Gedenken an die 679 Nazi-Opfer aus dem “Roten Ochsen”
Mit einer Kranzniederlegung wurde am Sonntag auf dem Getraudenfriedhof in Halle (Saale) der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Denkmal der “679 vom nationalsozialistischen Staat Gemordeten” wurden Kränze niedergelegt. Selbst Kinder und Behinderte sind unter den Opfern.
Die Gedenkrede hielt die Landtagsabgeordnete Kerstin Eisenreich (Die Linke), die eine “solidarische, antirassistische, antifaschistische” Welt forderte. “Die bittere Notwendigkeit” des Gedenktages werde “uns täglich vor Augen geführt: Wiedererstarkende neofaschistische Kräfte haben Einzug in die Parlamente gehalten und verbreiten auch auf parlamentarischer Bühne Ausgrenzung, Hass und Hetze. In Teilen der Gesellschaft kommt es zu einer massiven Entsolidarisierung und Verrohung, die sich nicht nur in der Sprache manifestiert, sondern auch in täglichen Angriffen auf Menschen anderer Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, anderer politischer Meinung, bis hin zu Mord.” Das hätten die Vorfälle in Halle, Hanau und Kassel zeigen.
Eisenreich beklagte eine “Entsolidarisierung” der Gesellschaft, die auch mit der Leugnung des Holocaust und Faschismus einhergehe. “Wenn sich in der gegenwärtigen Pandemie Corona-Legern und Impfgegner Symbole eines der finstersten Kapitel deutscher Geschichte zu eigen machen und sich mit diesen Menschen gleichsetzen”, sei dies eine “Verhöhnung der Millionen Opfer faschistischer Barbarei.” Weder die Maskenpflicht noch andere Vorsichtsmaßnahmen in der Corona-Pandemie seien Anzeichen von Demokratieabbau, “sondern die fehlende Solidarität mit den Geflüchteten in den Heimen und Lagern, mit den zu Billiglöhnen Ausgebeuteten in den Schlachthöfen und auf den Gemüsefeldern, mit den Verkäufer*innen, den Altenpfleger*innen, den Kranken und Alten, mit denjenigen, die ihr Einkommen verloren haben und jenen, denen soziale Einrichtungen fehlen.”
Eisenreich forderte zudem ein “Ende von Rüstungswahn und Rüstungsexporten aus Deutschland.” Krieg sei kein anderes Mittel zur Fortsetzung der Politik und löse keine Konflikte, was aktuell in Afghanistan besonders deutlich geworden sei. “Er vernichtet die Lebensgrundlage der Menschheit, unsere Erde, und führt zu unermesslichem menschlichem Leid. Und nichts Geringeres als die Existenz der Menschheit auf unserem Planeten steht auf dem Spiel, wenn es nicht gelingt, Frieden zu schaffen und die sich zuspitzende Klimakatastrophe abzuwenden. Dies erfordert unseren unermüdlichen und konsequenten Einsatz weit über Ländergrenzen hinaus.”
Am Denkmal der “679 vom nationalsozialistischen Staat Gemordeten” sind tatsächlich nur 455 Opfer begraben, die restlichen 224 Urnen sind in einem internationalen Bereich des Gertraudenfriedhofs bestattet.
Die Geschichte des Gedenktages geht ins Jahr 1945 zurück. Damals ergriffen Überlebende der Nazidiktatur 1945 die Initiative und führten in Berlin-Neukölln in der Werner-Seelenbinder-Kampfarena eine Gedenkfeier mit 100.000 Teilnehmern durch. Doch ab 1947 habe eine Schlussstrich-Mentalität eingesetzt. Der Osten führte den Tag der Opfer des Faschismus ein, der durch das Regime für die eigene Legitimierung missbraucht worden sei. Im Westen hingegen galt eine Teilnahme am OdF-Tag als prokommunistische Aktion. Und so hatte sich in Ost und West eine unterschiedliche Gedenkkultur entwickelt. Erst seit der politischen Wende 1989 findet das Gedenken als “Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung” gemeinsam in Ost wie West statt.
