen erklären muss, aber alles auf andere zu schieben, ist dann doch ein bisschen plump.
1. Der Vorschlag mit den 50 Zentimeter kam vom LKW-Unternehmer und bezog sich auf die Merseburger Straße.
2. Feldrain ist nicht Rosengarten.
3. Man könnte den Feldrain für den Durchgangsverkehr unattratkive machen durch Spielstraßen. Dann muss man Schrittgeschwindigkeit fahren.
Ich verstehe nicht, was du mit deinem Kommentar sagen willst.
ach nulli
versuchs zur abwechslung mit verstehendem lesen und blas dich nicht direkt wieder auf.
Ja, wer kennt sie nicht, die Serpentinen in der Merseburger Straße.
Ich versuche trotzdem ganz, ganz dolle, solche hirnfrittierten Beiträge ernstzunehmen. Aber, ey, klappt einfach nicht. Muss an mir liegen. Ich glaube, ich geh mal zum Arzt. Da soll es einen guten geben, direkt an der 180-Grad-Kurve in der Merseburger…
Herrgott, wer schickt nur solche Karikaturen von Mitbürgern zu solchen Veranstaltungen?
Drei Millionen Euro pro Jahr für den Erhalt aller Strassen in Halle, aber 45 Millionen für 420 Kulturbeamte und >25 Mio Subvention für die HAVAG und Fantastrilliarden für allerlei linke „Projekte“. Hm. wie können wir denn nur mal bei einem städtischen Haushalt von knapp einer Milliarde unsere Strassen erhalten? 3 Millionen – die spinnen doch. Dafür kommt einmal im Jahr Papenburgs Sub Sub Unternehmer und kippt etwas Blumenerde in zehn Schlaglöcher.
Klar, ÖPNV einstampfen und ewig im Stau stehen. Perfekt.
„Das sind se, die Diesel-Dieters aus dem Rosengartenviertel. Fußverkehr ist scheißegal, Hauptsache Autos können ungestört „brumm brumm“ machen!“
Ein LKW-Fahrer der sich am Zickzack der Fahrspuren auf der Merseburger ärgert, tut das meiner Ansicht nach durchaus berechtigterweise. Ich ärgere mich als Radfahrer auch über das Zickzack des Radwegs, in beiden Fällen ist es nicht unnötig gefährlich. Allerdings hätte man meiner Meinung nach beides mit etwas mehr Hirn besser machen können, ohne dafür mehr Geld auszugeben oder schmalere Fahrspuren zu bauen.
Andererseits ist so, wie es ist, den Vorschriften genüge getan und warum sollte man irgendetwas gut machen, wenn man es auch schlecht machen kann.
Ein LKW-Fahrer (eigentlich -Unternehmer, das muss nicht zwangsläufig in Personalunion sein), der sich über Zickzack-Straßen mitten in der Stadt beschwert, ist einfach fehl am Platz. Die Merseburger Straße ist keine Autobahn, und das ist auch gut so. Die ist ohnehin viel zu breit, und er will noch von Fußwegen was wegnehmen, damit noch mehr Platz für LKWs ist und Autofahrer nicht so viel lenken müssen. Gerade, breite Straßen laden überdies zum Rasen ein. Wird zeit, dass das geändert wird.
Unser René kümmert sich um die Probleme der Leute, kämpft täglich im Amt um Fortschritt und Wohlergehen aller!
Rebenstorf macht es sich auch einfach. Hab kein Geld, kann nichts machen und leg mich wieder hin.
Es ist auch seine Aufgabe als Dezernent für sein wichtiges Ressort Geld einzufordern, einzuwerben und zu besorgen.
Andere Quatsch-Dezernenten in Halle kommen auf weitaus mehr Budget.
Für die TOOH sind jährlich 45 Millionen Euro an Steuergeldern verfügbar, für die wichtigen halleschen Straßen allerdings nicht. Hier zeigt sich mal wieder die falsche Prioritätensetzung der Stadt.
Knapp 15 Millionen Einnahmen durch TOOH.
Wieviel durch die wichtigen halleschen Straßen?
Laut Geschäftsberichten der TOOH nimmt die TOOH zirka 2 Millionen Euro durch Ticketverkäufe ein. Die 15 Millionen dürften also eher ein Fantasieprodukt sein.
Siehe Fantasieprodukt „Haushalt Halle“. 😉
In den Geschäftsberichten finden sich keine 45 Millionen, dafür über 800.000 Euro Gewinn.
Wieviel Millionen bringen die wichtigen halleschen Straßen nun ein?
Ihr seid ja alle süß.
Hier fordern sich Leute aus einem privilegierten Viertel eine Traumwelt mit Selbstschussanlagen zusammen und ihr kommt wieder nur mit den armen Straßen.
Ratten leben gerne in Gartenanlagen. Vielleicht sollten sich die Plattenbaubewohner über die angrenzende Gartensiedlung beschweren …?