Frauen in Sachsen-Anhalt verdienen 7 Prozent weniger als Männer
Die Frauen in Sachsen-Anhalt haben im Schnitt 7 % weniger in der Lohntüte als Männer. Das hat das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt ausgerechnet.
Der als unbereinigter Gender Pay Gap ermittelte Verdienstunterschied für Sachsen-Anhalt lag auf dem Niveau der meisten neuen Bundesländer ohne Berlin, nur in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern war es ein Prozentpunkt weniger. Im Bundesdurchschnitt wurde für 2019 ein Verdienstunterschied von 19 % zwischen Frauen und Männern ermittelt, fast dreimal so hoch wie in Sachsen-Anhalt. Die Lohnlücke erreichte 2019 je nach Bundesland ein Niveau von minimal 6 und maximal 25 %.
Für das Jahr 2018 sind aufgrund der feiner strukturiert vorliegenden Daten tiefere Auswertungen möglich. Der Verdienstunterschied staffelte sich für die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt u. a. nach der Stellung im Beruf. Für Fachangestellte bzw. als Facharbeiter/-innen tätige Beschäftigte lag der unbereinigte Gender Pay Gap bei 2 %, für Beschäftigte in leitender Stellung bei 17 %. In Teilzeitbeschäftigung verdienten Frauen durchschnittlich 1 % mehr als Männer, bei Vollzeitbeschäftigung hatten die Männer im Schnitt 2 % mehr als Frauen.
Je nach Wirtschaftszweig lag der unbereinigte Verdienstunterschied in Sachsen-Anhalt im Jahr 2018 zwischen ‑6 und 27 %. Im Verkehr und der Lagerei verdienten Frauen 6 % mehr als Männer, im Gastgewerbe waren es 3 %. In den Sektoren Information und Kommunikation, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung verdienten Männer im Durchschnitt 27 % mehr als Frauen.
Der bereinigte Gender Pay Gap lag bei 6 % für Sachsen-Anhalt im Jahr 2018. Für die Neuen Länder wurde ein durchschnittliches Niveau von 7 %, für das Frühere Bundesgebiet von 6 % und für Deutschland insgesamt 6 % ermittelt.
Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer. In die Berechnung einbezogen werden abhängige Beschäftigungsverhältnisse in der Wirtschaft für alle Unternehmensgrößen, ausgenommen die Bereiche „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“, „Private Haushalte mit Hauspersonal“ und „Exterritoriale Organisationen und Körperschaften“ sowie Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten gemäß der Definition des Gender Pay Gap der EU.
Basis für die Berechnung sind Daten der im Abstand von vier Jahren erhobenen Verdienststrukturerhebung (VSE, zuletzt 2018), fortgeschrieben mit Angaben der vierteljährlichen Verdiensterhebung. Die Berechnungen für 2019 sind vorläufig. Die Angaben der Jahre 2015 bis 2017 wurden mit den Ergebnissen der VSE 2018 revidiert.
In dem auf Basis der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung berechneten bereinigtem Gender Pay Gap werden strukturell bedingte Verdienstunterschiede herausgerechnet, wie z. B. Beruf, Beschäftigungsumfang, Bildungsstand, Berufserfahrung oder ein geringerer Anteil von Frauen in Führungspositionen.
Wer nicht in einer Gewerkschaft ist, muss sich nicht beschweren. Arbeitgeber können nur über das Tarifrecht gezwungen werden anständige Gehälter zu zahlen. UND… in Tarifverträgen gibt es keine unterschiede zwischen den Geschlechtern. Alle werde gleich behandelt. Also, egal wo Ihr arbeitet oder was ihr macht. Geht in die Gewerkschaft und lasst die für euch verhandeln. Ihr könnt natürlich auch warten bis euer Chef euch ein paar Knochen hinwirft. Dann knabbert mal schön.
So, jetzt sind die Klugscheißer dran… 🙂
Du hast Recht – mehr kann ich da nicht sagen. Das Gender-Pay-Gap ist aus meiner Sicht nicht existent. Es sollte bei der Bezahlung nur die Leistung und die Erfahrung im Mittelpunkt stehen – Alles Andere ist Diskriminierung. Wer weniger leistet, der sollte nicht soviel verdienen wie der oder diejenige, der/die viel leistet, ständig früher Feierabend macht. Im Mutterschutz kann die Frau auch nicht 100% verdienen und Tarifverträge sind geschlechtsneutral und da wo man verhandelt, ist es ne individuelle Sache.