Schuldkultur
Schon klar, Impfverweigerung und schlechtes Wetter sind Nazi, weiter reicht der Hasshorizont der Stasijünger nicht.
Nein, da steht nirgends, dass Impfverweigerer Nazis sind.
Da steht, dass diejenigen Impfverweigerer, die sich mit den Opfern der Nazis gleichstellen oder sich als ‚Opfer einer Diktatur‘ wähnen und aufspielen, die Opfer der faschistischen Barbarei verhöhnen.
Genau das ist es. Und genau das ist es, was Du gerade machst.
Wann zuletzt die „Gedenkstätte besucht?, bestimmt vor 32 Jahren.
Da war es aber noch keine, eher ein „Arbeitsplatz“ für Gefolgsleute.
Wenn wenn du auch die rund 9000 SED-Opfer erwähnt hättest welche im Stasitrakt im Roten Ochsen einsassen und gequält wurden, könnte man dir zustimmen.
Da du das geflissentlich ausblendest biste halt in unseren Augen auch nur ein rotfasch.. Agitator.
Das Gedenken ( an alle Opfer der Diktatur in Deutschland) ist mit Sicherheit weiterhin notwendig, aber wenn die SED-Linke so etwas macht hat das schon ein Geschmäckle.
@stinkender Fisch:
Ich habe niemals die Opfer der SED – Diktatur vergessen, aber auch hier nicht erwähnt, weil das nicht das Thema war. Mein Thema war AUSSCHLIEßLICH, dass sich die Impfverweigerer, die sich mit den Naziopfern gleichsetzen, die Nazidiktatur verharmlosen. Genau das hat „Gloria E.“ hier nämlich gemacht und behauptet, im Bericht würden „Impfverweigerer“ als „Nazis“ betitelt.
Wieso Du mich nun zum (unausgeschrieben) „rotfaschistischen Agitator“ machen willst, kannst Du nicht erklären, machst es aber trotzdem.
Außerdem „weißt“ Du selbstverständlich, dass ich „vor 32 Jahren“ die „Gedenkstätte“ letztmalig besucht habe (vor Aufregung hast Du gleich die Anführungszeichen am Ende vergessen).
Alles entnimmst Du aus meinen Worten? Das ist eine sehr blühende Fantasie, hart an der Lüge.
Nebenbei: mein letzter Besuch einer Gedenkstätte war 2017 in Lublin im weit entfernten Ostpolen, wo ich die aufgetürmten Schuhe im KZ „Majdanek“ besuchen durfte. Einige Jahre zuvor war ich mit einer Reisegruppe in Israel und habe unter anderem Yad Vashem besichtigt, gerade für einen Deutschen sehr beeindruckend und bedrückend. Allein aus diesen beiden Besuchen kann ich jedenfalls nicht schließen, wie viele Gedenkstätten Du besucht hast und behaupte auch nichts in diese Richtung, aber man sieht, wie sehr Du daneben liegst mit Deinen frei erfundenen „Tatsachen“ über mich.
Ergo: Deine „Argumentation“ stinkt mindestens genauso wie Surströmming.
Natürlich geht das wieder mit linkem Framing einher, beschämend. Vielleicht sollte man der Spaltung der Gesellschaft in Ungeimpfte und Geimpfte mal entgegentreten. Mit allen. Wenn man solche eigentlich angebrachten Veranstaltungen nutzt um sich zu profilieren und dem politischen Gegner zu eins auszuwischen bezweifle ich die Aufrichtigkeit des „Gedenkens“ Zumindest von der Dame mit den entsprechenden Aussagen.
Dann orginasier doch endlich mal was. Du laberst und laberst und forderst von anderern, deine Interessen zu vertreten. Willst du vielleicht nur anstacheln? Traust du dich selbst nicht?
