Förderscheck für Nachhaltige Wärmeversorgung der Stadt Halle (Saale) – Ministerpräsident Haseloff: Energiewende braucht Akzeptanz und Vertrauen
„Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist ein Prozess, den wir nur gemeinsam bewältigen können. Das gilt ganz besonders hier in einer Region, wo die Menschen seit über 100 Jahren mit und von der Kohle gelebt haben. Akzeptanz und Vertrauen sind deshalb hier vielleicht noch wichtiger als in anderen Regionen.“ Das erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Halle bei der Übergabe eines Förderbescheids für die Kommunale Wärmeplanung in Halle.
Zu den wichtigsten Hebeln der Energiewende zähle die Wärmewende. Hier seien die kommunalen Versorger zentrale Akteure. Er freue sich sehr, dass die EVH GmbH den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier mit der modellhaften Entwicklung einer Strategie für die Wärmewende nicht nur begleiteten, sondern vorantrieben, betonte Haseloff.
Haseloff machte mit einer persönlichen Anekdote jedoch auch auf noch zu lösende Probleme der Energiewende aufmerksam. Er habe sich vor einiger Zeit ein E-Auto zugelegt und nannte die Wallbox an seinem Haus einen „sicheren Hafen“. Denn unterwegs herrsche noch eine hemmende Heterogenität, zum Beispiel bei den Bezahlfunktionen an öffentlichen Ladesäulen. Teilweise kämen dutzende unterschiedliche Bezahlfunktionen, je nach Anbieter der Ladeinfrastruktur, zum Tragen. „Wir müssen in vielen Bereichen durch Setzung von Standards Bewegung in den Umstieg bringen“, so Haseloff.
Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont: „Durch das Modellprojekt hat die Stadt Halle die große Chance, im Zuge des Strukturwandels zum Vorreiter für eine ganzheitliche Wärmewende in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus zu werden. Der angestrebte Fokus auf Klimaschutz, Bezahlbarkeit und Sicherung von Energie-Arbeitsplätzen kann zum Vorbild für viele Kommunen werden. Damit ist das Vorhaben ein weiterer Baustein für die erfolgreiche Transformation unserer Braunkohleregion hin zur Klimaneutralität. So geht Strukturwandel.“ Einen Vorteil sieht Willingmann in der gut ausgebauten Infrastruktur für Fernwärme in den östlichen Bundesländern.
Bürgermeister Egbert Geier lobte die Stadtwerke Halle für Ihre Vorreiterrolle in Sachen Energiewende. Man habe hervorragende Partner, weshalb der Fördermittelbescheid sehr gut angelegt sei. „Halle zeigt den Weg der Transformation im Energiesektor“, sagte Geier.
„Wir freuen uns sehr über das Engagement von Dr. Reiner Haseloff und Prof. Dr. Armin Willingmann für die kommunale Wärmeplanung“, so Matthias Lux, Geschäftsführer Stadtwerke Halle, und Olaf Schneider, Geschäftsführer EVH. Kurzfristig trafen sie sich im Energiepark Dieselstraße mit beiden sowie einigen Partnern der Energie-Initiative: Guido Schwarzendahl, Sprecher des Vorstandes Bauverein Halle & Leuna eG, Simone Danz, Geschäftsführerin der HWG, Lutz Haake, Sprecher des Vorstandes der BWG, und Frank Aschenbach, Geschäftsführer des Pumpenherstellers KSB.
Lux sagte, man müsse mit historischen Vergleichen immer Vorsichtig sein, doch die Energiewende, weg von fossilen Brennstoffen hin zu Erneuerbaren Energien, sei weit mehr als die Elektrifizierung und Versorgung breiter Bevölkerungsgruppen mit Gas zum Ende des 19. Jahrhunderts. Im Studium habe er gelernt, dass es zu aller erst gilt die kritischen Erfolgsfaktoren zu identifizieren, wenn man ein weit entferntes Ziel vor Augen hat. Für den erfolgreichen Umstieg auf Erneuerbare Energien seien vor allem zwei Faktoren kritisch. Zum einen die Menschen, die den Umstieg auch mitmachen müssen und zum anderen natürlich das Geld.
Lutz Haake, Vorstand der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle – Merseburg e.G. (BWG), mahnte, man müsse in Zukunft aber auch sehr darauf achten, was man fördere. Bei der von Haseloff angesprochenen Ladeinfrastruktur denke man noch zu sehr an konzentrierte, stationäre Ladestationen. „Bei der Ladeinfrastruktur müssen wir viel mehr dezentral denken“, so Haake.