Gewerkschaften sollten abgeschafft werden.. Der leistungsbereite mündige Arbeitnehmer regelt diese Dinge selbst.
„G“ Gewerkschaften abschaffen??? Keinen bezahlten Urlaub, keine Bezahlung im Krankheitsfall, keine Krankenversicherung, keinen Kündigungsschutz, „heuern und feuern“ es lebe Amerika, kein Mutterschutz, von gleicher Bezahlung Mann und Frau ganz zu schweigen. Von der zulässigen Wochenarbeitszeit will ich gar nicht reden. Das sind nur einige Bespiele von erkämpften Arbeitnehmerrechten durch Gewerkschaften. Alle Sozialleistungen in diesem Land fußen auf erkämpften Rechten durch Gewerkschaften. Und das alles machst du allein??? Ich bin sicher, dein Chef hat Verständnis für dich, Hut ab.
Es kann sich bei dir nur um einen Arbeitgeber mit mehren Angestellten handeln. Nur so versteh ich deine Meinung. Klar, in diesem Fall hast du mit Gewerkschaften nix am Hut.
Schwede, dir ist schon bewusst, dass es nicht in jedem Arbeitszweig eine Gewerkschaft gibt…. Wenn man für Freiberufler arbeitet wirds nämlich schwierig. Da muss man selbst für seine Gehaltserhöhungen einstehen, da hilft keiner. So ein herablassender Kommentar, da fehlen mir die Worte. Wenn du klugscheißt, dann bitte richtig. Sorry aber da geht mir echt die Hutschnur hoch.
@Ninchen89:
Sicher hast Du Recht, das es nicht überall Gewerkschaften gibt. Umso wichtiger wäre es dort Mitglied zu werden, wo es geht. Dadurch kämen auch die „Freiberufler“ in Zugzwang, um noch Mitarbeiter zu haben. Da wäre die Solidarität der arbeitenden Bevölkerung wichtig.
Warum eigentlich? Wie verlogen muss Politik sein die so was zulässt? Aber gendern und ständig Quoten fordern. Verlogen!
Ja das eine sind die Gewerkschaften, aber ist der AG nicht Mitglied der entsprechenden Arbeitgebervereinigung sind auch die Tarifverträge witzlos. Es müsste keiner mehr einen Job annehmen, wenn der AG da nicht im Club ist. Erst dann kommt da Druck im Kessel.
Das Problem ist aber: Wer hat mehr Druck auf dem Kessel ? Der Arbeitgeber, der die Leute ausbeutet und nicht nach Tarif zahlen will oder die Menschen, die statt H4 lieber nen Ausbeuterjob annehmen, bevor sie a) umziehen müssen oder b) ne Sperre bekommen. Ich fürchte, es ist Letzteres.
@Franz2:
Es ist genau wie Du sagst: Jeder versucht am Leben zu bleiben und akzeptiert dafür schlimme Arbeitsverhältnisse. Machte ich auch mal eine Zeit lang. Leider sind die Arbeitgeber nicht dumm, und suchen sich genau die, die das so mitmachen. Da der Einzelne zu schwach ist, und die Gewerkschaften zu geschwächt, müsste die Politik weit höhere Mindeststandarts ansetzen. Die gesetzlichen Arbeitsbedingungen sind bis heute grottig, und bedürfen einer deutlichen Renovierung. Ist aber im Parteiprogramm der CDU nicht vorgesehen.
Sicher, dass macht es etwas schwieriger. aber wenn in so einem Fall die Belegschaft stark organisiert ist (Gewerkschaft), kann ein Haustarifvertrag aus gehandelt werden. Immer noch besser alt garnix.
Es ist sowohl erschreckend als auch ernüchternd. Bei anderen Themenbereichen hätte man solche Leute bereits als Verschwörungstheoretiker abgestempelt. Wenn aber bereits dutzendfach durch Ökonomen widerlegter Nonsens propagiert wird, kommt das durch die professionelle Journaille.