Du kannst gern an alle anderen Opfer denken. Die Taten der Nazis gehen dadurch aber nicht weg. Egal, was dir Opa für Geschichten erzählt hat, wie schön das alles eigentlich war. Es gibt einfach zu viele Zeugen der wahren Begebenheiten…
@act: „Dann orginasier doch endlich mal was. Du laberst und laberst und forderst von anderern, deine Interessen zu vertreten.“
Mal davon ab, dass ich mich bei passenden Gelegenheiten durchaus einsetze:
– fordere ich nicht auf, „meine“ Interessen zu vertreten, sondern die Grundrechte aller zu wahren. Das sollte für alle Parteien selbstverständlich sein.
– sind wir hier in einer Kommentarsektion und nicht in einem Aktivistentreffpunkt
– habe ich nicht an den Verbrechen der Nazis gezweifelt, sondern kritisert wie damit Politk gemacht wird. Gedenken ist eine Sache, aber wenn die Leute irgendwelche politischen Forderungen ableiten erweckt das auf mich den Eindruck, dass es intrumentalisiert wird. Darf man das nicht pietätlos finden?
Die Grundrechte aller sind gewahrt. Lediglich du meinst, deine wären irgendwie eingeschränkter als die der anderen.
Du siehst in einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der Nazidiktatur ein „Auswischen“ des politischen Gegeners. Der „Gegener“ hier sind Nationalsozialisten, deren Unterstützer, Befürworter und geistigen Erben. Wenn du dich dazu zählst, dann geht es natürlich auch gegen dich. Aber das hat eben auch seine guten Gründe.
Du willst sicher anderen Opfern gedenken. Dann mach das. Das Gedenken an Nazi-Opfer wirst du damit aber nicht unterdrücken können. Warum auch. Sowas rechnet man nicht gegeneinander auf. Schon gar nicht, weil es dir nicht ins Narrativ passt.
„Der „Gegener“ hier sind Nationalsozialisten, deren Unterstützer, Befürworter und geistigen Erben.“
Und wer dazu zählt, bestimmen die Impfbefürworter.
„Die Grundrechte aller sind gewahrt.“
Falsch.
„Lediglich du meinst, deine wären irgendwie eingeschränkter als die der anderen.“
Falsch.
„Du willst sicher anderen Opfern gedenken.“
Falsch, denn auch darum ging es mir gar nicht. Wenn sich der andere Diskutant so wenig Mühe gibt sachlich zu argumentieren bin ich raus. Einen angenehmen Tag noch.
Oder du.
@H.Lunke
Wo genau war die Stelle jetzt mit deiner sachlichen Argumentation??
Woran erkennt man stramme Faschisten? In einem Artikel über Nationalsozialisten und Holocaust kommen sie vom Thema ab und versuchen es auf eine andere Schiene zu drehen
@Jim Gloria Lunke: Woran erkennt man linke Demagogen? Sie unterstellen jeder kritischen Meinung gleich, von einem Faschisten zu sein. Tipp: ich bin keiner.
ja, es wäre schön, wenn man nicht ständig als Systemling, Schlafschaf, Medienhure „im September seit ihr eh alle an dem Gift gestorben“ beschimpft wird.
Erwähnenswert fad es suche Veranstaltungen noch gibt, danke
Erwähnenswert fad ist, was Du den ganzen Tag so für einen Müll absonderst.
Liest Du Dir eigentlich durch, was Du so ablässt?
@S.d.
Haste den Fad en gesucht? Es gefunden? Den Fad.
Jawohl haltet die Erinnerung wach!
Erinnerung wachhalten auch für die politischen Opfer der Kommunisten.
„H. Lunke“ will da was organisieren. Oder sie will, dass du da was organisierst. Ist nicht so ganz klar. Auf jeden Fall fordert sie irgendwas. 🤷♀️
Für dich wäre mal sinnvoll, nicht immer unter geklauten Namen zu schreiben, Depp Gurke. Schon gar nicht als „Doris“, die ist nämlich mit der Kefersteinstraße und ihren privilegierten Bewohnern beschäftigt.
Gibt nur ein Doris auf der Welt. Wissen viele nicht.