Halle (Saale) will klimaneutral werden
Die „Roadmap 2045“ ist ein gemeinsames Projekt aller an der Energie-Initiative Halle (Saale) beteiligten Unternehmen und Organisationen. Gemeinsames Ziel ist es, dass Halle (Saale) die Klimaneutralität noch vor 2045 erreicht wird. Die Roadmap ist der Fahrplan dazu.
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Wärmewende. Die derzeit überwiegend gasbasierte Wärme- und Warmwasserversorgung der Stadt muss bis 2045 auf regenerative Energiequellen umgestellt werden. Als erste Stadt in Sachsen-Anhalt erstellt Halle dafür einen sog. kommunalen Wärmeplan. Der Förderbescheid im Rahmen des STARK-Programms (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) macht die konzeptionellen Vorüberlegungen für diesen Plan möglich.
Umweltökonomischer Ansatz
Eine Besonderheit des Projektes ist der der umweltökonomische Ansatz, der wirtschaftliche Aspekte mit ökologischen verbindet. Dadurch soll auch in Zukunft die Wärmeversorgung bezahlbar bleiben. Ein zweites Alleinstellungsmerkmal ist die Zusammenarbeit mit dem Bündnis der Energie-Initiative Halle (Saale). Die Initiative wurde 2016 ins Leben gerufen, um partnerschaftlich Projekte für die Energiewende für Halle umzusetzen. Es beteiligen sich Wohnungsunternehmen, Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen, die Stadt Halle (Saale) und weitere Institutionen sowie die Stadtwerke Halle und die EVH GmbH. So erarbeiten Energieversorger und Wärmekunden gemeinsam die Strategie für die Wärmewende.
Neuauflage Fernwärmeatlas: Via Internet Optionen prüfen
Fernwärme ist kostengünstig, klimaschonend und ein wichtiger Mosaikstein für Halles Energiewende. In der Saalestadt werden bereits etwa 80.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt, dies entspricht etwa der Hälfte aller Haushalte im Stadtgebiet. Die Partner der Energie-Initiative Halle (Saale) setzen auf den weiteren Ausbau und die Verdichtung von Fernwärmegebieten. Da nicht alle Gebiete gleichzeitig erschlossen werden können, arbeitet die EVH derzeit an einer Ausbaustrategie.
Seit Dezember 2023 haben die Einwohner der Stadt Halle die Möglichkeit, über den interaktiven Fernwärmeatlas für jedes Gebäude im Stadtgebiet die Möglichkeit eines Fernwärmeanschlusses zu prüfen und ihr Anschlussbegehren mitzuteilen. Formular und Fernwärmeatlas finden sich hier: Fernwärmeanschluss in Halle (Saale) | SWH. EVH. Das schafft Planungssicherheit bei Investitionsentscheidungen sowohl für Privatpersonen, Wohnungswirtschaft als auch für die EVH und Netzgesellschaft selbst. Denn je höher die Nachfrage in einem Quartier ist, desto wahrscheinlicher ist letztlich eine zeitnahe Erschließung.
Auf Grund des hohen Informationsbedarfs seitens Wärmekunden wurde der Kartendienst zunächst über das System „Google My Maps“ herausgegeben. Parallel dazu wurde die Anwendung analog zu anderen bereits bestehenden Spezialatlanten (wie dem ‚Entsorgungsatlas‘ der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft oder dem ‚Halleschen Baustellenkalender‘) durch die IT-Consult Halle GmbH professionell überarbeitet.
Die Neuauflage ist seit April online und bietet drei große Vorteile:
Benutzerfreundlicheres Layout: Im Gegensatz zur alten Version sind alle Darstellungsebenen in einer Karte vereint und maßstabsabhängig sichtbar. D.h. man sieht am Beginn die allgemeine Einteilung der Fernwärmeeignung auf Stadtteilebene. Beim tieferen Hineinzoomen wechselt die Ansicht automatisch zur Gebäudescharfen Fernwärmeauskunft. Um einen gewünschten Gebäudestandort zu finden, können Sie hierfür auch die Adresssuchfunktion in der linken Menüleiste nutzen.
Besseres Datenmanagement: Über das stadt- und SWH-interne Geodatenportal „KomGIS+“ können Änderungen und Aktualisierungen leichter und ohne größere Zwischenschritte vorgenommen werden, was die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen der EVH, Netz Halle und der ITC deutlich verbessert.