Die hier zugrundeliegenden Studien sind allesamt veraltet und beruhen auf dem simplen Prinzip: Man nehme die Durchschnittslöhne aller werkstätigen Männer und die aller Frauen und berechne dann die Differenz. Ein 4-Jähriger kann sehen, dass diese Rechnung für die Tonne ist. Das ist genauso relevant wie „Sachsen-Anhalter verdienen im Schnitt 2.800 Euro brutto.“
Hier vergleicht man Äpfel mit Birnen. Keiner weist aus, dass Klaus und Sabine beide als Reinigungskraft im selben Unternehmen arbeiten und unterschiedlichen Lohn bekommen. Erstens: Die Anzahl der Personen in den verglichenen Gruppen ist nicht deckungsgleich und der Vergleich damit statistisch unbrauchbar. Zweitens: Es wird nicht ausgeführt, wie viele Personen von den Verglichenen in Kurzarbeit, Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung tätig sind. Es wird auch nicht differenziert, dass man hier u.A. Chirurgen mit Stewardessen vergleicht. Berufe, Qualifikation, Verweildauer im Unternehmen, Dienstgrad etc. spielen hier keine Rolle und finden keine Erwähnung. Drittens: Das Frauen im Schnitt nachweisbar eher Berufe wählen, die schlechter bezahlt sind (Pflege, Erziehung etc.) als Männer und auch mehr Wert auf Freizeit und Familie legen, wird ebenfalls nicht berücksichtigt. Dazu zählt natürlich auch, dass Frauen in Elternzeit gehen, weil sie im Gegensatz zu Männern schwanger werden. Oh Wunder. Das man das Ganze dann auf kleinerer definitorischer Eben, z.B. im Teilzeitsektor wiederholt, ändert nicht die falsche Vorgehensweise und auch nicht den verlogenen Titel, der noch immer auf dem Gesamtergebnis beruht.
Das Ganze ist im Grunde eine Neiddebatte, die auf sozialistischer Gleichmacherei beruht. Übrigens: Menschen sind in diesem Lande frei in ihrer Berufswahl. Wenn Person A einen Arbeitsvertrag unterschreibt und Person B für eine gleichwertige Stelle dasselbe tut, aber ein besseres Gehalt verhandelt, dann ist das Ausdruck dieser Freiheit.
Amen!!!
Der einzige Skandal wäre es, wenn Firmen Frauen bei gleicher Arbeit und Betriebszugehörigkeit niedrigere Löhne zahlen. Dies sollte man zu Recht anprangern.
„Das Frauen im Schnitt nachweisbar eher Berufe wählen, die schlechter bezahlt sind (Pflege, Erziehung etc.) als Männer und auch mehr Wert auf Freizeit und Familie legen, wird ebenfalls nicht berücksichtigt.“
Gleich 2x falsch geschlussfolgert (und die unterschiedliche Bedeutung von „das“ und „dass“ nicht kapiert).
1. WEIL Pflege/ Erziehung etc. klassische „Frauenberufe“ sind, werden sie schlechter bezahlt.
2. Frauen legen angeblich mehr Wert auf Freizeit und Familie? Vielleicht ist es einfach nur so, dass bei der Entscheidung, wer von beiden Elternteilen zugunsten der Kinderbetreuung beruflich etwas zurückfährt, die Wahl auf die Frau fällt, da sie meist den geringeren Verdienst und die schlechteren Karrierechancen hat.
Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass, wenn mehr Männer in diesen Berufen arbeiten, die Berufe dann besser bezahlt würden – oder andersrum: mehr Frauen in Männerberufen würde den Lohn dort drücken?
Was aber erwiesen ist, ist, dass Frauen grundsätzlich konfliktscheuer und weniger egogesteuert sind als Männer, was sich auch bei Lohnverhandlungen und Karriereambitionen zeigt. Man sieht ja schon im Kindergarten, wie Jungs und Mädchen unterschiedliche Temperamente und Umgangsformen an den Tag legen. Und nicht alles davon ist anerzogen.
„Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass, wenn mehr Männer in diesen Berufen arbeiten, die Berufe dann besser bezahlt würden – oder andersrum: mehr Frauen in Männerberufen würde den Lohn dort drücken?“
Auf längere Sicht – ja.
Alles Quatsch. Die Gewerkschaften mit ihren maßlosen Ansprüchen dreschen auf diesem Placebo-Thema einfach nur deswegen herum, weil man damit so schön antikapitalistische Wahlkampfstimmung für die Sozis machen kann.
Und im Osten verdiente man 2019 noch über 20 Prozent weniger als im Westen…
Wir bekommen weniger, verdienen würden wir es schon.
Eigentlich müsste unsere bessere Hälfte mehr verdienen als wir
meinst du jetzt Mann oder Frau ?
Frauen sind nicht weniger wert, sie können aber (nicht mal kochen), gut das Burgerking eröffnet!
hauptsache gesund und die frau hat arbeit!
Ein grundsätzliches Problem besteht hier in der Formulierung: Eine Frau verdient weniger als ein Mann. Das Wort >verdient< gehört hier nicht hin. Ebensowenig wie die "Leistungsträger der Gesellschaft" wenn Lindner über seinesgleichen redet.