“Kronjuwelen der Stadt”: Händelfestspiele 2025 in Halle (Saale) eröffnet – hunderte Besucher beim Open Air am Denkmal – komplette Eröffnung im Video

Am Freitagnachmittag sind bei strahlendem Sonnenschein die diesjährigen Händelfestspiele eröffnet worden, die unter dem Motto “Frischer Wind” stehen. Hunderte Besucher waren beim Festakt am Händeldenkmal dabei, lauschten den Klängen vom Stadtsingechor, dem Ensemble Pfeiferstuhl Music Halle und dem Akademischen Orchester der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Außerdem gab es von den Halloren das traditionelle Fahnenschwenken. Zum Abschluss erklang natürlich das Hallelujah aus dem Messias. Und danach brachte der niederländische Carillonneur Wim Ruitenbeek den Roten Turm bei einem Carillonkonzert zum Klingen.
Bei insgesamt 66 Haupt- und Begleitveranstaltungen an 17 Aufführungsorten in und um Halle präsentieren sich internationale Stars der Barockmusik. Zu den herausragenden Künstlerinnen und Künstlern zählen unter anderem Julia Lezhneva, Max Emanuel Cencic, Anna Bonitatibus, Mahan Esfahani, Rey Chenez, Bruno de Sá und Christoph Prégardien. Begleitet werden sie von renommierten Ensembles und Dirigenten wie der lautten compagney BERLIN, Martyna Pastuszka, Attilio Cremonesi, Federico Maria Sardelli, Hervé Niquet, Europa Galante, Reinhard Goebel, Fabio Biondi und vielen weiteren.
Das Festspielmotto lenkt den Blick auf die vier Jahre, die Händel in Italien verbrachte. Vermutlich im Sommer oder Herbst 1706 war er von Hamburg aufgebrochen. Viel Zeit verbrachte er in Rom (Februar bis Herbst 1707 und Juli 1708 bis Herbst 1709, aber auch das weiß man nur ungefähr), wo er unter anderem Corelli, Lotti und die beiden Scarlatti kennenlernte. Dies war die Schule in der italienischen Musik, mit der der junge Komponist sich auseinandersetzte. Die Festspiele präsentieren daher das selten zu hörende Oratorium „La Santissima Annunziata“ von Alessandro Scarlatti in einer Interpretation von Fabio Biondi mit seinem Ensemble Europa Galante. Scarlatti hatte es 1700 oder 1703 auf ein Libretto des Kardinals Ottoboni komponiert, der auch Händel mit Aufträgen versah. Händels geistliches Oratorium „La Resurrezione“ wurde unter Leitung Corellis am Ostersonntag 1708 im Römischen Palast des Marchese Ruspoli uraufgeführt und zeugt davon, wie der 23-jährige Komponist in Italien gereift war. Auch die Aufführung des Te Deums von Francesco Urio (1631-1719) durch die Staatskapelle Halle unter der Leitung von Reinhard Goebel folgt den italienischen Einflüssen, die Händel aufsog. Deshalb veröffentlichte Chrysander das Werk 1902 in Leipzig als Supplement seiner Händel-Ausgabe. Chorpart und Solopartien werden vom MDR-Chor übernommen.

Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sagte zur Eröffnungs-Pressekonferenz, die Festspiele seien ein wichtiger Baustein, um international zu glänzen. Für ihn sind die Festspiele die “Kronjuwelen der Stadt”.
Die Händelfestspiele hätten eine wichtige Anziehungskraft, sagte Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz, seien nicht nur für die Stadt, sondern auch für das Land Sachsen-Anhalt-Chef. Er erinnerte auch an den verstorbenen Intendanten Bernd Feuchtner.
Der neue Händel-Haus-Chef und Festspielintendant Florian Amort dankte den fleißigen Mitarbeitern, die nach dem Tod Feuchtners großen Einsatz gezeigt haben. Die diesjährigen Festspiele tragen seine Handschrift, betonte er. Der Kartenverkauf laufe sehr gut. Es gebe aber noch für einige Veranstaltungen Restkarten an der Abendkasse.
Professor Dr. Wolfgang Hirschmann von der Händelgesellschaft lobte zunächst die HAVAG, die per Ansagen in den Straßenbahnen den Gästen „unforgettable experiences” wünscht. Die Gesellschaft selbst wird wieder eine wissenschaftliche Tagung organisieren.












Der Zuspruch wäre auch auf dem Hallmarkt mit Händels Open groß gewesen.
Händel wusste rechtzeitig, dass er sich schnellstens über den Acker nach England machen musste.
Vorher war er übrigens noch in Hamburg am Gänsemarkt und vier Jahre in Italien.
Du hast vlt. den Bezug zum Festspielmotto erkannt? 😉
Es wäre schön, wenn das ordnungsamt auf den Stufen des Händeldenkmals mal für Ordnung sorgen würde. Jetzt während der Händel Festspiele müssen da nicht Jugendliche rumlungern und alles vermüllen. Es ist kein schöner Anblick, hier finden Veranstaltungen statt und das Denkmal unmittelbar daneben wird verdreckt.
Das OA ist nicht zur Bewachung des Denkmals zuständig, sondern um Gelder für den völlig aus dem Ruder gelaufenen Haushalt zu generieren. „Freie Kultur“-Förderung und anderer Firlefanz kostet, da ist Bußgeld ein wirtschaftlicher Faktor.
Es gibt auch gute Nachrichten: Viele Hallenser, Halloren, Hallunken und Besucher konnten mit tollen Musikern und bei schönem Wetter die Händelfestspiele eröffnen. Händel und die Stadt feiern !
Ja feiern ! Halle wird lebendig durch die vielen Möglichkeiten der Kunst und Kultur ! Ich bin dankbar dafür.
Es gibt viele H+H+H die sich einbringen und engagieren für ihre / unsere Stadt, mögen es noch mehr werden, Halle braucht sie! Ein Gegenpol zu Lärm und Müll….und den vielen Herausforderungen einer Großstadt.