Strategischer Mehrwert: Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden Perspektivisch weitere kartographische Veröffentlichungen erforderlich. Die hier geschaffenen Dateninfrastrukturen zwischen SWH-Töchtern und der Stadt sind dahingehend anschlussfähig für geplante Erweiterungen des kommunalen Geoportals „HALgis“ um einen kommunalen Wärmeatlas als separaten Menüpunkt.
Selten so hohle Phrasen gelesen.
Ohne „Förderschecks“ – sprich Unmengen Steuergelder – geht anscheinend bei dem Energiewende Unsinn gar nichts.
Doch geht schon, dann muß halt JEDER tiefer in die Tasche greifen.
Es greift schon jeder tiefer in die Tasche und es geht trotzdem nicht, jedenfalls nicht vernünftig.
Was für den einen vernünftig ist, ist für den anderen noch lange nicht vernünftig.
Bei was greifen sie eigentlich tiefer in die Tasche als vor der Zeit als noch russisches Gas geliefert wurde.
Die Netzentgelte haben sich verdoppelt und die Co2 Steuer auch fast verdoppelt.
Der Gas Anteil am Strommix ist gleichgeblieben, nur in Summe wurde weniger Gas gebraucht, weil weniger Strom erzeugt wurde.
Generell ist die Inflation höher als 2021 somit ist das Geld der Bürger weniger Wert als 2021 auch wenn es immer noch die selbe Summe ist.
„Energiewende braucht Akzeptanz und Vertrauen“
Falsch, sie braucht eine seriöse Datenlage, Ehrlichkeit und Vernunft. Dann kommen Akzeptanz und Vertrauen von allein.
Wie viele Daten und vor allem aus welchen Quellen benötigen Sie?
Du solltest Energie sparen.
WOW, so viel geballte Inkompetenz auf einem Haufen sieht man nur selten! Dieses Vorbild- und Leuchtturm-Gefasel können die stecken lassen. Energiepreise runter, sofort!
Wenn Sie in der Gruppe stehen würden, wäre die Inkompetenz komplett. Das zeigt ihre Forderung.
Und bei dem Eigentor bist du der Torpfosten.
Wieso muss überhaupt jemand diesen technischen und ökonomischen Blödsinn „Energiewende“ akzeptieren?
Haseloff setzt anscheinend voraus, dass alle mit dem Klammersack gepudert sind und diesen Quatsch aus tiefstem Herzen wollen. Nö.
Tja, du willst diesen Quatsch nicht. Ich will ihn aber schon. Wer sind jetzt alle?
Ich will ihn auch. Jetzt sind wir schon doppelt so viele wie Nö.
Die Mehrheit will diesen Quatsch nicht. Das bedeutet aber nicht, dass es eine Minderheit nicht will.
Aber wer ist denn nun „die Mehrheit“?
Nur ganz, ganz selten „alle“.
Wieso ist die Energiewende Quatsch?
Ich finde sie Not-wendig. Die Not besteht z. B. darin, dass durch den Klimawandel Bäume absterben, Dürren sich mit Starkregen und Hochwasser abwechseln, Böden weggespült wird und auf den Feldern weniger wächst. Nur ganz wenige Beispiele.
Dabei können wir doch Mut haben. Es gibt so viele Teillösungen und kluge neue Ideen. Wir müssen sie nur endlich entschieden umsetzen und nicht alles kleinreden und zerreden.
Wieviel Bäume sterben im Jahr weltweit durch den Klimawandel?
Und wieviel neue wachsen?
Es ist absolut nicht zu erkennen das es jedes Jahr weniger Bäume werden, oder kennst du jemanden der das belegen kann?
Warum verbreitest du solche Märchen die du von selbsternannten Klimaschützer Schulkindern erfahren hast?
„Es ist absolut nicht zu erkennen das es jedes Jahr weniger Bäume werden“
Fahr einfach mal in den Harz – oder schau dir Luftbilder (aktuelle natürlich!) an.
Ja ich kenne diese Freiflächen.
Wodurch sind die entstanden?
Zu DDR Zeiten wurden dort gemeine Fichten als Nutzholz angepflanzt, dies wurde nach der Wende nicht mehr entnommen und dann ist klar das passiert was passieren musste die gemeinen Fichten sterben ab.
Den anderen Bäumen welche dort natürlich gewachsen sind den geht es gut.
Also wo ist nun sogenannten Waldsterben zu beobachten?
Wald ist keine Ansammlung von Menschen angepflanzten Bäumen.
Hast du eventuell andere richtige Argumente?
Denn leider ist es immer so wenn man mal nachbohrt und Fakten von Klima Schützern haben will kommt nichts.
Gibt es keine Fakten die für Klimaschutz sprechen???
Das Fernwärmenetz, das derzeit mit Erdgas betrieben wird, soll erweitert werden, und worin besteht nun die Energiewende, dazu steht nichts da.
@Wolli
Welches Fernwärmenetz wird wo mit Erdgas betrieben?
Erdgas ist ein Rohstoff, oder?
Fragjanur ist dein Name, oder?
Nun bist du wieder dran eine offensichtliche Frage zu stellen.
Muss man mit Rohstoffen etwa noch was machen und der Nutzen folgt erst aus der Verarbeitung?
Liebe Foristen, habt ihr denn alle keine Kinder, keine Enkel? Die können nicht mehr von und mit Kohle und Öl leben, soviel ist sicher. Also machen wir doch jetzt etwas Gutes und arbeiten alle gemeinsam an der Umgestaltung der Energie- und Wärmeversorgung mit, statt einfach nur rücksichtslos die letzten Ressourcen für uns zu aufzubrauchen. Haseloff und Willingmann und die Verantwortlichen der Stadt haben das zum Glück begriffen.Danke!
Deine Kinder hast du selbst zu verantworten.
Und wir in Halle bezahlen es mit einem der teuersten Anbieter 👍🏼. Ich würde mich auch über einen Zuschuss des Minister freuen.
Es arbeitet aber niemand daran. Dafür verdienen aber Wenige an den vielen Steuergeld.
Die Energiewende braucht keine Fördergelder. Geld ist bei den Betreibern / Akteuren genug vorhanden. In 5 Jahren könnte alles schon umgestellt sein. Dann können die Akteure haben keine Fördergelder abstauben.
Aber Rationalität ist in der Politik noch nie gern gesehen worden.
Von Öl, Gas und Kohle sind bereits Vorkommen entdeckt die hunderte Jahre reichen. Und es werden stetig mehr Vorkommen entdeckt.
@bin gespannt:
Es geht gar nicht so sehr darum, wie lange Kohle und Öl reichen. Es geht um ihre Verbrennung, bei der jede Menge CO2 entsteht, was dann den Klimawandel anheizt. Außerdem entweicht bei der Olforderung viel Erdgas, das nur mangelhaft durch Abfackeln ungenutzt verbrannt wird. So wird viel Methan frei, was ein sehr wirksames Treibhausgas ist.
JA, Frankreich ist fast Klimaneutral in der Stromerzeugung, wir brauchen da noch Jahrzehnte, obwohl die Technik bereits bezahlt und gebaut ist, also kann das mit dem Co2 nicht so dringend sein wie du behauptest.
Es tut mir sehr leid für Sie. Ich hoffe Sie finden bald Hilfe und werden wieder gesund!
Tempelhof wird wieder erSTRAHLen!
Gibt es dann auch eine Förderung für BalkonKraftwerke für jedermann? Will endlich unabhängig werden mit meinem eigenen AKW.
AKW sind Steuergeldvernichter. Sanierung Asse: 2,2 Milliarden Euro; Sanierung Gorleben: > 2,1 Milliarden Euro; Sanierung Wismut: 8,9 Mrd. Euro; Schadensersatz/Berufskrankheiten Wismut: > 1,4Mrd. Euro; Schacht Konrad: 5,5 Milliarden Euro. Die Aufzählung ist noch nicht vollständig.
Durchschnittliche Bauzeit 10-15 Jahre und erhebliche Baumehrkosten. Da hätte Merkel den Ausstieg nicht beschließen dürfen. Die Stromgestehungskosten aus neuen Reaktoren sind kaum wettbewerbsfähig, wenn der Staat nicht wieder erheblich subventioniert. Außerdem muss Uran aus Kanada oder Kasachstan eingekauft werden, da an die Restvorkommen hier in Deutschland niemand aus Umwelt- und Menschenschutzgründen (vergl. Wismut) ernsthaft heran möchte. Solange die Stimmungslage in Deutschland nicht klar pro AKW ist (>70%), sollte man da lieber keine weiteren Steuergelder vernichten.
Das Fernwärmenetz läuft im Winter teilweise mit über 100°C. Wie soll das einmal aus 100% EEG betrieben werden können? Gibt es dafür schon technische Lösungen und wie werden die Kosten sein?